Der Schriftzug Welcome to ChatGPT des US-amerikanischen Unternehmens OpenAI ist auf einem Bildschirm eines Computers zu sehen.
ChatGPT macht einen "allwissenden" Eindruck. Bildrechte: picture alliance/dpa | Silas Stein

Künstliche Intelligenz Chat GPT - was ist das? Alle Fragen und Antworten rund um den Hype

19. Februar 2024, 10:57 Uhr

Seit einer Weile ist ChatGPT in aller Munde. Schüler nutzen den Chat-Bot als einfach zu bedienende Hausaufgabenhilfe, Studenten lernen damit, und sogar Reden kann man sich mittels Künstlicher Intelligenz schreiben lassen. Aber was steckt hinter ChatGPT? Wie funktioniert es und kann man dem Programm vertrauen? Hier gibt es Antworten.

Was ist ChatGPT - und wie funktioniert der Chatbot?

Bittet man ChatGPT einen Artikel über sich selbst zu schreiben, lautet der erste Absatz so:

"ChatGPT ist ein bahnbrechendes Sprachmodell von OpenAI, das eine neue Ära der Kommunikation zwischen Menschen und Maschinen einläutet. Das Modell wurde entwickelt, um menschenähnliche Gespräche auf der Grundlage von Texteingaben oder Sprachanfragen zu führen, und es hat sich als äußerst effektiv erwiesen, um eine breite Palette von Themen und Anforderungen abzudecken."

ChatGPT schreibt einen Artikel über sich selbst
Man stellt ChatGPT eine Aufgabe und erhält nach kurzer Zeit eine Antwort. Hier die Aufgabe, diesen Artikel zu schreiben. Bildrechte: OpenAI

Bei ChatGPT ("Chatbot Generative Pre-trained Transformer") kann der Benutzer über Texteingabe mit dem Computer kommunizieren, ähnlich einem Chat. Das Besondere daran ist, dass der Chat-Bot aus der Unterhaltung lernt.

Was ist ein Chat-Bot? Ein Chatbot ist eine Anwendung, die Künstliche Intelligenz verwendet, um sich mit Menschen in natürlicher Sprache zu unterhalten. Benutzer können Fragen stellen, auf welche das System in natürlicher Sprache antwortet.

Er kann zum Beispiel komplizierte Sachverhalte einfach erklären, Gedichte, Nachrichten oder kurze Texte schreiben. Dafür wurde ChatGPT mit Millionen von Texten aus dem Internet, aus sozialen Medien, Online-Foren, Zeitungsartikeln und Büchern trainiert. Mithilfe eines Filters soll die Ausgabe von falschen oder schädlichen Inhalten vermieden werden.

Wer steckt hinter ChatGPT?

ChatGPT wurde von OpenAI entwickelt, einem kalifornischen KI-Forschungsunternehmen, das unter anderem von Elon Musk und dem Programmierer und Investor Sam Altman gegründet wurde. Seit 2019 kooperiert der Softwareriese Microsoft mit OpenAI. Diese Partnerschaft sieht Investitionen in Milliardenhöhe vor.

Wie kann man ChatGPT benutzen?

ChatGPT kann jeder nutzen. Man muss sich nur einmalig mit einer E-Mail-Adresse, seinem Namen und Telefonnummer registrieren. Erfolgreich angemeldet, kann man sofort loslegen und mit der Künstlichen Intelligenz (KI) kommunizieren.

Für den ersten Versuch stellt man am besten eine beliebige einfache Frage, je länger die Kommunikation andauert, umso konkreter werden die Antworten und der Sprachstil. Der Bot erinnert sich sogar an zuvor gestellte Fragen einer Unterhaltung und bezieht diese in seine Antworten ein.

Kann ChatGPT Deutsch?

Der Chatbot beherrscht mehrere Sprachen. Man kann also auch auf Deutsch mit der KI schreiben oder Texte übersetzen lassen. Am besten funktioniert es allerdings mit Englisch.

Das Illustrationsbild zeigt die ChatGPT-Software für künstliche Intelligenz, die menschenähnliche Gespräche generiert, am Freitag, den 03. Februar 2023 in Lierde.
ChatGPT kann eine Hilfe für viele Anwendungdbereiche sein. Bildrechte: picture alliance/dpa/BELGA | Nicolas Maeterlinck

Für was kann man die künstliche Intelligenz nutzen?

ChatGPT ist ein sprach- und textbasierter Chatbot. Deshalb eignet er sich vor allem für Dialog-Anwendungen, als Ideengeber, Inspirationsquelle oder Hilfe bei der Vorstrukturierung von Texten. Die Suchmaschine Bing integriert ChatGPT etwa, um Websuchen zu erleichtern.

In Zukunft sind viele Anwendungsbereiche denkbar, zum Beispiel im Kundenservice, bei der Erstellung von Werbetexten, langen Aufsätzen zum Beispiel für die Universität oder als Assistent, etwa beim Schreiben von Softwarecode.

Richtig oder falsch? Stimmt alles, was ChatGPT sagt?

ChatGPT kann auch Fehler machen oder falsche Informationen bereitstellen, insbesondere wenn es um aktuelle Ereignisse oder komplexe Themen geht. Es gilt die Regel, dass immer dann, wenn der Benutzer Sachverhalte selbst überprüfen kann, ChatGPT gut eingesetzt werden kann. Am Ende gilt es, die Antworten kritisch zu überprüfen und gegebenenfalls mithilfe von anderen Quellen zu verifizieren.

Die Entwickler selbst warnen davor, dass die Künstliche Intelligenz noch nicht ausgereift genug ist und möglicherweise falsche Informationen wiedergibt. Manche Antworten könnten auch von Vorurteilen geprägt sein.

eine Grafik
ChatGPT lässt sich kostenlos nutzen. Bildrechte: IMAGO/NurPhoto

Darf man die Antworten einfach so verwenden?

ChatGPT selbst hat als Künstliche Intelligenz kein Recht auf geistiges Eigentum. Da das Sprachmodell aber mit echten Texten trainiert wurde, kann es sein, dass Textbausteine als Plagiate angesehen werden könnten. Auch hier gilt es zu prüfen und gegebenenfalls transparent zu machen, dass der Text mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz erstellt wurde.

Fazit: Lohnt sich ChatGPT?

Der Chatbot von OpenAI kann auch Texte in andere Sprachen übersetzen, Rechtschreibprüfungen erledigen, Texte umformulieren oder Fehler in selbst geschriebenen Programmcodes finden.

Chat GPT ist für registrierte Nutzer komplett kostenlos. Sollte eine Seite oder App im Store mit dem Namen "ChatGPT von OpenAI" nicht gratis sein, handelt es sich nicht um die richtige Seite oder App. Gelegentlich kommt es bei der Anwendung zu Wartezeiten, diese kann man mit der Bezahlversion "ChatGPT Plus" umgehen.

Kurz gesagt: Als Ideen-Geber, Nachschlagewerk oder Inspiration ist ChatGPT eine hilfreiche Sache. Man sollte sich trotzdem nicht blind auf die Antworten verlassen und gegebenenfalls nochmal überprüfen.

Für diesen Artikel wurde ChatGPT übrigens als Ideengeber verwendet, geschrieben wurde er aber von einem realen Mensch.

(Dieser Artikel erschien erstmals am 04. April 2023.)

Brisant/OpenAI/NDR

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 17. Februar 2023 | 17:15 Uhr

Weitere Themen