Biene setzt zum Stich an
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Hausmittel Bienenstich behandeln - was bringt die Zwiebel wirklich?

19. Oktober 2023, 16:49 Uhr

Die Zwiebel wird als die Allzweckwaffe im Haushalt gehandelt. Auch bei einem Bienenstich soll sie helfen. Bevor das Gemüse aber zum Einsatz kommt, ist was anderes besonders wichtig.

Noch vor dem Hausmittel: Stachel entfernen!

Bevor ein Hausmittel zur Anwendung kommt: Wird man von einer Biene gestochen, müssen zuerst der Stachel und die Giftblase aus der Einstichstelle entfernt werden. Der Stachel einer Biene hat kleine Widerhaken, weshalb er nach dem Stich in der Haut stecken bleibt.

Zum Entfernen nimmt man am besten einen stumpfen Gegenstand, wie ein Buttermesser oder eine Kreditkarte. Der Stachel sollte damit rausgekratzt werden. Dabei ist Vorsicht geboten: Denn der Giftbeutel sollte optimalerweise nicht kaputt gehen, weil sich das Gift sonst weiter verbreitet.

Ist die Zwiebel die Allzweckwaffe?

Sobald Stachel und Giftblase entfernt sind, sollte man sich flink der Symptomlinderung widmen. Wenn es nach einem Bienenstich schmerzt und juckt, hat sich die Zwiebel als Hausmittel durchgesetzt. Mit der Schnittstelle auf den Stich gelegt, wirkt der Saft antibakteriell, entzündungshemmend und desinfiziert die Wunde.

Backpulver neutralisiert

Auch Backpulver kann helfen, das säurehaltige Bienengift zu neutralisieren. Dafür einen Teelöffel Backpulver in einem Glas Wasser auflösen und die Tinktur mit einem Wattebausch auf die Einstichstelle geben.

Eis oder doch lieber Hitze?

Sowohl Hitze, als auch Kühlen wird nach einem Bienenstich empfohlen - beides ist nicht verkehrt. Eis oder kühle Wickel können eine Schwellung vorbeugen und den Schmerz lindern. Wer unterwegs gestochen wird, kann auch auf Spucke zurückgreifen. Durch die Kälte verengen sich die Blutgefäße, Juckreiz und Schmerz nehmen ab.

Hitze hingegen empfiehlt sich, um die Proteine im Bienengift zu zerstören. Dafür genügt es, ein in heißem Wasser getränktes Tuch oder einen erhitzten Löffel auf die Einstichstelle zu legen. Aber bitte nicht verbrennen!

Die Hitzezufuhr sollte übrigens direkt nach Entfernen des Stachels passieren, damit sich das Gift im Körper nicht weiter ausbreitet. Ob man anschließend zum Eis, zur Zwiebel oder anderen Hausmitteln greift, ist individuell von den Symptomen und dem eigenen Empfinden abhängig.

Frau kratzt sich an den Armen
Wer unterwegs gestochen wird, kann Spucke auf den Stich geben, um die Stelle zu kühlen. Bildrechte: Colourbox.de

Wann sollte man zum Arzt?

Für die meisten Menschen ist ein Bienenstich zwar schmerzhaft, aber ungefährlich. Ein kleiner Prozentsatz reagiert jedoch allergisch auf Insektenstiche. Wer nach einem Stich also Symptome wie Unwohlsein, Quaddeln, Schwindelgefühl oder Atemnot verspürt, sollte dringend eine Notaufnahme aufsuchen.

Auch Nicht-Allergiker sollten wissen: Wenn sich von der Einstichstelle ein roter Strich auf der Haut verteilt, sollte auch hier dringend ein Arzt aufgesucht werden. Es könnte sich dabei nämlich um eine Infektion der Stelle oder sogar eine Blutvergiftung handeln.

Wie beugt man einem Stich vor?

Die einfachste Maßnahme, all das gar nicht erst befolgen zu müssen ist natürlich: nicht stechen lassen! Das ist natürlich leichter gesagt als umgesetzt. Mit diesen Tipps kann man das Risiko minimieren:

  • Im Sommer besser auf Parfüm verzichten - blumige und süße Düfte locken Insekten an.
  • Ruhig bleiben - wenn sich die Biene bedroht fühlt, sticht sie eher zu.
  • Gläser und Flaschen vor dem Trinken kontrollieren.
  • Lebensmittel und Essen im Freien immer abdecken, um keine Bienen und Insekten anzulocken.

Geschäftsmann flieht vor Bienen
Ähnlich wie bei Blumen, mögen Bienen auch bei Menschen süße Düfte. Bildrechte: Colourbox.de

Warum stechen Bienen obwohl sie danach sterben?

Bienen sind per se keine aggressiven Tiere. Sehen sie allerdings sich oder ihren Bienenstock bedroht, greifen sie an - und bezahlen dafür letztlich mit ihrem Leben. Denn im Gegensatz zur Wespe, die nach einem Stich ihren Stachel behält, verliert die Biene ihren Stachel und stirbt dadurch.

Der Stachel der kleinen Insekten hat Widerhaken. Setzt die Biene zum Stich an, bleibt der Stachel wegen dieser Haken in der Haut stecken. Die Biene versucht sich zu befreien und reißt sich dabei ihren Hinterleib ab. Experten gehen davon aus, dass die Biene gar nicht weiß, auf welches tödliche Spiel sie sich da einlässt.

BRISANT/WDR/utopia/malteser

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 17. Mai 2023 | 17:15 Uhr

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