StarsRoyalsHaushaltGesundheitLifestyle
Die Marmolata - höchster Berg der Dolomiten - vor dem Gletscherabbruch. Bildrechte: imago/imagebroker

ItalienGletscherabbruch in den Dolomiten - Was hat das mit dem Klimawandel zu tun?

04. Juli 2022, 16:48 Uhr

Am Wochenende hat sich in den norditalienischen Dolomiten ein Unglück ereignet, bei dem mindestens sieben Bergsteiger den Tod fanden. Vom Gletscher der Marmolata hat sich ein riesiger Eisbrocken gelöst. Eine Folge des Klimawandels?

Von einem Gletscher an der Marmolata, dem mit 3.343 Metern höchsten Berg der Dolomiten, ist am Sonntag (3. Juli) ein riesiger Eisblock abgebrochen.

Infolge dessen donnerte eine fast 200 Meter breite Lawine aus Schnee, Eis und Felsbrocken mit hoher Geschwindigkeit ins Tal, die mindestens sieben Menschen das Leben kostete. Acht Menschen wurden zum Teil schwer verletzt, etwa 15 gelten weiterhin als vermisst.

Norditalien zu warm und zu trocken

Dass ein Gletscher einfach so abbrechen kann, hängt vermutlich auch mit dem Klimawandel zusammen.

Nicht erst diesen Sommer, bereits im vergangenen Winter waren die Temperaturen in den Dolomiten und an der Marmolata deutlich zu warm.

Das merkt man auch am größten Fluss Norditaliens, dem Po. Der führt aktuell so wenig Wasser wie nie zuvor bzw. seit die Wasserstände festgehalten werden. Und das passiert seit immerhin 70 Jahren.

Klimawandel als Ursache?

Warme Temperaturen und einen Mangel an Schnee sieht auch Marina Baldi vom Nationalen Forschungsinstitut CNR als einen möglichen Grund für das Unglück in den Dolomiten.

Die milden Temperaturen machen den Gletscher instabil, erklärt die Wissenschaftlerin im Deutschlandfunk. Die sonst schützende Schneedecke sei zu dünn. Dadurch sammele sich unter dem Gletscher Schmelzwasser - und das Eis verliere seine Haftung am Felsen.

Am Tag des Unglücks sollen am Marmolata-Gletscher 10,4 Grad Celsius gemessen worden sein. Ein Rekordwert - mit traurigen Folgen.

BRISANT/deutschlandfunk.de

Zum Thema

Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 04. Juli 2022 | 17:15 Uhr