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Viele kämpfen aktuell mit einer Erkältung - oder doch etwa mit Corona? Oder dem RS-Virus? Eine eindeutige Diagnose fällt Laien oft schwer. Bildrechte: IMAGO/Westend61

SymptomeGrippe, RS-Virus, Erkältung oder Corona? Das sind die Unterschiede

Stand: 13. März 2023, 19:40 Uhr

Winterzeit ist Erkältungszeit. Derzeit kursieren diverse Atemwegserkrankungen, Millionen Deutsche liegen mit Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und Fieber flach. Doch viele können bis zur ärztlichen Diagnose nur schwer selbst unterscheiden, ob sie an einer Erkältung, Grippe, RS-Virus oder Corona leiden. Wir erklären, welche Symptome den Unterschied machen.

Niesen, schnupfen und husten - das ist in der kalten Jahreszeit nichts Ungewöhnliches. Neben Corona belasten derzeit auch andere Krankheiten das Gesundheitssystem. Corona-, Grippe- und das RS-Virus sind gerade im Umlauf. Die Unterscheidung fällt einem Laien oftmals schwer. Denn sowohl bei einer Corona-Infektion als auch bei Grippe oder einer Infektion mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) handelt es sich um Erkrankungen, die die Atemwege befallen. Die Symptome sind oft sehr ähnlich, auch wenn die Virenstämme unterschiedlich sind.

Gemeinsame Symptome einer Infektion mit Coronavirus, Grippe-Virus und RS-Virus:

  • Schnupfen (häufiger bei Covid-19)
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Abgeschlagenheit
  • Halsschmerzen
  • Fieber
  • (trockener) Husten

Bei dem RS-Virus können auch weitere Symptome wie Atemnot, Blaufärbung der Haut, der Lippen und Schleimhäute, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust auftreten. Bei einer Covid-19-Erkrankung können zudem Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Lymphknotenschwellung oder auch Apathie dazukommen. Auch der Verlust des Geruch- und Geschmacksinns für mehrere Tage sind nicht selten. Diese Symptome sind bei Grippe oder einer Erkältung eher selten.

In der folgenden Tabelle hat das RKI die Symptome von Corona, der Grippe und einer Erkältung miteinander verglichen.

Symptome: Grippe, Erkältung oder Corona?
SymptomeCoronaGrippeErkältung
Fieberhäufighäufigselten
Schnupfengelegentlichgelegentlichselten
Hustenhäufighäufigselten
Halsschmerzengelegentlichgelegentlichhäufig
Gliederschmerzengelegentlichhäufigselten
Kopfschmerzengelegentlichhäufigselten
Müdigkeithäufighäufiggelegentlich

Grippe, Corona und RSV im Vergleich

Bei der Frage "Grippe, RS-Virus oder Corona" bringt also oft nur ein Test endgültige Gewissheit. Während zu Beginn der Pandemie noch Geschmacks- und Geruchsverlust ein klares Zeichen für eine Erkrankung mit Covid-19 waren, fällt mittlerweile eine klare, eindeutige Unterscheidung schwer. Das Virus hat sich in Form von verschiedenen Varianten weiterentwickelt und angepasst. Die Symptome können sehr ähnlich und von Patient zu Patient individuell unterschiedlich sein.

Mit Blick auf die Corona-Mutanten gilt das Gleiche. Zwar gibt es Unterschiede zwischen den Variationen, aber auch viele Gemeinsamkeiten zur Grippe. Bei der Delta-Infektion war häufig tiefes Gewebe wie Lunge, Nerven oder Fettgewebe betroffen. Bei Omikron ist das eher selten der Fall.

Eine verstopfte Nase und Kopfweh - das kann Covid-19 sein. Bildrechte: IMAGO / Sven Simon

Grippe vs. Corona vs. RSV: Ansteckungsgefahr und Inkubationszeit

Die drei Krankheiten werden über Tröpfchen- und Schmierinfektion übertragen. Im Vergleich zur Influenza (Grippe) ist das Coronavirus ansteckender. Studien zeigen, dass ein Grippe-Infizierter in der Regel etwa einen bis zwei weitere Menschen ansteckt. Die Reproduktionszahl ist bei Corona und den verschiedenen Mutanten laut RKI mit durchschnittlich 2,8 bis 3,8 wesentlich höher.

Die derzeit in Deutschland vorherrschenden Omikron-Varianten haben durchschnittlich eine Inkubationszeit von drei Tagen. Bei einer Grippe liegt die Inkubationszeit in der Regel bei ein bis zwei Tagen und ist damit kürzer. Die Inkubationszeit für RSV liegt bei 2 bis 8 Tagen.

Grippe vs. Corona vs. RSV: Krankheitsverlauf

Oft entwickeln Grippe-Patienten schlagartig Symptome, mit denen sie in der Regel bis zu drei Tagen zu kämpfen haben. Während dieser Zeit sind sie besonders ansteckend.

Bei Corona sind Patienten anfangs oft symptomfrei, die Beschwerden entwickeln sich allmählich. Jedoch ist der Verlauf der Erkrankung oft deutlich schwerer als bei einer Grippe. Laut RKI dauern die Symptome fünf bis sechs Tage an. Zudem haben Patienten nicht selten mit Langzeitfolgen zu kämpfen.

Bei RSV beginnt die Erkrankung meistens mit Schnupfen und Fieber. Bei einigen Kindern entwickeln sich dann Husten und eine Keuchatmung.

Grippe vs. Corona vs. RSV: Risikogruppen

Covid-19 und Influenza können für dieselben Risikogruppen gefährlich werden: Hier zählen besonders ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen (Herz-Kreislauf, Diabetes, Asthma, Krebs, Adipositas) zur Gruppe der Gefährdeten. Beim RS-Virus sind vor allem Babys und Kleinkinder gefährdet. Das RS-Virus löst akute Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege aus. Bei Erwachsenen verläuft das RS-Virus häufig wie eine simple Erkältung. Bei Säuglingen und jungen Kindern bis vier Jahre kann RSV zu Lungenentzündungen führen und in künstlicher Beatmung enden.

Grippe und Corona gleichzeitig

Es ist sogar möglich, sich mit Corona- und Grippeviren gleichzeitig zu infizieren. Daher empfehlen Experten unbedingt zusätzlich zur Coronaimpfung eine Grippeschutzimpfung - besonders für Risikogruppen. Denn: Da der Körper bei einer Influenza-Infektion bereits geschwächt ist, steigt das Risiko, sich auch mit dem Coronavirus zu infizieren. Eine RSV-Impfung existiert bislang nicht.


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