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EC-Karten mit Maestrofunktion wird es bald nicht mehr geben. Sie werden nach und nach durch Debitkarten ersetzt. Bildrechte: IMAGO/Wolfgang Maria Weber

Bargeldlos zahlenNeue Regeln für die Girokarte: Das ändert sich jetzt

07. September 2023, 08:31 Uhr

Maestro-Aus: Was ändert sich?

Viele Kundinnen und Kunden in Deutschland haben eine Girocard (von vielen auch EC-Karte genannt), die zusätzlich ein Maestro-Logo trägt und damit die Maestro-Funktion anbietet. Mit dieser Funktion des Anbieters Mastercard kann man auch im Ausland Geld abheben. Nun aber hat Mastercard entschieden, diese Zusatzfunktion zu beenden.

Die Karten, die aktuell im Umlauf sind, können aber bis zum Ende ihrer Gültigkeit noch verwendet werden. Für die Kundinnen und Kunden ändert sich also erstmal nichts. Nach dem Maestro-Aus können sie auch weiterhin mit ihrer alten Girocard bezahlen und Geld abheben - auch im Ausland.

Girokarten mit Maestrofunktion können noch bis zum Ende ihrer Gültigkeit verwendet werden. Bildrechte: IMAGO/Rene Traut

Was ist eine Debitkarte?

Mit der klassischen Girocard kann man zwar im In- und Ausland, zum Beispiel an der Supermarkt-Kasse zahlen, doch beim Online-Einkauf ist das in der Regel nicht möglich. Das ist der Hauptgrund, weshalb zahlreiche Banken ihre Giro-Karten durch sogenannte Debitkarten ersetzen.

Wodurch unterscheiden sich Debitkarte und Kreditkarte?

Die Debitkarte (bzw. Girocard mit Debitfunktion), die die Girocard mit Maestro-Funktion ersetzen soll, ist ein Mix aus Giro- und Kreditkarte. Der wesentliche Unterschied liegt in der Abrechnung: Während Kreditkarten meist einmal im Monat abgerechnet werden, wird bei der Debitkarte jeder einzelne Betrag direkt nach der Bezahlung vom Konto abgezogen - wie bisher bei der klassischen EC-Karte. Ein kurzzeitiger Kredit wird aber nicht gewährt.

Und: Möchte man im Ausland ein Auto mieten oder ein Hotel reservieren, ist das meist nur mit einer Kreditkarte möglich. Dafür werden beim Geldabheben und Bezahlen mit Kreditkarte im Nicht-EU-Ausland häufig Gebühren erhoben. Das kann zukünftig auch bei der Debitkarte der Fall sein.

Kredit- oder Debitkarte? Auf den ersten Blick sind die Karten kaum voneinander zu unterscheiden. Bildrechte: IMAGO/aal.photo

Nicht alle Händler akzeptieren Debitkarte

Der Haken an der Debitkarte: Noch akzeptieren sie nicht alle Händler. Der Grund: Die Gebühren, die die Transaktionen mit der Debitkarte kosten, sind bis zu viermal so hoch wie bei der Girokarte. Für kleinere Händler mit niedrigen Umsätzen ist das ein Problem. In der Regel können die Debitkarten überall dort genutzt werden, wo man auch mit Kreditkarte zahlen kann.

Und noch einen Nachteil haben die Debitkarten: Das von Experten als sicher beschriebene ChipTan-Verfahren für Onlinebanking gibt es für die Debitkarte nicht.

Noch akzeptieren nicht alle Händler die neuen Debitkarten. Bildrechte: IMAGO/aal.photo

Werden auch die Kreditkarten abgeschafft?

Obwohl man mit den neuen Debitkarten online einkaufen und auch im Ausland bezahlen kann, wird es sehr wahrscheinlich die bekannten Kreditkarten auch weiterhin geben. Nötig wären sie eigentlich nicht - zumindest dann nicht, wenn die Debitkarten überall akzeptiert würden und man nicht auf den kurzfristig gewährten Kredit einer Kreditkarte angewiesen ist.

Müssen Händler Kreditkarten akzeptieren?

Kartenlesegeräte, die auch Kreditkarten auslesen können, benötigen eine extra Freischaltung - und die kostet! Vor allem für Händlerinnen und Händler mit einem geringen Umsatz lohnt sich das meist nicht. Deshalb findet sich in manchen Geschäften das Schild "Keine Kreditkartenzahlung möglich." Eine Verpflichtung, Kreditkarten oder andere Zahlungsmittel zu akzeptieren, gibt es nicht. Nur Bargeld müssen Einzelhändler immer nehmen.

In Deutschland müssen Händler Bargeld annehmen, bei Kartenzahlung können Sie frei entscheiden. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Patrick Pleul



(Dieser Beitrag wurde erstmals am 11.04.2023 veröffentlicht.)

BRISANT/AFP/dpa/verbraucherzentrale.de/Handelsblatt/Berliner Sparkasse/Bundeskriminalamt

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