Joey Jordison, 2012
Joey Jordison und seine Slipknot-Kollegen trugen stets provokante Bühnen-Outfits. (Archiv) Bildrechte: IMAGO / ZUMA Wire

Mit 46 Jahren gestorben Ehemaliger Drummer von Slipknot - Joey Jordison ist tot

28. Juli 2021, 14:28 Uhr

Joey Jordison, der Mitgründer der Band Slipknot, ist im Alter von 46 Jahren gestorben. Er sei "friedlich im Schlaf" gestorben, teilte seine Familie mit. Jordison galt als einer der einflussreichsten Metal-Schlagzeuger seiner Generation. Die Trauer in der Szene ist dementsprechend groß.

"Wir sind untröstlich, mitteilen zu müssen, dass Joey Jordison, ein produktiver Schlagzeuger, Musiker und Künstler, am 26. Juli 2021 friedlich im Schlaf gestorben ist", zitierten US-Medien aus einem Statement der Familie. "Joeys Tod hat uns mit leeren Herzen und unbeschreiblicher Trauer zurückgelassen", heißt es weiter. Er habe eine "sanfte Persönlichkeit" und ein "riesiges Herz" gehabt. Angaben zur Todesursache gibt es bislang nicht.

Von Iowa auf die Bühnen der Welt

Jordison war 1995 eines der drei Gründungsmitglieder von Slipknot und verhalf der neunköpfigen US-Band aus Des Moines in Iowa 1999 mit dem Album "Slipknot" und in den frühen 2000er Jahren zu weltweitem Ruhm. Bekannt wurde Slipknot unter anderem durch ihre provokanten Bühnen-Outfits mit Horrormasken und dunklen Overalls sowie durch ihre aggressive, düstere Musik. Hinter der Fassade und den Masken verbirgt sich aber auch eine technisch versierte Band, die lange von Jordisons Fähigkeiten am Schlagzeug und als Songschreiber getragen wurde.

Grammy und bester Schlagzeuger der Welt

2006 gewann die Band für ihr drittes Studioalbum, "Vol. 3: (The Subliminal Verses)", ihren ersten Grammy. Jordison selbst sagte später, sein stolzester Moment sei die Wahl zum besten Schlagzeuger der vergangenen 25 Jahre durch die Leser des Schlagzeugmagazins "Rhythm" im Jahr 2010 gewesen.

Slipknot
Durch sein Talent am Schlagzeug verhalf Jordison der Band Slipknot zu Weltruhm. (Archiv) Bildrechte: Warner Music

Zweifelhafter "Rauswurf" bei Slipknot

Im Jahr 2013 trennten sich Jordison und Slipknot. Er selbst sagte, er sei per E-Mail quasi vor die Tür gesetzt worden. "Kein Gespräch mit der Band oder dem Management. Nichts", so Jordison im Magazin "Metal Hammer". Später gab er bekannt, dass bei ihm die Nervenkrankheit Transverse Myelitis diagnostiziert worden war, die auch seine Spielfähigkeit beeinträchtigte. Er habe es aber durch intensive Physiotherapie geschafft, wieder in Form zu kommen, sagte Jordison in diversen Interviews. Der Schlagzeuger gründete anschließend verschiedene kleinere Bands wie die Murderdolls, Scar the Martyr, Vimic und Sinsaenum. Zudem hatte er Auftritte mit den Metal-Größen Metallica, Korn und Rob Zombie.

Metallica und Co. nehmen Abschied

Zahlreiche Kollegen aus der Musik-Branche nahmen Anteil am Tod des Musikers und würdigten Jordisons Technik und seinen prägenden Einfluss auf ihre eigene Musik. Serj Tankian, Sänger der Band System of a Down, nannte Jordison auf Facebook einen "großartigen Schlagzeuger und Menschen". Die Band Metallica postete ein Bild von Jordison mit den Worten "R.I.P. brother...". Slipknot selbst veröffentlichten auf ihrem Twitter-Account ein komplett schwarzes Profilbild ohne Kommentar.

BRISANT/afp/dpa

(Dieser Beitrag wurde am 28.07.2021 erstmals veröffentlicht.)

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 28. Juli 2021 | 17:15 Uhr

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