Krebsvorsorge Hautkrebs - Erkennen, vorbeugen, behandeln
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29. April 2024, 14:58 Uhr
"Schwarzer Hautkrebs" ist die fünfthäufigste Krebserkrankung. Auch jüngere Menschen sind zunehmend davon betroffen. Erkennt man den Krebs früh, stehen die Heilungschancen gut. Wie man sich selbst untersucht und wann man unbedingt einen Hautarzt zu Rate ziehen sollte:
Schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) ist die fünfthäufigste Krebserkrankung - Tendenz steigend. Die meisten Hautkrebserkrankungen werden im Alter von 75 bis 79 Jahren diagnostiziert, doch zunehmend sind auch jüngere Menschen betroffen.
Bei Hautkrebs wird zwischen der hellen (weißen) und schwarzen Form unterschieden.
Werden die malignen Melanome frühzeitig erkannt und können - bevor sie gestreut haben - operativ entfernt werden, haben die Patienten gute Heilungschancen.
Selbstuntersuchung - so geht's!
Hautkrebs und seine Vorstufen sind sicht- und tastbar. Deshalb können regelmäßige Selbstuntersuchungen helfen, Hautveränderungen frühzeitig zu entdecken. Tasten und suchen Sie Ihren Körper etwa einmal pro Monat Stück für Stück ab.
Damit einem keine Hautveränderung entgeht, sollte die Selbstuntersuchung bei Tageslicht erfolgen. Hautstellen, die schwer einsehbar sind, kann man mithilfe eines Spiegels begutachten. Alternativ kann auch der Partner oder die Partnerin helfen.
Nicht vergessen: Auch die Haut zwischen den Fingern und Fußzehen sowie an den Fußsohlen sollte inspiziert werden, ebenso die Kopfhaut unter den Haaren und der Intimbereich.
Vorsicht bei Muttermalen und Leberflecken
Besondere Aufmerksamkeit sollte man den sogenannten Pigmentmalen schenken. Gemeint sind damit Muttermale bzw. Leberflecke. Die sind in der Regel zwar harmlos, doch unter Umständen kann sich aus ihnen ein bösartiger Hauttumor entwickeln.
Verändert sich ein über Jahre gleich gebliebener Leberfleck oder treten neue Leberflecke auf, sollte man in jedem Fall einen Hautarzt aufsuchen.
Leberfleck checken: ABCDE-Regel
Um einen Leberfleck richtig einzuschätzen, hilft die ABCDE-Regel. Trifft mindestens eines der Merkmale zu, sollte ein Hautarzt zu Rate gezogen werden. Verändert ein Leberfleck seine Größe, Farbe oder Form oder beginnt er zu jucken oder bluten, ist sogar Eile geboten.
Grundsätzlich gilt: Bemerkt man Auffälligkeiten, die einen verunsichern, sollte man sie lieber einmal unnötig überprüfen lassen als das Risiko einzugehen, dass ein Hautkrebs zu spät erkannt wird.
A - wie Asymmetrie: ein (neuer) dunkler Hautfleck, der ungleichmäßig geformt ist
B - wie Begrenzung: ein dunkler Hautfleck mit verwischten Konturen, gezackten, unebenen oder rauen Rändern
C - wie Colour: ein Hautfleck mit unterschiedlichen Färbungen, helleren und dunkleren Bereichen
D - wie Durchmesser: ein Hautfleck, dessen Durchmesser an der breitesten Stelle größer als 5 mm ist
E - wie Erhabenheit: ein Hautfleck, der mehr als einen Millimeter über das Hautniveau hinausragt und eine raue oder schuppende Oberfläche hat
Weißer Hautkrebs - typische Anzeichen
Auch Weißer Hautkrebs ist ein ernstes Thema. Es umfasst Basalzellkarzinome und Plattenepithelkarzinome, die zwar nicht so aggressiv wie schwarzer Hautkrebs sind, aber dennoch beachtet werden sollten.
Weißer Hautkrebs entwickelt sich oft auf Hautpartien, die häufig der Sonne ausgesetzt sind, wie Gesicht, Hände und Nacken.
Typische Anzeichen sind z.B. Wunden, die nicht heilen, oder Veränderungen in der Haut wie Schuppung oder Rötung .
Professionelle Untersuchung: Hautkrebsscreening beim Hautarzt
Ab dem 35. Lebensjahr haben gesetzlich Versicherte alle zwei Jahre Anspruch auf ein Hautkrebsscreening. Die Kosten dafür werden von der Krankenkasse übernommen.
Das Screening verfolgt das Ziel, die drei Hautkrebserkrankungen malignes Melanom, Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom so frühzeitig wie möglich zu erkennen und dadurch die Heilungschancen zu verbessern. Das Screening ist eine Ergänzung zur Selbstuntersuchung.
Wie Künstliche Intelligenz bei Hautkrebs hilft
Auch Künstliche Intelligenz (KI) kann zukünftig bei der Diagnose von Hautkrebs helfen: Die Lupe, die der Arzt bei der Untersuchung der Haut nutzt, wird dazu mit einer zusätzlichen Software ausgestattet, die das Muttermal in seine Einzelteile zerlegen und alle sichtbaren Merkmale analysieren kann.
Diese Informationen kann der Hautarzt dann in seine Diagnose einfließen lassen.
So wird beides zusammengeführt, um aus Künstlicher Intelligenz und dem Menschen, also einem ausgebildeten Facharzt, ein Dreamteam mit bestmöglicher Sicherheit und Genauigkeit bei der Hautkrebs-Diagnostik für die Patientinnen und Patienten zu erschaffen.
Weniger zuverlässig sind dagegen die inzwischen auch verfügbaren Haut-Screening-Apps, die Stiftung Warentest überprüfte. Das Ergebnis: Eine ärztliche Untersuchung können die Apps nicht ersetzen, nicht alle Hautkrebs-Fälle wurden erkannt.
Die beste Hautkrebs-Prophylaxe: Sonneneinwirkung meiden!
Bei allen Arten von Hautkrebs gilt: Der sicherste Schutz besteht darin, übermäßige Sonneneinwirkung zu meiden. Das gilt ganz besonders für Beschäftigte, die viel im Freien arbeiten.
UV-Schutzkleidung oder zumindest lange Bekleidung, Sonnenhut und -brille sowie eine Sonnencreme mit ausreichend hohem Lichtschutzfaktor sollten bei keinem Gang in die Sonne fehlen.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 27. Juli 2023 | 17:15 Uhr