Porträt von Boris Becker
Boris Becker spricht im Podcast mit Johannes B. Kerner über seine Insolvenz. Bildrechte: IMAGO / i Images

Insolvenzverfahren Boris Becker: "Darf die Hälfte meiner Einkünfte behalten"

06. Januar 2021, 00:37 Uhr

Jetzt geht's ums liebe Geld. In seinem Podcast hat sich Boris Becker nun zu seiner Insolvenz geäußert. So habe der frühere Tennis-Star am Tag der Verfahrenseröffnung noch über ein zweistelliges Millionenvermögen verfügt.

Der frühere Tennisstar Boris Becker darf nach eigenen Angaben trotz des laufenden Insolvenzverfahrens in Großbritannien die Hälfte seiner Einkünfte behalten. Das sagte Becker in der letzten Ausgabe des Amazon-Podcasts "Der fünfte Satz" mit Johannes B. Kerner, die am Dienstag (05.01.) veröffentlicht wurde.

Becker spricht von Rufmord gegen ihn

Auf die Frage Kerners, wo das ganze Geld geblieben sei, das er im Laufe seiner Karriere verdient habe, sagte Becker: "Diese Frage beschäftigt mich seit dreieinhalb Jahren."

Am Tage seiner Insolvenz sei er ein sehr vermögender Mann gewesen. Er habe inzwischen bereits das Vierfache der geschuldeten Summe von 3,2 Millionen Euro plus Zinsen zurückgezahlt und sei "guter Dinge", das 2017 gegen ihn eröffnete Verfahren bald zu beenden.

Das Insolvenzrecht in Großbritannien unterscheide sich aber gewaltig von dem in Deutschland. "Jeder, der kluge Sprüche seit Jahren macht, hat eigentlich keine Ahnung wovon er redet", richtete Becker auch Kritik über Stimmen und Meinungen aus Deutschland. Becker sieht seinen Namen beschmutzt und verteidigt sich im Podcast. Er spricht sogar von Rufmord.

Boris Becker hält einen Pokal in die Höhe, 1986.
Boris Becker bei seinem Wimbledonsieg 1986. Bildrechte: imago/Colorsport

Vorwurf: Becker habe Fehler im Insolvenzverfahren gemacht

Allerdings sei auch ein Strafverfahren gegen ihn anhängig, sagte der mehrfache Wimbledon-Sieger. Ihm werde vorgeworfen, Fehler in seinem Insolvenzverfahren gemacht zu haben. Er soll nicht ausreichend kooperiert haben.

Immobilien soll er den Behörden verheimlicht und Pokale zurückgehalten haben, wie jenen aus dem ersten Wimbledon-Sieg 1985. Außerdem soll er seinen Ex-Frauen Barbara und Lilly mitten im Insolvenzverfahren mehrere hunderttausend Euro überwiesen haben.

Zahlungen, die Becker laut Anklage nicht hätte tätigen dürfen.

Becker bleibt zuversichtlich

"Im Strafverfahren hatte ich jetzt zwei Anhörungen und da wurde ich beschuldigt in 28 Punkten. Ich habe gesagt, dass ich in 28 Punkten nicht schuldig bin und wir geben unsere Erklärung dem Gericht ab bis Mitte Februar", so Becker. Zu Details könne er sich nicht äußern.

Er und seine Anwälte seien aber "guter Dinge", dass er 28 Mal nicht schuldig sei. Doch wenn sich beide Seiten nicht vorher einigten, komme es zum Prozess Mitte September, so das ehemalige Tennis-Ass.

Er sei zwar in einer sehr ernstzunehmenden Situation, er gehe damit aber wie immer offen um und sei zuversichtlich.

BRISANT/ten/dpa

(Dieser Beitrag wurde am 05.01.2021 erstmals veröffentlicht.)

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 05. Januar 2021 | 17:15 Uhr

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