Rechtsstreit beigelegt Amber Heard zieht Schlussstrich - Keine Berufung gegen Johnny Depp
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Der Verleumdungsprozess zwischen Amber Heard und Johnny Depp hat im Sommer dieses Jahres wochenlang für Schlagzeilen gesorgt. Ein Berufungsantrag der Schauspielerin nach dem Urteil ließ weitere Kapitel in der Schlammschlacht des früheren Traumpaares vermuten. Doch damit ist nun Schluss.

Nach dem denkwürdigen sechswöchigen Verleumdungsprozess wischen Amber Heard und Johnny Depp ist der Rechtstreit für beide nun endültig beendet. Nachdem Depp im Prozess im Sommer mehrheitlich Recht bekommen hatte, verzichtet Heard nun nach eigener Aussage auf einen Berufungsprozess.
"Vertrauen in das Rechtssystem verloren"
Sie habe die "sehr schwierige Entscheidung" getroffen, das Verfahren beizulegen, schreibt Heard am Montag (20.12.) in einer langen Mitteilung bei Instagram. "Ich treffe diese Entscheidung, nachdem ich das Vertrauen in das amerikanische Rechtssystem verloren habe, wo meine ungeschützte Zeugenaussage als Unterhaltung und Futter für die sozialen Medien diente", erklärte die 36-Jährige zur Begründung. "Selbst wenn mein US-Berufungsantrag erfolgreich ist, wäre das beste Ergebnis ein neuer Prozess, in dem eine neue Jury sich erneut mit der Beweislage befassen müsste. Ich kann das ganz einfach nicht ein drittes Mal durchmachen."
Urteil im Verleumdungsprozess im Juni
Ein Geschworenengericht in Fairfax im US-Bundesstaat Virginia hatte Heard im Juni wegen Verleumdung zur Zahlung von mehr als zehn Millionen Dollar (rund 9,5 Millionen Euro) Schadenersatz an den Star der "Fluch der Karibik"-Filme verurteilt. Depp wurde lediglich zur Zahlung von zwei Millionen Dollar Schadenersatz an die Schauspielerin verurteilt.
Heard will Zeit produktiv und zielgerichtet verwenden
Heard legte Berufung gegen das Urteil ein, will diesen Antrag nun aber zurückziehen. Sie betonte, dass die besiegelte Vereinbarung von ihrer Seite kein "Akt des Zugeständnisses" sei. Eine Fortsetzung des Rechtsstreits würde ihr nicht nur hohe finanzielle Kosten aufbürden, sondern auch "psychologische, physische und emotionale" Kosten, so Heard. "Zeit ist wertvoll, und ich will meine Zeit produktiv und zielgerichtet verwenden."
Aus zehn Millionen wird eine Million?
Das US-Portal "TMZ" berichtet, die Schauspielerin müsse ihrem Ex-Mann im Zuge der Vereinbarung anstelle der zehn Millionen Dollar lediglich eine Million Dollar zahlen. Für die Summe gibt es von Amber Heard keine Bestätigung. Die Anwälte von Johnny Depp teilten am Montag alledings mit, dass der Schauspieler eine Million Dollar an Wohltätigkeitsorganisationen spenden wolle. Die Zahlung komme aus dem Rechtsstreit mit Ex-Frau Amber Heard.
BRISANT/afp/dpa
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 20. Dezember 2022 | 17:15 Uhr