Ein Wechselstromzähler zeigt den aktuellen Zählerstand in Kilowattstunden in einem Haushalt an.
Die EEG-Umlage wurde abgeschafft um Verbraucher zu entlasten. (Archiv) Bildrechte: picture alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich

Entlastung für Verbraucher Aus für EEG-Umlage - Jetzt noch Strom ablesen und sparen

04. Juli 2022, 17:09 Uhr

Die EEG-Umlage wurde im Jahr 2000 eingeführt, um die Förderung von erneuerbaren Energien zu finanzieren. Damit ist jetzt Schluss - auch um Vebraucher zu entlasten. Was Sie jetzt tun sollten, um am meisten zu sparen, erfahren Sie hier.

Sie steht fast ein wenig im Schatten der Gaskrise: die Abschaffung der EEG-Umlage. Von Freitag (1.7.) an müssen Stromkunden die Förderung des Ökostroms nicht mehr über die Stromrechnung zahlen. Die Bundesregierung spricht von einer erheblichen Entlastung. Experten sagen: Den starken Anstieg der Energiekosten mildert das nur geringfügig.

Jetzt schon Umlage-Aus wegen steigender Energiekosten

Die Umlage über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wurde im Jahr 2000 eingeführt, um die Förderung von Wind- oder Solaranlagen zu finanzieren. Bisher beträgt sie 3,72 Cent pro Kilowattstunde. Eigentlich sollte die Umlage erst Anfang 2023 abgeschafft werden, die Koalition zog dies aber wegen der rasant gestiegenen Energiekosten vor. Das soll Verbraucher entlasten.

Stromerzeugung
MIt der EEG-Umlage wurden erneuerbare Energien gefördert. (Archiv) Bildrechte: colourbox

Experten: "Tropfen auf den heißen Stein"

Doch was bringt die Abschaffung nun unterm Strich? "Leider ist die mit dem Ende der EEG-Umlage verbundene Senkung der Strompreise um 3,7 Cent zum 1. Juli angesichts der derzeitigen Entwicklungen an den Energiemärkten kaum mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein", sagte Kerstin Andreae, Chefin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Die Preise im Stromgroßhandel seien in den vergangenen eineinhalb Jahren extrem gestiegen, der Krieg in der Ukraine verschärfe die Situation weiter.

So viel lässt sich einsparen

Die Abschaffung der EEG-Umlage entlastet die privaten Haushalte in diesen schwierigen Zeiten zumindest ein Stück weit, sagt Thomas Engelke, Energieexperte im Verbraucherzentrale Bundesverband. Demnach verringere sich die Stromrechnung für einen Haushalt mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden pro Jahr um 154 Euro pro Jahr oder um 77 Euro für das zweite Halbjahr 2022.

Jetzt noch Strom ablesen und sparen

Verbraucher-Experten empfehlen Kunden jetzt, den aktuellen Stromzählerstand noch am Donnerstag oder Freitag (30.6. oder 1.7.) abzulesen und diesen dem Stromanbieter zu übermitteln. Das gilt für allem für Haushalte, die mit Strom heizen und eine Wärmepumpe oder eine Nachtstromspeicherheizung haben. Der Grund: Anders als beim Haushaltsstrom, der sich gleichmäßig über das Jahr verteilt, ist der Heizstrom-Verbrauch ungleichmäßig, da dieser im Sommer kaum bis gar nicht benötigt wird und sehr witterungsabhängig ist. Daher kann es sich für Verbraucher mit Heizstrom lohnen, den Zählerstand mit Datum 30. Juni 2022 an den Stromversorger zu melden, denn die schätzen normalerweise den jeweiligen Verbrauch zur Mitte des Jahres und diese Schätzung könnte stark vom tatsächlichen Wert abweichen.

Auch für Mieter, die ihren Haushaltsstrom-Verbrauch angesichts gestiegener Preise gesenkt haben, kann sich das Ablesen des Zählerstandes lohnen. Auch hier besteht die Gefahr, dass Anbieter-Schätzung und Ablesewert weit auseinander liegen.


(BRISANT/dpa)

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 30. Juni 2022 | 17:15 Uhr

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