Volker Lechtenbrink
Schauspieler Volker Lechtenbrink ist im Alter von 77 Jahren nach einer schweren Krankheit gestorben. (Archiv) Bildrechte: picture alliance / Georg Wendt/dpa | Georg Wend

Mit 77 Jahren gestorben Trauer um Schauspieler Volker Lechtenbrink

23. November 2021, 13:16 Uhr

Bereits mit 14 Jahren hatte er seinen Durchbruch im Antikriegsfilm "Die Brücke": Jetzt ist der Schauspieler, Sänger und Regisseur Volker Lechtenbrink im Alter von 77 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben.

Der Schauspieler Volker Lechtenbrink ist tot. Der 77-Jährige verstarb am Montag (22.11.) im Kreis seiner Familie an den Folgen einer schweren Erkrankung. Das teilte seine Berliner Künstleragentur am Dienstag (23.11.) mit. Lechtenbrink war über Jahrzehnte hinweg durch seine Rollen in diversen Theater- und Fernsehproduktionen bekannt.

Durchbruch als 14-Jähriger

Für sein Schaffen erhielt er zahlreiche Preise, zuletzt nahm er in diesem Jahr am Hamburger Ernst-Deutsch-Theater den renommierten Gustav-Gründgens-Preis entgegen. An dem Theater war Lechtenbrink regelmäßig tätig, unter anderem war er von 2003 bis 2006 dessen Intendant. Der 1944 im ostpreußischen Cranz - heute Selenogradsk in Russland - geborene Künstler wurde bereits als 14-Jähriger durch seine Rolle in dem Antikriegsfilm "Die Brücke" von 1959 bekannt.

Klaus Hager (Volker Lechtenbrink, re.) und sein Freund Karl Horber (Karl Michael Balzer) eröffnen das Feuer auf amerikanische Panzer.
Volker Lechtenbrink (re.) in "Die Brücke". (Archiv) Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Auch am Theater erfolgreich

Später arbeitete er als Schauspieler an Theatern in gesamten Bundesgebiet, wobei ein Schwerpunkt seines Schaffens bis zuletzt in Hamburg lag. So war er von 1969 bis 1983 am Schauspielhaus der Hansestadt tätig, wo er auch Regie führte. Er arbeitete darüber hinaus auch am St. Pauli-Theater und den Hamburger Kammerspielen. Zuletzt war er in Produktionen am Hamburger Ernst-Deutsch-Theater zu sehen, dem er seit langem eng verbunden war. Darüber hinaus war er auch auf Deutschlandtournee und spielte im Berliner Theater am Kurfürstendamm.

Zahlreiche Preise

Im Fernsehen war Lechtenbrink seit 1962 zu sehen, er spielte in diversen Serien von "Derrick" über den "Tatort" bis hin zum "Großstadtrevier". Dazu kamen unter anderem Auftritte in den Verfilmungen der "Rosamunde Pilcher"- oder "Inga Lindström"-Reihen. Für seine künstlerischen Darbietungen erhielt er zahlreiche Preise. Zudem machte sich Lechtenbrink als Hörbuch- und Synchronsprecher einen Namen. So war er die deutsche Stimme des US-Schauspielers Burt Reynolds, für seine Lesefassung des Romans "Die Brücke" erhielt er 2008 den Deutschen Hörbuchpreis als bester Interpret.

Stets jugendliches Äußeres

"'Die Brücke' war für uns alle ein Glücksfall", erinnerte sich Lechtenbrink, der auch im hohen Alter mit seinen langen blonden Haaren, dem grauen Drei-Tage-Bart und der markanten Brille stets etwas Jugendliches ausstrahlte. "Ich hatte Glück mit meiner Karriere. Irgendwie hat sich stets etwas Neues ergeben", so Lechtenbrink weiter. Schon als Kind habe er Schauspieler werden wollen. "Ich konnte mir für mich nie etwas anderes vorstellen als die Schauspielerei."

Turbulentes Privatleben

Auch in seinem Privatleben ging es recht turbulent zu: Insgesamt fünfmal war Lechtenbrink verheiratet, unter anderem mit den Schauspielerinnen Anja Topf und Jeanette Arndt. Zu seinen Ex-Frauen pflegte er nach eigenen Angaben ein gutes Verhältnis, auch seinen drei Kindern Robert, Saskia und Sophie zu Liebe. "Wenn man sich mal geliebt hat, wäre es doch dumm, das zu vergessen." Sein Rezept für ein gelungenes Leben? Humor. Und Dankbarkeit. "Ich bin immer dankbar gewesen für mein Leben."

BRISANT/afp/dpa

(Dieser Beitrag wurde am 23.11.2021 erstmals veröffentlicht.)

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 23. November 2021 | 17:15 Uhr

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