Tim Lobinger hat den Kampf gegen den Krebs verloren. (Archiv).Bildrechte: imago images/Eventpress
NachrufNach langem Krebsleiden - Früherer Stabhochspringer Tim Lobinger ist tot
Stand:
22. Februar 2023,
13:54 Uhr
Tim Lobinger konnte in seinem Leben so einige Herausforderungen meistern. Den Kampf gegen den Krebs hat der einstige Weltklasse-Leichtathlet am 16. Februar 2023 allerdings verloren. Lobinger ist im Alter von nur 50 Jahren gestorben.
Todesursache Krebs
Tim Lobinger hat den Kampf gegen seine Krebserkrankung verloren. Wie seine Familie der Deutschen Presse Agentur bestätigte, verstarb der frühere Weltklasse-Stabhochspringer am 16. Februar in München im Alter von 50 Jahren. Er hinterlässt eine Tochter und zwei Söhne sowie ein Enkelkind.
In einer Erklärung, die sein Management gegenüber der "GALA" abgegeben hatte, heißt es: "Die ehemalige Stabhochsprung-Legende ist im engen Kreise friedlich eingeschlafen, er hat den Kampf nicht verloren, sondern auf seine Weise gewonnen."
Freunde und Familie: Enge Vertraute haben Lobinger beim Sterben begleitet
Nach Angaben seiner früheren Partnerin Alina Lobinger kam der Ex-Stabhochspringer erst kurz vor seinem Tod ins Krankenhaus. "Erst als die Schmerzen unerträglich wurden, ist er ins Krankenhaus gekommen und ins künstliche Koma versetzt worden."
"Wir waren alle bei ihm, als er seinen letzten Atemzug tat", sagte Alina Lobinger. Acht enge Vertraute sollen im Krankenhaus am Bett des früheren Leichtathleten gewacht haben, darunter auch Fußballstar Joshua Kimmich und dessen Ehefrau Lina.
Reaktionen auf Tim Lobingers Tod
Zahlreiche Freunde und Sportkollegen trauern um den ehemaligen Spitzensportler. Unter dem letzten Post Lobingers auf Instagram finden sich nach der Nachricht über seinen Tod viele Kommentare.
Darunter auch die erfolgreiche deutsche Langstreckenläuferin Sabrina Mockenhaupt, die schreibt: "Jetzt hast du keine Schmerzen mehr! Viel Kraft deiner ganzen Familie." Fußballprofi Dennis Borkowski schreibt: "Ruhe in Frieden, Tim."
Der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, Jürgen Kessing, sprach von einem "sehr, sehr traurigen Tag für die Leichtathletik", man verliere einen "großartigen Menschen".
TV-Moderatorin Ruth Moschner widmet ihrem guten Freund einem eigenen Post bei Instagram und schreibt: "Ich sitze hier und heule, lese alte Whatsapp-Nachrichten, die voller Ehrgeiz und Motivation waren. Krebs ist ein Arschloch. Ich kann es nicht anders ausdrücken."
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Der Fußballverein RB Leipzig, bei dem Tim Lobinger vier Jahre als Athletiktrainer tätig war, äußert sich auf Twitter:
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Modelathlet und Titel-Sammler
In seiner aktiven Zeit als Stabhochspringer war Tim Lobinger ein Paradebeispiel für durchtrainierte Profisportler und konnte getrost als Synonym für den Begriff Modelathlet verwendet werden. Mit unzähligen Erfolgen in den Leichtathletik-Stadien und -Hallen dieser Welt trug er sich in die Geschichtsbücher ein.
Allen voran stehen der Hallen-WM-Titel 2003 in Birmingham und der Hallen-EM-Titel 1998 in Valencia. Insgesamt gewann Lobinger bei Welt- und Europameisterschaften fünfmal Edelmetall. Bei vier Olympischen Spielen trug er die deutschen Farben.
