Franziskus bittet um Gebete Papst Benedikt sehr krank

Wie schlecht steht es wirklich um die Gesundheit des emeritierten Papst Benedikt XVI.? Er soll "sehr krank" sein, teilte sein Nachfolger Franziskus in einer Generalaudienz mit und bat um Gebete für den einstigen Pontifex. Wenig später ließ der Vatikan wissen, dass sich Benedikts Gesundheitszustand in den letzten Stunden verschlechtert hat.

Der emeritierte Papst Benedikt XVI.
Der ehemalige Papst Benedikt XVI. ist schwer erkrankt. Zuletzt soll sich sein Gesundheitszustand weiter verschlechtert haben. Bildrechte: dpa

Papst Franziskus hat am Mittwoch (28. Dezember) seinen schwerkranken Vorgänger Benedikt XVI. im Vatikan besucht. Nun bittet er um ein "besonderes Gebet" für seinen Vorgänger. Zeitgleich gibt der Vatikan bekannt, dass sich der gesundheitliche Zustand des emeritierten Pontifex Benedikt XVI. "aufgrund (seines) fortschreitenden Alters" in den letzten Stunden verschlechtert hat.

Bitten wir den Herrn, ihn zu trösten und ihn in seinem Zeugnis der Liebe für die Kirche bis zum Ende zu unterstützen.

Papst Franziskus

Derzeit soll der emeritierte Papst unter ärztlicher Überwachung stehen. Die Situation sei jedoch unter Kontrolle, heißt es weiter.

Papst Franziskus und Benedikt XVI. im Monastero Mater Ecclesiae im Vatikan.
Papst Franziskus (rechts) bittet um Gebete für seinen Vorgänger Benedikt. Bildrechte: dpa

Rücktritt im Jahr 2013

Spekulationen um die Gesundheit Papst Benedikts sind nicht neu. Der 95-Jährige war im Februar 2013 in einem ungewöhnlichen Schritt - und als erster Papst überhaupt - aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurückgetreten.

Seitdem lebt der aus Bayern stammende Benedikt mit seinem Privatsekretär und engen Vertrauten Georg Gänswein zurückgezogen im Kloster Mater Ecclesiae, mitten in den Vatikanischen Gärten. Zuletzt hatte er sich fast gänzlich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

Papst Benedikt XVI. und Georg Gänswein
Seit 2013 lebt der emeritierte Papst Benedikt mit seinem Vertrauten, Georg Gänswein, zurückgezogen im Kloster Mater Ecclesiae im Vatikan. Bildrechte: imago images/Independent Photo Agency Int.

Vom Luftwaffenhelfer zum Papst

Das Alter macht dem gebrechlichen Benedikt seit Jahren schwer zu schaffen. Joseph Ratzinger wurde am 16. April 1927 im bayerischen Marktl am Inn geboren. Im Zweiten Weltkrieg war er als Luftwaffenhelfer eingesetzt, studierte erst danach in München und Freising Theologie und Philosophie. 1951 wurde er zum Priester geweiht.

Nach Stationen als Professor für Dogmatik und Fundamentaltheologie in Freising, Bonn, Münster, Tübingen und Regensburg wurde er 1977 Münchner Erzbischof. 1982 wurde Ratzinger zum Präfekten der vatikanischen Glaubenskongregation unter Papst Johannes Paul II. berufen. 2005 wurde er dessen Nachfolger und stand bis 2013 an der Spitze der katholischen Kirche. Nach acht Jahren als Pontifex verzichtete er überraschend auf das Papstamt.

Papst Benedikt XVI.
Der erste deutsche Papst der Neuzeit: Papst Benedikt XVI. im Jahr 2013. Bildrechte: imago/ZUMA Press

Missbrauchsfälle in katholischer Kirche

Danach holten ihn immer wieder die Schattenseiten seiner beruflichen Vergangenheit ein. Zwar war Benedikt der erste Papst, der sich persönlich mit Missbrauchsopfern traf.

Doch zuletzt musste er sich durch die Veröffentlichung eines Gutachtens zum Umgang mit Missbrauchsfällen im Erzbistum München auch Fehlern im Umgang mit Missbrauchstätern in der katholischen Kirche stellen.

Papst Benedikt XVI. geht am 27.02.2013 im Vatikan in Rom nach der Generalaudienz vom Podest.
Benedikt XVI. ist der erste Papst der Geschichte, der zu Lebzeiten von seinem Amt zurückgetreten ist. Bildrechte: dpa

Letzter Deutschland-Besuch im Jahr 2020

Das letzte Mal war Benedikt im Sommer 2020 nach Deutschland gereist, um sich in Regensburg von seinem im Sterben liegenden Bruder Georg Ratzinger zu verabschieden.

BRISANT/KNA/AFP/epd

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 28. Dezember 2022 | 17:15 Uhr

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