New York Missbrauchsprozess: Epstein-Vertraute Maxwell schuldig gesprochen
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30. Dezember 2021, 12:38 Uhr
Die Vertraute des verstorbenen US-Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, Ghislaine Maxwell, ist wegen Menschenhandels und Sexualverbrechen an Minderjährigen verurteilt worden. Der 60-Jährigen droht eine lebenslange Haftstrafe.
Die zwölf Geschworenen des Prozesses in New York fällten ihr Urteil am Mittwoch nach fünftägigen Beratungen. Ghislaine Maxwell wurde vorgeworfen, dem US-Multimillionär Jeffrey Epstein geholfen zu haben, einen Ring zum sexuellen Missbrauch von jungen Mädchen aufzubauen. Zum Zeitpunkt der Taten waren die Opfer zwischen 14 und 17 Jahre alt.
Lebenslange Haft droht
In fünf von sechs Anklagepunkten sprachen die Geschworenen die 60-Jährige schuldig, darunter auch im schwerwiegendsten Vorwurf: "Menschenhandel mit Minderjährigen zu Missbrauchszwecken". Allein das könnte der ehemaligen Epstein-Vertrauten bis zu 40 Jahre Haft einbringen. Für die Verkündung des Strafmaßes gab Richterin Alison Nathan keinen Termin bekannt.
Maxwells Verteidigerin kündigte Berufung an. Während des Prozesses hatte die Tochter des verstorbenen britischen Medienmoguls Robert Maxwell die Vorwürfe stets zurückgewiesen und auf eine Aussage verzichtet.
Anklage gegen Prinz Andrew
Der im August 2019 gestorbene Epstein war mit vielen einflussreichen Politikern und Promis befreundet, zum Beispiel mit den früheren US-Präsidenten Bill Clinton und Donald Trump. Zu seinen Vertrauten gehörte auch Prinz Andrew, der zweitjüngste Sohn der englischen Queen. Die US-Amerikanerin Virginia Giuffre wirft ihm vor, sie vor 20 Jahren mehrfach sexuell missbraucht zu haben.
Der 66 Jahre alte Jeffrey Epstein war nach seiner Verhaftung im Sommer 2019 tot in seiner Untersuchungszelle aufgefunden worden. Er hatte sich selbst das Leben genommen.
BRISANT/dpa/AFP/tagesschau
(Dieser Beitrag wurde am 30.12.2021 erstmals veröffentlicht.)
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 30. Dezember 2021 | 17:15 Uhr