Fünf Medaillen konnte Lobinger bei Welt- und Europameisterschaften gewinnen. (Archiv)Bildrechte: dpa
Erster deutscher Sechs-Meter-Überspringer
Seine wahrscheinlich eindrucksvollste sportliche Leistung ist aber der Sprung über die legendäre Sechs-Meter-Marke, die in seiner Disziplin Weltklasse-Sportler vom Rest trennt. Keinem anderen Deutschen war das zuvor gelungen. Lobinger schaffte es zweimal. Er trat im Wettkampf stets selbstbewusst auf, galt zeitweilig als Diva und machte sich mit seiner exzentrischen Art nicht nur Freunde.
Dafür, dass er 2003 nach einem Sieg in Monaco seinen blanken Hintern in die Kameras hielt, musste sich Lobinger beim Weltverband offiziell entschuldigen. Durch seine Markenzeichen - lange Haare und eine markante (Sonnen-)Brille - wurde er für viele junge Leichtathleten trotzdem zum Vorbild.
Eine markante Brille gehörte bei Tim Lobinger häufig dazu. (Archiv)Bildrechte: dpa
2017 - Schockdiagnose Leukämie
Nach seinem Karriereende blieb Lobinger dem Sport erhalten und arbeitete als Personal- und Athletiktrainer u.a. für den Fußballverein RB Leipzig. Abseits des Sportplatzes war er zeitweise als Model aktiv und in kleineren TV-Rollen und Fernseh-Shows zu sehen - unter anderem "Let's Dance" und "Schlag den Star".
2017 dann der Schock: Mit der Diagnose Leukämie stellte sich Lobingers Leben auf den Kopf. Zunächst sah es gut aus und der Blutkrebs galt nach mehreren Chemotherapien und einer Stammzellen-Transplantation als besiegt. Ein weiteres Aufflammen der Erkrankung konnte Lobinger 2018 ebenfalls überwinden, ehe es 2020 den erneuten Rückfall gab.
Weitere Behandlungen brachten nicht den erhofften Erfolg und die Prognose der Ärzte Anfang 2022 war erschütternd. "Im Februar sagten mir die Ärzte, der Tod rücke näher. Ich solle Verfügungen treffen, mich mit meiner Beerdigung befassen und mich von meinen Liebsten verabschieden. Die Gespräche mit meinen Kindern waren hart", beschrieb Lobinger die Situation Anfang Oktober 2022 in der "Bild"-Zeitung.
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Lobinger hatte Hoffnung bis zum Schluss
Aufgeben kam für Lobinger, der bis zuletzt als Botschafter der Deutschen José Carreras Leukämie-Stiftung aktiv war, trotz der düsteren Prognose nicht in Frage. Seine Hoffnung war, dass die Wissenschaft möglicherweise noch eine andere Therapiemöglichkeit für ihn bereithält.
"Es gibt immer kleine Wege, um Kraft zu schöpfen und nicht die Hoffnung zu verlieren", so Lobinger damals: "Für jeden Tag, den ich lebe und mit meiner Familie verbringen darf, lohnt es sich zu kämpfen."
50. Geburtstag mit Luftballons und Waffeln
Einer dieser Tage war die Hochzeit seiner Tochter Fee, die er im Juni 2022 noch zum Traualtar führen konnte. Ein weiterer folgte am 3. September 2022. Es war der 50. und letzte Geburtstag, den Lobinger feiern konnte - und zwar mit Luftballons und Waffeln. "Diesen Tag noch zu erleben, war einer meiner Meilensteine."
Lobinger war zweimal verheiratet: Von 1994 bis 2003 mit seiner Leichtathletik-Kollegin Petra Laux, mit der er eine Tochter und einen Sohn bekam und von 2011 bis 2017 mit Moderatorin Alina Baumann, mit der Lobinger ebenfalls einen Sohn hatte.
Tim Lobinger mit seinem Sohn Lex-Tyger, der heute als Fußball-Profi aktiv ist. (Archiv)Bildrechte: dpa
"Ich bin so stolz auf Fee und Jonas. Die machen alles mit einer so großen Coolness, dass ich mich als junger Opa entspannt zurücklehnen kann." Die Familie habe ihm immer wieder Kraft gegeben: "Ihr seid mein Raketenantrieb."
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