Trauer um "Gold-Rosi" Ski-Legende Rosi Mittermaier ist tot

Mit ihren zwei Goldmedaillen bei den Olympischen Winterspielen 1976 begeisterte Rosi Mittermaier die Wintersportwelt und ist seit dem als "Gold-Rosi" bekannt. Nun ist die Ski-Legende im Alter von 72 Jahren in Garmisch-Partenkirchen gestorben.

Rosi Mittermaier
Ski-Legende Rosi Mittermaier ist im Alter von 72 Jahren verstorben. Bildrechte: dpa

Deutschland trauert um eine seiner erfolgreichsten Skirennläuferinnen: Rosi Mittermaier ist tot. Das bestätigte ihre Familie dem BR. Die genaue Todesursache ist noch nicht bekannt.

Wir als Familie geben die traurige Nachricht bekannt, dass unsere geliebte Ehefrau, Mama und Oma am 04.01.2023 nach schwerer Krankheit im Kreise der Familie friedlich eingeschlafen ist.

Christian, Ameli und Felix Neureuther

Rosi Mittermaier und Christian Neureuthe, 2012
Glückliche Ehe: Rosi Mittermaier und Christian Neureuther. Bildrechte: MAGO / Sammy Minkoff

Von der Winklmoos-Alm an die Spitze des Skirennsports

Rosa Katharina Mittermaier - oder einfach nur "Rosi" - erblickte im August 1950 auf der elterlichen Winklmoos-Alm in den Chiemgauer Alpen das Licht der Welt. Bereits mit drei Jahren stand sie erstmals auf Skiern. Während der Schulzeit wurde sie von ihrem Vater trainiert, der früh das Talent seiner Tochter erkannte. Wintersport lag der Familie im Blut: Vater Heinrich Mittermaier war staatlich geprüfter Skilehrer, führte ab 1966 eine eigene Skischule. Eigenen Aussagen zufolge hätten ihre Eltern Rosi allerdings lieber im Ballettunterricht gesehen.

Mit 17 debütierte sie im Weltcup. Schon ein Jahr später, 1968, fuhr sie erstmals aufs Podest, der erste Weltcupsieg folgte 1969 beim Slalom von Schruns. Insgesamt zehn Siege feierte sie in ihrer Karriere, 41 Mal fuhr sie aufs Podest.

Die 16jährige Skirennläuferin Rosi Mittermaier (r) aus Reit im Winkl gewann am 24.02.1967 bei den Deutschen Alpinen Skimeisterschaften in Aschau (Chiemgau) bei den Damen den Titel im Slalom. Links der deutsche Slalom-Meister der Herren, Peppi Wurmer.
Die 16-jährige Rosi Mittermaier neben dem Skirennläufer Peppi Wurmer. Bildrechte: dpa

Rosi Mittermaier wird zur "Gold-Rosi"

Ihre beste Saison fuhr sie 1975/76: Rosi Mittermaier gewann nicht nur den Gesamtweltcup, den Slalomweltcup und die Kombinationswertung. Bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck gewann sie Gold in der Abfahrt und im Slalom, dazu Silber im Riesenslalom und den WM-Titel in der Kombination. Fortan war sie als "Gold-Rosi" bekannt - und verabschiedete sich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere aus der Sportwelt. Im Mai 1976 beendete Rosi Mittermaier ihre aktive Karriere.

Rosi Mittermaier mit ihren 3 Medaillen bei den Olympische Winterspielen1976
"Gold-Rosi" mit ihren Medaillen bei den Olympischen Spielen 1976. Bildrechte: IMAGO / WEREK INTERNATIONAL

Familienmensch Rosi Mittermaier

Dem Wintersport blieb Rosi Mittermaier auch nach 1976 treu: Bereits zu Beginn ihrer Karriere lernte Rosi Mittermaier ihren späteren Ehemann, den Skirennläufer Christian Neureuther, kennen. Aus Freundschaft unter Sportlern wurde Liebe, beide heirateten am 7. Juni 1980.

Die Skisportler Rosi Mittermaier und Christian Neureuther nach ihrer standesamtlichen Trauung am 06.06.1980.
Rosi Mittermaier und Christian Neureuther bei ihrer standesamtlichen Hochzeit. Bildrechte: dpa

Das Paar hat zwei Kinder, die Modedesignerin Ameli Neureuther (* 1981) und Felix Neureuther (* 1984), der als Skirennläufer ebenfalls mehrere WM-Medaillen gewann.

Die ehemaligen Skigröߟen Rosi Mittermaier und Christian Neureuther mit ihren Kindern Felix und Amelie im Januar 1990 beim Skilaufen.
Glückliche Familie: Rosi Mittermaier und Christian Neureuther mit ihren Kindern Felix und Amelie im Januar 1990 beim Skilaufen. Bildrechte: dpa

Soziales Engagement

Bekannt war Rosi Mittermaier auch für ihr soziales Engagement: So war sie Schirmherrin der Deutschen Kinderrheuma-Stiftung und Botschafterin der Initiative gegen Knochenschwund. Gemeinsam mit ihrem Mann Christian brachte sie mit ihren Tipps zum Nordic Walking und Skifahren viele Menschen in Bewegung und begeisterte sie für ihre geliebten Berge.

"Sie war eine Seele von Mensch"

Franz Steinle, Pärsident des Deutschen Skiverbands, würdigt die einstige Spitzensportlerin Rosi Mittermaier als "außergewöhnliche Persönlichkeit".

Rosi Mittermaier war freundlich und bescheiden, immer hilfsbereit, für jede gute Sache zu haben - ungeachtet der Funktion, in der sie unterstützen konnte. Der Sport hat ihr Werte wie Freundschaft und Fairness vermittelt, und diese Werte hielt sie ihr Leben lang hoch.

Franz Steinle

Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Thomas Weikert, sprach von einer sehr traurigen Nachricht für den deutschen Sport. "Danke liebe Rosi Mittermaier für die Begeisterung, die du bei so vielen Menschen ausgelöst hast und für dein Engagement weit über den Sport hinaus! Die Goldmedaillen waren eine der prägendsten Erinnerungen an den Wintersport in meiner Jugend."

Auch Markus Wasmeier, Doppel-Olympiasieger von 1994 und Freund der Familie, nimmt Abschied von Rosi Mittermaier: "Wir haben einen fantastischen Menschen verloren. Rosi hatte ein Herz so groß wie ein Bus, sie war immer für jeden da - das war einzigartig. So einen Menschen findet man nicht wieder, sie hinterlässt eine riesige Lücke."


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