Frau trägt FFP2-Maske vor Apotheke
In Bayern gilt ab kommender Woche eine Maskenpflicht. Ziehen andere Bundesländer nach? Bildrechte: imago images / Sven Simon

Strengere Maskenpflicht Kosten, Sicherheit, Reinigung: Was Sie über FFP2-Masken wissen müssen

14. Januar 2021, 20:00 Uhr

Ab kommender Woche sind sie in Bayern sowohl in öffentlichen Verkehrsmitteln als auch beim Einkaufen Pflicht: FFP2-Masken. Andere Bundesländer überlegen nachzuziehen. Was kostet der besondere Schutz gegen das Coronavirus, wie sicher ist er wirklich, wie trägt man ihn richtig, kann er der Gesundheit schaden - und worauf sollte man beim Kauf einer FFP2-Maske unbedingt achten? Ein Überblick.

Bayern: Einkaufen und öffentliche Verkehrsmittel nur mit FFP2-Maske

Ab dem 18. Januar gilt in Bayern eine verschärfte Maskenpflicht. Eingekauft werden darf dann nur noch mit FFP2-Maske. Gleiches gilt für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. War der besondere Schutz gegen das Coronavirus zu Beginn der Pandemie noch Mangelware, hat sich das mittlerweile geändert. "Die Verfügbarkeit im Handel ist ausreichend gewährleistet, also es gibt keine Mangelware FFP2", beteuert Ministerpräsident Markus Söder.

FFP2-Maskenpflicht auch in anderen Bundesländern?

Andere Bundesländer haben ähnliche Beschlüsse diskutiert - und sich letztlich dagegen entschieden. Lediglich für Besuche in Pflegeheimen hat Sachsen eine FFP2-Maskenpflicht fest eingeplant.

Für Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Hessen und Thüringen ist die FFP2-Maskenpflicht derzeit kein Thema. Grund dafür sind nicht zuletzt die hohen Kosten, die nicht alle Menschen aufbringen können.

Auch FFP2-Masken bieten keinen hundertprozentigen Schutz

Das Besondere an FFP2-Masken: Sie schützen nicht "nur" andere, sondern auch den Träger selbst. Allerdings müssen sie dafür korrekt getragen und regelmäßig gewechselt werden.

Einen hundertprozentigen Schutz bieten sie aber auch dann nicht. Den Anforderungen zufolge müssen die Masken 94 Prozent der Partikel filtern - 6 Prozent können den Träger also auch mit FFP2-Maske noch erreichen. Experten raten deshalb dazu, FFP2-Masken generell mit den anderen Corona-Schutzmaßnahmen zu kombinieren.

So tragen Sie eine FFP2-Maske richtig!

Beim Auf- und Absetzen der FFP2-Maske ist darauf zu achten, dass ihre Innenseite nicht kontaminiert wird. Deshalb die Hände vorher gründlich mit Seife waschen. Dann dafür sorgen, dass die Maske ordentlich über Mund, Nase und Wangen platziert ist und an den Rändern möglichst eng anliegt, um das Eindringen von Luft an den Rändern zu verhindern. Das ist übrigens auch hilfreich, damit die Brille nicht beschlägt ...

Wenn möglich sollte auch eine FFP2-Maske nicht länger als eine einfache Einwegmaske getragen werden - maximal sind das acht Stunden. Ist sie durchfeuchtet, sollte sie schleunigst gewechselt werden.

Wer trägt die Kosten für die FFP2-Masken?

Wer in Bayern die Kosten für die durchaus preisintensiven FFP2-Masken trägt, ist bislang nicht geklärt. Für "bedürftige Menschen" sollen zwei Millionen Masken bereitgestellt werden. Wer dazu zählt wurde nicht weiter präzisiert.

Grundsätzlich ist der spezielle Mund-Nasen-Schutz in jeder Apotheke erhältlich, mittlerweile auch in einigen Drogerien. Entsprechend variieren die Preise zwischen etwa einem bis vier Euro pro Stück.

Worauf sollte man beim Kauf einer FFP2-Maske achten?

Erwirbt man eine FFP2-Maske, sollte man auf die richtige Zertifizierung achten. Ob die erstandene Maske alle EU-Vorgaben erfüllt, erkennt man u.a. am CE-Zeichen. Das belegt, dass die FFP-Masken ein erfolgreiches Nachweisverfahren durchlaufen haben.

Die Kennzeichnung besteht aus einer vierstelligen Prüfinstitutsnummer, der EU-Norm EN 149 und der Adresse des Anbieters. Aber: Nicht alle FFP2-Masken auf dem deutschen Markt tragen das CE-Zeichen. Masken aus den USA, Kanada oder China können auch ohne CE-Kennung die europäischen Qualitätsstandards erfüllen.

FFP2-Maske
Ob eine FFP2-Maske die EU-Vorgaben erfüllt, erkennt man u.a. am CE-Zeichen. Bildrechte: MDR/Thomas Kalusa

Für Senioren und Risikogruppen kostenlos

Menschen über 60 Jahre oder sogenannte Risikogruppen haben seit dem 15. Dezember 2020 Anspruch auf 15 FFP2-Masken. Bis zum 6. Januar 2021 konnten sie sich drei kostenlose Masken in der Apotheke abholen.

In zwei weiteren Wellen werden nochmals jeweils sechs FFP2-Masken gegen eine geringe Eigenbeteiligung von zwei Euro pro sechs Masken zur Verfügung gestellt.

Können FFP2-Masken der Gesundheit schaden?

Der Gesundheit schaden oder krank machen können FFP2-Masken prinzipiell nicht. Dennoch ist nicht von der Hand zu weisen, dass sie das Atmen Aufgrund des erhöhten Widerstandes erschweren. Vorsicht geboten ist deshalb für ältere Menschen oder Personen mit eingeschränktem Lungenvolumen. Sie sollten in Sachen Tragedauer einer FFP2-Maske ihren Arzt zu Rate ziehen.

Für Privatpersonen gibt es keine konkreten Empfehlungen für die Tragedauer von FFP2-Masken. Allerdings gibt es Empfehlungen des Arbeitsschutzes, an denen sich auch das Robert-Koch-Institut orientiert. Gesunde Personen sollten eine FFP2-Maske demnach nicht länger als 75 Minuten am Stück tragen und danach jeweils eine 30-minütige Pause einlegen.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 13. Januar 2021 | 17:15 Uhr

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