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Frühlingszeit ist Heuschnupfenzeit: Gut 16 Prozent aller Bundesbürger leiden an einer Pollenallergie. Bildrechte: imago/Ralph Peters

Alljährliches LeidPollenallergie: Was hilft jetzt wirklich gegen Heuschnupfen?

04. März 2024, 13:27 Uhr

Frühlingszeit ist Pollenzeit - und für so manch Heuschnupfen-Geplagten der Auftakt zum alljährlichen Leiden, das sich bis in den Sommer zieht. In diesem Jahr soll es angesichts milder Temperaturen sogar noch früher losgehen. Weshalb reagieren manche Menschen allergisch auf Pollen, wie kann man die Symptome lindern oder ihnen gar vorbeugen? Und wann sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen? BRISANT mit den wichtigsten Informationen.

Noch ist die Grippe- und Erkältungssaison nicht überstanden, da geht es für Allergiker auch schon weiter. Denn: Frühling ist Heuschnupfenzeit - und je milder die Temperaturen, desto früher geht es los.

Gut 16 Prozent aller Bundesbürger sind von Heuschnupfen betroffen. Wer also dauerhaft an Erkältungssymptomen leidet - in ganz schlimmen Fällen klagen Patienten auch über starke Kopfschmerzen, Benommenheit und grippeähnliche Symptome - sollte sich auf eine Pollenallergie testen lassen.

Weshalb bekommt man überhaupt Heuschnupfen?

Leidet man an Heuschnupfen, hat der Körper Antikörper gebildet, die eigentlich zur Abwehr von Bakterien oder Viren gedacht sind. Bei Allergikern richten sich diese Antikörper gegen eigentlich harmlose Substanzen, zum Beispiel Pollen, und verursachen Reizreaktionen.

Eine Ursache dafür kann sein, dass unsere Immunsysteme in Kinderjahren immer weniger Kontakt zu Pollen und anderen allergieauslösenden Stoffen haben. Dadurch werden sie auf diese Stoffe nicht trainiert und halten sie später für gefährlich. Weitere Gründe können die individuelle genetische Veranlagung, Luftschadstoffe, Tabakrauch, Auswirkungen des Klimawandels, Infektionen, psychische Faktoren, Ernährung oder Bakterien sein.

Leidet man an Heuschnupfen, hat der Körper Antikörper gegen bestimmte Pollenarten gebildet. Bildrechte: Imagi/imagebroker/schreiter

Wichtig: Heuschnupfen nicht unbehandelt lassen

Je nach Schweregrad sollte man eine Pollenallergie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn schlimmstenfalls kann eine Nicht-Behandlung allergisches Asthma mit Atemnot oder Kurzatmigkeit verursachen.

Außerdem ist eine Pollenallergie für Betroffene durchaus belastend. Gerade Kinder und Jugendliche klagen über Konzentrationsprobleme infolge der Beschwerden. Bei besonders schweren Fällen kann es sogar zu Depressionen kommen.

Je nach Intensität kann eine Pollenallergie sehr belastend sein. Nehmen Sie das nicht auf die leichte Schulter! Bildrechte: IMAGO

Prick- oder Bluttest?

Ob ein Patient allergisch auf Pollen reagiert, wird in der Regel mit einem sogenannten Prick-Test ermittelt. Dabei werden auf den Arm des Patienten verschiedene Allergene aufgetragen und die Haut an den Teststellen leicht eingeritzt. Bilden sich kurze Zeit später Quaddeln, liegt eine Allergie vor.

Noch aufschlussreicher ist allerdings ein Bluttest. Denn damit lässt sich genau ermitteln, auf welche Pollen ein Patient allergisch reagiert und die Therapie entsprechend anpassen.

Pollenallergie - Welche Behandlungsmethoden gibt es?

