Die katholische Welt atmet auf: Papst Franziskus hat die Darm-OP offenbar gut überstanden. Bildrechte: ddp

Nach Operation Ärzte geben Update zu Papst Franziskus

08. Juni 2023, 12:23 Uhr

Nach seiner Darmoperation hat Papst Franziskus die erste Nacht in einem Krankenhaus in Rom gut überstanden. "Die Nacht verlief gut", erklärte der Vatikan am Donnerstag (8.6.). Zuvor hatte der Vatikan mitgeteilt, der dreistündige Eingriff sei "ohne Komplikationen" verlaufen.

Das Oberhaupt der katholischen Kirche sei "wach, aufmerksam und hat bereits mit mir gescherzt", zitierte das Internetportal Vatican News den operierenden Arzt Sergio Alfieri.

Franziskus war am Mittwoch (7.6.) wegen eines drohenden Darmverschlusses in das Gemelli-Krankenhaus in Rom eingeliefert worden. Demnach litt der 86-Jährige an einem Gewebebruch an der Bauchwand, einer sogenannten Hernie, die ihm "wiederkehrende, schmerzhafte und sich verschlimmernde" Symptome verursachte.

Wie gefährlich war der Eingriff?

Carsten J. Krones, Vorstandsmitglied des Berufsverbands der Deutschen Chirurgie, sagte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, dass es sich bei der vom Vatikan geschilderten Operation um ein "Standardverfahren bei Narbenbrüchen" handele. "Erkrankung und Eingriff sind für einen betagten Herrn sicher ernst und je nach Anatomie auch anspruchsvoll, aber nicht akut lebensbedrohend", ergänzte er.

Immer wieder Probleme mit dem Knie: Papst Franziskus ist oft auf den Rollstuhl angewiesen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

Mehrfach im Krankenhaus: Wie steht es um die Gesundheit von Papst Franziskus?

Der Papst litt bereits im vergangenen Jahr zunehmend unter gesundheitlichen Problemen. Zuletzt lag er Ende März wegen einer Bronchitis, die mit Antibiotika behandelt werden musste, für drei Nächte im Krankenhaus. Außerdem bereiteten ihm sein rechtes Knie und der Ischias anhaltende Schmerzen. Deshalb war der Pontifex den Großteil des letzten Jahres auf einen Rollstuhl angewiesen.

Im Juli 2021 wurde Papst Franziskus in der Gemelli-Klinik wegen einer sogenannten Divertikulitis operiert, einer Entzündung von Taschen, die sich in der Darmschleimhaut bilden. Zehn Tage musste er danach im Krankenhaus bleiben.

Dass Papst Franziskus wegen seiner gesundheitlichen Probleme zurücktritt, ist derzeit unwahrscheinlich. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Denes Erdos

Folgt nun der Rücktritt als Papst?

Franziskus' Gesundheitszustand führte im vergangenen Jahr vermehrt zu Spekulationen über einen möglichen Rücktritt. Doch erst im März dieses Jahres sagte Franziskus, dass genau das nicht zur Debatte stehe.

Sein Vorgänger Benedikt XVI., der am 31. Dezember 2022 im Alter von 95 Jahren starb, hatte Kirchengeschichte geschrieben, indem er 2013 aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegte. Dazu wird es bei Franziskus nun wohl nicht kommen.

BRISANT/AFP/dpa/KNA/Vatican News