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Wenn im Netz Liebe vorgegaukelt wird, um an Geld zu kommen: Love Scam. Bildrechte: imago images/Panthermedia

Blind vor Liebe?Love-Scamming: So schützen Sie sich vor Betrug beim Online-Dating

18. März 2024, 08:52 Uhr

Ob über soziale Netzwerke oder Dating-Plattformen: Die Partnersuche findet für viele Menschen im Netz statt. Doch noch häufiger als im wahren Leben tummeln sich dort Heiratsschwindler, die es auf das Geld der anderen abgesehen haben. Wie erkennt man solche Fake-Profile - und wie kann man sich im Vorfeld schützen?

Love- bzw. Romance-Scamming - so funktioniert's

Oft trifft es alleinstehende, wohlhabende und etwas ältere Frauen. Eine neue Liebe, kennengelernt über soziale Netzwerke oder eine Dating-Plattform, die ihnen innerhalb kürzester Zeit die Welt zu Füßen legt. Das passiert nicht oft. Umso empfänglicher reagiert das Gegenüber und kann sein (spätes) Glück kaum fassen. Es dauert nicht lange, da werden bereits Zukunftspläne geschmiedet und ein erstes Treffen vereinbart.

Doch zu dem kommt es vorerst nicht. Überraschend muss der virtuelle Galan ins Ausland reisen - oder lebt bereits dort. Und: Das Schicksal meint es nicht gut mit ihm. Völlig unverschuldet gerät er in eine Notsituation. Mal ist es die Kreditkarte, die gestohlen wurde, mal ein Verwandter, der schwer erkrankt ist. In der Regel benötigt der in der Ferne weilende Angebetete vor allem eines: die finanzielle Unterstützung der Frau. Weil Liebe bekanntlich blind macht, erfolgt die Überweisung umgehend.

Wie die Geschichte weitergeht, kann man sich vorstellen. Das Geld ist weg, den Mann hat es nie gegeben - und das einst so hoffnungsfrohe Herz ist gebrochen.

So erkennen Sie Heiratsschwindler im Netz

Wer mithilfe einer Online-Plattform nach der großen Liebe sucht, sollte vor Love-Scammern, die dort mit unechten Profilen unterwegs sind, gewappnet sein. Ein sogenanntes Fake-Profil kann man an folgenden Anhaltspunkten erkennen:

  • Das Profil existiert erst seit wenigen Tagen - d.h. es hat nur wenige Likes, Freunde sind in der Regel gleichen Gleschlechts und kommen aus verschiedenen Ländern.
  • Verdächtige Bilderauswahl: Die Fotos sind ausgesprochen attraktiv, Schnappschüsse und Bilder, auf denen man ein Zuhause erkennen kann, gibt es nicht.
  • Love-Scammer sind charmant und verbindlich - Klar, sonst würde man ihnen ja nicht so schnell auf den Leim gehen ...
  • Ein spannendes Leben mit vielen Schicksalsschlägen: Damit versucht der Betrüger Empathie und Mitleid zu erregen.
  • Er will alles über Sie wissen: Hobbys, frühere Beziehungen usw. und heuchelt damit ein besonderes Interesse an Ihrer Person vor.

Bestehen Sie auf ein Treffen oder zumindest ein Video-Telefonat, um sich von der Echtheit ihres virtuellen Gegenübers zu überzeugen. Bildrechte: imago images/Panthermedia

So können Sie sich vor Love-Scamming schützen

Vorsicht ist besser, als das Nachsehen zu haben. Deshalb ...

  • ... in sozialen Netzwerken niemals Anfragen von Personen annehmen, die Sie nicht kennen.
  • Entscheiden Sie sich für eine Dating-Plattform, bei der sich die Nutzer verifizieren müssen. Die sind zwar meist kostenpflichtig, aber dafür ist die Wahrscheinlichkeit eher gering, auf Fake-Profile zu stoßen.
  • Den gesunden Menschenverstand walten lassen! Natürlich sehnen wir uns alle nach der großen Liebe! Aber warum sollte ein völlig fremder und zudem überdurchschnittlich attraktiver Mann plötzlich von Liebe sprechen, obwohl man sich noch nie gesehen hat?
  • Niemals Geld oder Wertgegenstände verschicken! Der Angebetete wird ja wohl ein paar gute Freunde haben, die ihm helfen können.
  • Niemals Kontodaten weitergeben! Nicht nur Abbuchungen, auch Geldwäsche wäre über ihr Konto möglich. Haften würden dafür allein Sie.
  • Überprüfen Sie alle Angaben über Suchmaschinen wie z.B. Google: Bilder, Namen, Telefonnummern, Adresse. Gerade bei den Fotos kann man über die rückläufige Google-Bildersuche schnell herausfinden, ob gestohlene Profilbilder oder Stock-Fotos verwendet worden sind.
  • Bestehen Sie auf ein Treffen oder zumindest einen Video-Chat. So können Sie sich von der Echtheit Ihres Gegenübers ein Bild machen. Findet er Ausflüchte, dann ist alles klar.

Was tun, wenn man auf einen virtuellen Heiratsschwindler reingefallen ist?

Brechen Sie den Kontakt ab und versuchen Sie, bereits getätigte Überweisungen rückgängig zu machen. Gehen Sie auf keinen Fall auf weitere Forderungen des Scammers ein. Sichern Sie sämtliche Fotos, Mail und Chat-Verläufe und gehen Sie zur Polizei, um Anzeige zu erstatten!

Sind sie dem Love-Scammer auf einer Dating-Plattform oder in den Sozialen Netzwerken begegnet, sollten Sie nicht versäumen, dem Betreiber sein Profil zu melden.

HinweisDer Artikel wurde am 09.09.2020 zum ersten Mal veröffentlicht.

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Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 18. März 2024 | 17:15 Uhr