Leidet man an nur leichten Symptomen, muss man nicht sofort zum Arzt gehen. Oft genügt der Gang zum Apotheker, von dem man sich in Sachen Nasenspray, Augentropfen und leichtes Antihistaminikum beraten lassen kann. Achten Sie darauf, dass die Medikamente keine Nebenwirkungen wie Müdigkeit verursachen!

Bei schwereren Verläufen sollte auf jeden Fall ein Arzt zu Rate gezogen werden. Der entscheidet dann mit Ihnen gemeinsam, ob beispielsweise ein kortisonhaltiges Nasenspray genutzt werden sollte - oder ob Sie für eine sogenannte Hyposensibilisierung infrage kommen.


Welche Bezeichung ist korrekt: Heuschnupfen oder Pollenallergie?Die Bezeichnung Heuschnupfen umfasst eine ganze Reihe verschiedener Symptome, die als Reaktion des Körpers auf eine Pollenallergie auftreten können. Zu den Beschwerden gehören: häufiges Niesen, juckende und laufende Nase sowie gerötete und tränende Augen. Es ist also im Sprachgebrauch beides korrekt: Heuschnupfen und Pollenallergie.

Die Ursache der Allergie bekämpfen: Hyposensibilisierung

Die Hyposensibilisierung ist ein Standard-Verfahren, mit dem sich Allergiker besser und dauerhaft vor Heuschnupfen schützen können. Sie ist die einzige Behandlungsmethode, die die Ursache der Pollenallergie und nicht nur ihre Symptome bekämpft.

Per Spritze, Tropfen oder Tabletten wird der Körper über Monate - manchmal sogar über Jahre - an das Allergen gewöhnt. Und zwar so lange, bis er es verträgt und nicht mehr allergisch reagiert. Die Erfolgsquote der Hyposensibilisierung liegt Experten zufolge bei mehr als 85 Prozent.

Das können Sie selbst gegen Heuschnupfen tun!

Nicht nur Medikamente, auch einfache Haushalts-Tricks können bei zumindest leichten Pollenallergien helfen, die Beschwerden zu lindern.

Allergiker sollten ihre Wäsche in der Pollensaison nicht im Freien trocknen. Bildrechte: Colourbox.de

Richtig lüften!

Auf dem Land ist die Pollenbelastung vor morgens, in der Stadt vor allem abends besonders hoch. Das sollte man beachten, wenn's ans Lüften geht. Auf dem Land ist es zwischen 19 Uhr und Mitternacht am günstigsten, in der Stadt sollte man zwischen 5 und 8 Uhr die Fenster öffnen.

Pollenfrei Auto fahren

Halten Sie die Fenster während der Fahrt geschlossen und schalten Sie die Lüftung aus. Zusätzlich kann man in letztere einen Pollenfilter einbauen lassen. Den sollte man allerdings regelmäßig reinigen.

Die richtige Haarpflege

Leidet man an einer Pollenallergie, sollte man in der Saison jeden Abend seine Haare waschen, um die Pollen zu entfernen. Bei Männern gilt das auch für den Bart. Und: Je länger die Haare, desto größer ist die Auflagefläche für Pollen. Deshalb sind offene Haare keine gute Idee.

Allergiefreie Urlaubszeit

Wer kann, sollte in der Pollenhochsaison verreisen. Am Meer und in den Hochgebirgen ist die Pollenbelastung geringer. Das sorgt für Entspannung vom Alltag UND der Allergie!

Wäsche und Haushalt

Seine Kleidung sollte man am Abend möglichst nicht im Schlafzimmer ausziehen, um dort keine unnötigen Pollen zu verteilen. Und so schwer es auch fallen mag: Frisch gewaschene Wäsche sollte man nicht im Freien trocknen, damit sich darauf keine Pollen anhaften können.

Allergieschwächende Lebensmittel

Einige Lebensmittel senken die Histaminproduktion im Körper und beugen Entzündungen vor. Dazu zählen Brokkoli, Sesam, schwarze Johannisbeere, Seelachs, Frischkäse und Hirse.

Rund um Allergien:

Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 09. Januar 2023 | 17:15 Uhr