Seelenstriptease Mentale Probleme, Selbstmordgedanken und Kinderwunsch: So offen war Selena Gomez noch nie
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Selena Gomez ganz pur: Für die Dokumentation "Selena Gomez: My Mind & Me" wurde die Künstlerin sechs Jahre lang von einem Filmteam begleitet. Das Resultat: intime Einblicke in das Privatleben eines Hollywoodstars und teils schockierende Enthüllungen über Selenas Seelenzustand.

Selena Gomez zählt mit weltweit mehr als 210 Millionen verkauften Singles, über 45 Milliarden globalen Streams und ihrer eigenen Beauty-Brand zu den kommerziell erfolgreichsten Stars der heutigen Zeit. Für ihre Rolle in der Serie "Only Murders in the Building" wurde sie jüngst für den Emmy nominiert. Doch ein Leben im Scheinwerferlicht bringt seine ganz eigenen Höhen und Tiefen mit sich, wie die Künstlerin weiß.
Neue Doku: Selena Gomez in ihren dunkelsten Stunden
Selena Gomez ist bekannt dafür, dass sie offener als andere Stars über ihren Kampf mit der eigenen psychischen und physischen Gesundheit spricht. Auf Instagram folgen ihr deswegen 354 Millionen Menschen. Gefeiert wird sie hier nicht nur für ihre Musik und Filme, sondern vor allem für ihre Authentizität und Verletzlichkeit.
In dem Dokumentarfilm "Selena Gomez: My Mind & Me" geht sie allerdings einen Schritt weiter: Sechs Jahre lang ließ sich Selena Gomez von einem Filmteam begleiten. Eine Zeit, in der die Sängerin ihre Trennung von Justin Bieber durchlebte, sich aufgrund von Lupus einer Nierentransplantation unterziehen musste und in der Selena den Weg "zurück ins Licht" suchte, wie es seitens der Produktion heißt.
Warum sie sich ausgerechnet in ihren dunkelsten Stunden filmen ließ, erklärt die Sängerin und Schauspielerin so:
Mein ultimativer Traum ist, dass ich Menschenleben durch etwas retten kann, sei es ein Lied, Musik oder ich spreche nur über die Probleme, Prüfungen und Wirrungen, die ich durchgemacht habe. […] Ich könnte eine Stimme für andere sein, die vielleicht nicht wissen, was los ist oder was sie fühlen.
Selena Gomez über ihre bipolare Störung, Psychosen und Probleme, Kinder zu bekommen
Auf Instagram kündigt Selena Gomez an, dass es in der Doku keine Tabus gebe und sie ihre Gefühle nicht zurückhalten würde. BRISANT hat die emotionalsten Momente zusammengefasst:
Freunde fürchteten um Selena Gomez’ Leben
Im Dokumentarfilm kommt Selenas engster Freundeskreis zu Wort. So auch Theresa Marie Mingus, Gomez' ehemalige Assistentin. Sie erinnert sich an einen ganz besonderen Tiefpunkt in Selenas Leben zurück:
Irgendwann sagte sie: ‘Ich will jetzt nicht am Leben sein, ich will nicht leben.’ Es war einer dieser Momente, in dem du ihr in die Augen sahst und da war nichts. Ihr Blick war pechschwarz und so beängstigend.
Erste depressive Phasen erlebte Selena Gomez in ihren frühen Zwanzigern: "Es begann mit einer Depression, dann kam die Isolation", so Gomez im Interview mit dem "Rolling Stone". Wochenlang habe sie das Bett nicht verlassen können, niemanden sehen wollen. Damals habe sie auch über Selbstmord nachgedacht: "Ich dachte, die Welt wäre besser, wenn ich nicht da wäre."
Selena Gomez hörte Stimmen
Auch Selena Gomez’ enge Freundin Raquelle Stevens erinnert sich an die dunklen Zeiten im Leben der Sängerin. Besonders schlimm: Die Jahre, als Selena noch nicht als bipolar diagnostiziert worden war. Erst als die Sängerin begann, Stimmen zu hören, war klar, dass etwas nicht stimmte.
Irgendwann wurden die Stimmen so laut, dass "sie die Realität überlagerten und einen psychotischen Schub auslösten", erklärt die Sängerin in ihrer Doku selbst. Der Star musste in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden. "Wenn jemand gesehen hätte, was ich gesehen habe und in welchem Zustand sie sich in der Nervenheilanstalt befand, hätte er sie überhaupt nicht erkannt", so Selenas Freundin Raquelle Stevens.
