Eine Hornisse im Profil
Asiatische Hornissen breiten sich in Europa und Deutschland aus. Wer eine sieht, sollte sie dringend melden. Bildrechte: IMAGO / Zoonar

Insekten Asiatische Hornisse breitet sich aus: So gefährlich ist sie wirklich

06. September 2023, 15:50 Uhr

Asiatische Hornissen in Deutschland auf dem Vormarsch

Die asiatische Hornisse, auch Vespa Velutina genannt, wurde in Europa erstmals 2004 in Frankreich nachgewiesen. Über die Jahre hat sie sich auch nach Deutschland ihren Weg gebahnt. Inzwischen wurde sie bereits in mehreren Teilen des Landes entdeckt - darunter Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Hessen und Baden-Württemberg.

Ungefährlich, aber Bedrohung für Bienen

Für den Menschen ist die asiatische Hornisse ungefährlich. Sie zählt allerdings in Europa zu einer invasiven Art. Grund dafür ist ihr Nahrungsverhalten. Auf ihrem Speiseplan stehen unter anderem heimische Bienenvölker, die schon länger vom Aussterben bedroht sind.

Eine Hornisse auf einem Blatt
Im Gegensatz zur europäischen Hornisse, ist die asiatische deutlich dunkler und kleiner. Bildrechte: IMAGO / Zoonar

Wie erkennt man eine asiatische Hornisse?

Die eigentlich in Südasien beheimatete Hornisse ist etwas kleiner als die europäische Hornisse. Die heimischen Königinnen werden etwa 3,5 cm groß, die asiatischen 3 cm. Auch in ihrer Farbgebung unterscheiden sich die Tiere.

Während europäische Hornissen für ihren gelben Hinterleib mit schwarzen Punkten und Banden bekannt sind, hat die asiatische Hornisse einen dunklen Hinterleib mit gelben Banden sowie eine schwarze Brust.

Ihr Primärnest baut die asiatische Hornisse, genau wie die europäische, zunächst in Schuppen, Hecken oder ähnlichen Umgebungen. Im Sommer baut das Volk dann ein Sekundärnest, weil das erstgebaute zu klein für das Volk wird. Dieses zweite Nest entsteht oben hängend in Baumkronen. Dadurch werden die Nester häufig erst im Herbst entdeckt, wenn der Baum seine Blätter verliert.

Im Gegensatz zur europäischen Hornisse sind die Völker der asiatischen Hornisse bedeutend größer. Ihre Nester können einen Durchmesser von bis zu einem Meter erreichen und bis zu 2.000 Arbeiterinnen und 500 Geschlechtstiere aufnehmen - europäische Völker zählen etwa 400-700 Bewohner.

Europäische Hornisse
Zum Vergleich: Die europäische Hornisse ist nicht so dunkel wie die asiatische. Bildrechte: IMAGO/blickwinkel

Asiatische Hornissen melden

In Deutschland zählt die asiatische Hornisse zu den invasiven Arten. Welche Auswirkungen sie auf die heimische Tierwelt hat, ist aktuell noch nicht bekannt. Aus diesem Grund ist die asiatische Hornisse meldepflichtig, damit sie und ihr Verhalten besser beobachtet werden können.

Nest mit Asiatischen Hornissen
Die Nester der asiatischen Hornissen werden weit oben im Baum gebaut. Bildrechte: IMAGO / Andia

Wer eine asiatische Hornisse entdeckt, sollte ein Foto machen. Dieses Bild kann dann inklusive Hinweis auf den Fundort an eine Meldestelle geschickt werden, die die Sichtungen dokumentiert. Baden-Württemberg ist bereits mit einer offiziellen Plattform für Sichtungen an den Start gegangen. Dort konnten im Jahr 2022 bereits 15 Nester entdeckt werden.

Die Website velutina.de gibt eine Übersicht, an wen man sich in welchem Bundesland bei einer Sichtung wenden sollte.

Nosferatu-Spinne, asiatische Hornisse und Co.

Immer wieder liest man von Tieren aus fernen Ländern, die in unseren Breitengraden heimisch werden und besonders giftig und gefährlich sein sollen. Die Nosferatu-Spinne, der Ölkäfer und nun die asiatische Hornisse. So gefährlich, wie sie oft dargestellt werden, sind die Tiere laut Nabu allerdings nicht: "Wenn man diese Tiere in Ruhe lässt, entstehen auch keine gefährlichen Situationen - weder für den Menschen, noch für die Tiere selbst." sagt der Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Insekt frontal von vorn, Kopf einer Hornisse, rötlich, schwarz-gelbe Beine, Fühler, Flügel unscharf im Hintergrund 2 min
Bildrechte: imago/Pond5 images
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MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Mi 14.02.2024 14:45Uhr 02:22 min

https://www.mdr.de/wissen/audios/audio-ist-asiatische-hornisse-bald-in-sachsen-100.html

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(Dieser Artikel wurde erstmals am 12.05.2023 veröffentlicht)

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 12. Mai 2023 | 17:15 Uhr

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