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Mit einer Ernährungsumstellung die Volkskrankheit Arthrose bekämpfen Bildrechte: IMAGO / Panthermedia

Mit RezeptenArthrose durch die richtige Ernährung lindern

22. Februar 2024, 17:36 Uhr

Gut sieben Millionen Menschen in Deutschland sind von Arthrose betroffen. Eine entzündliche Erkrankung der Gelenke, die durch die Abnutzung von Knorpel entsteht und starke Schmerzen verursacht. Helfen und vor allem dagegen vorbeugen kann u.a. eine Umstellung der Ernährung. Dass die durchaus lecker sein kann, beweist das Rezept von Holger Stromberg und Helge Riepenhof: eine Ofenkartoffel mit Farofa und Erbsen-Kräuter-Pesto. Worauf sollte man außerdem achten, wenn man an Arthrose leidet?

Was ist Arthrose - und wie entsteht sie?

Arthrose ist ist eine Gelenkerkrankung - und zwar die häufigste weltweit. Und das hat einen guten Grund: Mit zunehmendem Alter oder aufgrund falscher Belastung verschleißt der Knorpel an den Gelenken.

Der Knorpel dient als Schutzschicht zwischen den Knochenenden und verhindert, dass die Knochen aufeinander reiben. Außerdem ist er eine Art Stoßdämpfer, der die Belastung gleichmäßig auf das Gelenk verteilt.

Was tun gegen Arthrose?

Von Arthrose können alle Gelenke betroffen sein. Besonders häufig tritt sie an Knie, Hüfte, Schultergelenken, Händen und Fingern sowie an den Füßen auf. Der Gelenkschaden bereitet Betroffenen oft große Schmerzen, macht das Gelenk steifer und damit auch weniger beweglich.

Heilbar ist Arthrose nicht. Doch mit Physiotherapie und anderen Maßnahmen lassen sich ihr Verlauf aufhalten und die Beschwerden lindern. Zunehmend wird dabei auch auf eine spezielle Ernährung gesetzt. Mit der kann man einer Arthrose zu einem gewissem Maß sogar vorbeugen.

Besonders häufig tritt Arthrose u.a. an den Händen auf. Bildrechte: imago/Panthermedia

Arthrose durch antientzündliche Ernährung lindern

Entscheidend für eine Linderung von Arthrose ist eine Umstellung der Ernährung. Und die setzt auf zwei Schwerpunkte: die Hemmung der Entzündung und die Entlastung der Gelenke durch Abbau überflüssiger Pfunde.

Was sollte man bei Arthrose essen?

Möchte man durch Ernährung einen positiven Einfluss auf die Entwicklung einer Arthrose nehmen, sollte man zunächst seine Kalorien-Zufuhr und tierische Produkte reduzieren. Stattdessen sollten viel Gemüse und gesunde Pflanzenöle aud dem Speiseplan stehen. Insbesondere Intervallfasten hilft dabei, das eigene Körpergewicht reduzieren.

Entzündungen hemmen
Die vor allem in Leinöl und Walnussöl enthaltenen Omega-3-Fettsäuren unterstützen den Organismus dabei, Entzündungen zu bekämpfen.

Sekundäre Pflanzenstoffe, die Entzündungen hemmen, sind in vielen Obst- und Gemüsesorten und Kräutern enthalten. Linderung versprechen Nahrungsmittel wie Brokkoli (Senföle), Spinat (Flavonoide), Knoblauch (Allicin), Blaubeeren (Anthocynidin) und Orangen (Karotinoide).

Knorpel stärken
Knorpelstabilisierende Wirkung hat das Silizium in Kieselsäure. Letztere ist in Hafer, Naturreis, Gerste, Hirse und Topinambur reichlich enthalten. Außerdem in Kräutertees wie Schachtelhalm oder Brennnessel.

Für die Gelenkknorpel ist außerdem eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen wichtig: Das in Äpfeln enthaltene Vitamin B6 wird für die Herstellung des Knorpelbaustoffs Glukosamin benötigt. Die Vitamine C und E im Spinat und das Selen im Brokkoli schützen vor freien Radikalen.

Durch die Abnutzung der Knorpelschicht zwischen den Knochenenden reiben die Knochen aufeinander. Das verursacht Schmerzen. Bildrechte: imago images / Panthermedia / thomashecker

Welche Lebensmittel sind bei Arthrose empfehlenswert, worauf sollte man verzichten?

LebensmittelEmpfehlenswertNicht empfehlenswert
Brot, Getreide, Nudeln, Kartoffeln, ReisVollkornbrot, Haferflocken, Müsli ohne Zucker, Vollkornnudeln, Vollkornreis, PellkartoffelnWeißbrot, Toastbrot, Knäckebrot, Zwieback, Weizen- und Milchbrötchen, Laugengebäck, Hartweizennudeln, geschälter Reis, Pommes, Kroketten, Kartoffelbrei, Eierkuchen, Kartoffelpuffer
Süßes und Knabbereienmind. 70%ige Zartbitterschokolade (selten)Süßigkeiten, süße Backwaren und Milchprodukte, Eiscreme, Chips, Salzgebäck
Obstalle zuckerarmen Obstsorten, in Maßen: Banane, Kaki, Weintrauben, Süßkirschen, Ananas, Mango, Honigmelone und Birnegezuckerte Obstkonserven, kandiertes Trockenobst und Obstmus
Gemüsealle Salatsorten, Blätter von roter Bete, Kohlrabi, Gurke, Fenchel, Artischocken, Hülsenfrüchte, Möhren, Spinat, Zucchini, alle Kohlarten, Radieschen, Spargel, Sauerkraut, alle Pilzarten, KräuterGemüsemischungen mit Butter oder Sahne
Nüsse und SamenMandeln, Walnüsse, Haselnüsse, Cashewnüsse, Macadamianüsse, Pinienkerne, Kürbiskerne, Leinsamen, Chia-SamenErdnüsse und gesalzene Nüsse
Fette und ÖleLeinöl, Weizenkeimöl, Chia-Öl, Hanföl, Olivenöl, Rapsöl, Walnussöl, wenig Butter, KokosölSchweine- und Gänseschmalz, Palmfett, Mayonnaise, Sonnenblumenöl, Distelöl
GetränkeWasser, ungezuckerter Tee (v.a. grüner Tee und Kräutertee), bis zu drei Tassen Kaffee ohne MilchSojadrinks, Fruchtsaft, Softdrinks, Milchmixgetränke
Fisch und MeeresfrüchteAal, Forelle, Heilbutt, Hering, Kabeljau, Karpfen, Lachs, Makrele, Sardine/Sardellen, Scholle, Seezunge, Steinbutt; Schalentiere, Garnelen, Hummer, Shrimps, KrabbenFisch in Mayonnaise oder Sahne eingelegt, panierter Fisch
Wurst und FleischPutenbrustaufschnitt, Hühnerfleisch,