Tragisch: Ihre eigene Mutter Mandy erfuhr erst aus den Nachrichten, dass sich ihre Tochter in stationärer Behandlung befand. In der Doku erinnert sie sich zurück: "Es ist ein Wunder, dass sie da wieder rausgekommen ist, aber es gibt immer diese Angst, dass es wieder passieren wird."
So sehr leidet Selena unter ihrer Lupus-Erkrankung
Bei der Sängerin und Schauspielerin wurde 2014 die Autoimmunkrankheit Lupus diagnostiziert. Lupus kann Entzündungen im Körper verursachen. Dabei werden Antikörper produziert, die sich, statt gegen einen Infekt, gegen die körpereigenen Zell- und Gewebestrukturen richten. Zu den Symptomen gehören starke Stimmungsschwankungen, epileptische Anfälle, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen und Nierenversagen.
Nachdem Selena Gomez 2016 infolge ihrer Erkrankung eine neue Niere transplantiert bekommen hat, legten sich die Symptome etwas. Doch 2020 dann der Rückfall: "Morgens, als ich aufwachte, fing ich sofort an zu weinen, weil einfach alles weh tat", so Selena.
Aufgrund ihrer psychischen und physischen Erkrankungen muss Selena starke Medikamente nehmen. Das bleibt nicht ohne Folgen …
Selena Gomez über ihren Kinderwunsch und ein mögliches Karriereende
Selena steht im Scheinwerferlicht, seit sie sieben Jahre alt ist. "Ich wollte einfach nur schauspielern und singen. Doch dann habe ich nie wieder damit aufgehört." Nach eigenen Aussagen waren Ruhm und Geld nie Selenas Antrieb. Im Gegenteil: Mehr als einmal habe die Künstlerin darüber nachgedacht, alles hinzuschmeißen:
Ich denke, meine Vergangenheit und die Fehler, die ich gemacht habe, trieben mich in die Depression. Mein ganzes Leben lang, seit ich ein Kind war, habe ich gearbeitet. Dabei ist das Einzige, was ich will, eine Familie. Ich möchte eine Mutter sein. Manchmal möchte ich mit allem aufhören, damit ich glücklich und normal sein kann… wie alle anderen. Doch ich habe das Gefühl, dass Gott mir diese Plattform gegeben hat, um nicht aufzuhören. Ich will nicht super berühmt werden. […] Aber ich weiß, dass ich das, was ich habe, für etwas Gutes nutzen möchte.
Besonders traurig: Im Interview mit dem "Rolling Stone"-Magazin offenbarte Selena kürzlich, dass sie aufgrund der vielen Medikamente, die sie einnehmen muss, vielleicht nie Kinder bekommen kann. "Das ist im Moment ein sehr großes Thema in meinem Leben", gesteht Selena. Doch sie lässt sich nicht unterkriegen: "Egal, wie ich sie bekommen soll, ich werde Kinder bekommen."
So verarbeitet sie immernoch die Trennung von Justin Bieber
Über acht Jahre waren Selena Gomez und Justin Bieber eines der bekanntesten On-Off-Paare der gegenwärtigen Popkultur. 2018 dann die endgültige Trennung. Mittlerweile ist Justin mit dem Model Hailey Bieber verheiratet. Selena sagt heute über diese Zeit: "Ich musste durch den schlimmsten Herzschmerz gehen, der überhaupt möglich war. Aber rückblickend betrachtet, war es das Beste, was mir passieren konnte."
Ihren Kummer verarbeitete Selena unter anderem im Song "Lose You To Love Me". Darin singt Selena darüber, dass sie erst ihren Partner verlieren musste, um sich selbst zu finden.
Doch Selena hat auch Angst davor, dass sie für den Rest ihrer Karriere nur noch mit ihrem Ex-Freund Justin Bieber assoziiert wird: "Ich frage mich, wann werde ich alleine gut genug sein? Nur ich alleine, ohne dass ich mit jemandem in Verbindung gebracht werden muss."
Brisant/Selena Gomez: My Mind & Me/TMZ/Just Jared/Rolling Stone
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 04. November 2022 | 17:15 Uhr