seltener: Rinderfilet, Kalbfleisch, Wild, Corned Beef
alle übrigen Wurstwaren und Schweinefleisch
Eier, Milch(produkte) und KäseEier (2-3 pro Woche); bis zu 300 ml pro Tag: Milch 1,5 % Fett, Buttermilch, Speisequark bis 20 % Fett, Naturjoghurt 1,5 % Fett; Harzer Käse, körniger Frischkäse; selten: Sahne, saure Sahne, Crème fraîche; Käse bis 45 % Fett, Schnittkäse, Weichkäse, Feta, Mozzarella, Frischkäsegesüßte Fertigprodukte wie Pudding, Milchreis, Fruchtjoghurt, Fruchtquark, Kakaozubereitungen, Fruchtbuttermilch

Quelle: ndr.de

Natürliche Schmerzmittel gegen Arthrose: Kreuzkümmel, Koriander und Muskat

Kreuzkümmel, Koriander und Muskat verbessern die Durchblutung der Gelenkschleimhaut und lindern dadurch den Arthrose-Schmerz. Um eine Wirkung zu erreichen, sollte man täglich ein- bis zwei Messerspitzen davon nehmen. Rührt man sie in einen Quark oder Dip oder verfeinert man damit ein Gemüsegericht, schmecken sie ausgezeichnet.

Rezept: Ofenkartoffel mit Farofa und Erbsen-Kräuter-Pesto (von Holger Stromberg und Helge Riepenhof)

Zutaten:

Für die Ofenkartoffeln:

  • 4 Pellkartoffeln (vom Vortag)
  • 1 EL Olivenöl, Salz


Für die Farofa:

  • 1 EL natives Kokosöl
  • 40 g Farofa (geröstetes Maniokmehl)
  • 1 Zehe konfierter Knoblauch
  • 1 EL gehackte Peperonischote
  • 1 EL gehackter Bio-Ingwer (mit Schale)


Für das Pesto:

  • 200 g Tiefkühl-Erbsen
  • abgeriebene Schale und Saft einer halben Bio-Zitrone
  • 1 TL gehackte Peperonischote
  • 1 TL gehackter Bio-Ingwer (mit Schale)
  • je 1/4 Bund gehackte Minze, Koriandergrün und Petersilie
  • 2 Zehen konfierter Knoblauch
  • 1 Spritzer Dattelsirup
  • 150 g Olivenöl
  • 1/2 TL Salz

Zubereitung:

  1. Für die Ofenkartoffeln den Backofen auf 200°C vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier belegen. Die Kartoffeln samt Schale vierteln, mit Öl und Salz mischen und auf dem Blech verteilen. Im Ofen auf der mittleren Schiene etwa 20 Minuten garen. Herausnehmen und servieren.
  2. Währenddessen für die Farofa das Kokosöl in einer Pfanne zerlassen und die Farofa darin unter Wenden anrösten. Knoblauch, Peperoni und Ingwer unterheben. Vom Herd nehmen und beiseitestellen. Für das Pesto alle Zutaten im Mixer mit der Pulsfunktion grob pürieren.
  3. Zum Servieren je 2 bis 3 EL Pesto auf jeden Teller setzen, eine großzügige Handvoll Kartoffeln darauf verteilen und mit dem Farofa-Mix bestreuen.

TIPP: So stellen Sie konfierten Knoblauch auf Vorrat her
2 Knoblauchknollen in die einzelnen Zehen teilen und diese schälen. Anschließend mit 200 g nativem Kokosöl in einem Topf mit etwas Salz würzen und bei sehr schwacher Hitze etwa 25 Minuten garen, bis sie goldbraun sind. Den Knoblauch in einem Schraubglas im Kühlschrank aufbewahren.

Quelle: Dr. Helge Riepenhof, Holger Stromberg, Stark gegen Schmerzen. Die besten Rezepte gegen Arthrose und Gelenkschmerzen.

Johann Lafer: Essen gegen Arthrose

Gut sieben Millionen Menschen sind allein in Deutschland von Arthrose betroffen. Einer von ihnen ist Sternekoch Johann Lafer. Dass er heute frei von Schmerzen leben kann, hat der Koch u.a. einer Ernährungsumstellung zu verdanken. Darüber berichtet er in seinem Buch "Essen gegen Arthrose".

Dass ein Sternekoch dabei nicht auf Genuss verzichtet, liegt auf der Hand. BRISANT hat er zwei seiner leckeren Arthrose-Rezepte verraten.

Zum Thema:

Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 06. Februar 2021 | 17:10 Uhr