Hinweisschild zur Desinfektion der Hände.
Was tun, um sich und andere vor gefährlichen Viren zu schützen? Bildrechte: imago images/Stefan Zeitz

Ansteckung Coronaviren & Co. - Wie kann ich mich und andere schützen?

17. Mai 2021, 18:36 Uhr

Vor dem Essen, nach dem Essen, Händewaschen nicht vergessen ... Ein Kinderreim, der viel Wahres beinhaltet - vor allem in Zeiten von Grippe- und jetzt auch Corona-Viren. Doch mit dem Händewaschen allein ist es noch nicht getan, wenn man sich oder andere vor einer Ansteckung mit Viren schützen möchte. Was gilt es außerdem zu beachten?

Hygieneregeln einhalten!

Der beste Schutz vor Infektionen ist, Krankheitserreger NICHT weiterzuverbreiten. Das gelingt am besten, wenn sich alle an die gleichen Hygieneregeln halten. Da sich viele Erreger durch direkten Kontakt über die Hände verbreiten, ist regelmäßiges und gründliches Händewaschen allererste Pflicht! Handtücher, Waschlappen und Hygieneartikel wie Zahnbürsten sollten stets von nur EINER Person verwendet werden.

Hilfreich ist außerdem ein sauberes Wohnumfeld. Übliche Haushaltsreiniger sind dafür ausreichend. Spezielle Desinfektionsmittel können erforderlich sein, wenn ein Angehöriger eine ansteckende Krankheit oder eine Abwehrschwäche hat. Erkundigen Sie sich dazu bei Ihrem Arzt!

Die meisten Erreger überleben Temperaturen über 60°C NICHT. Deshalb sollten Geschirr und Wäsche regelmäßig auch bei höheren Temperaturen gewaschen werden.

Hände in Gummihandschuhen verteilen Scheuermittel auf Fliesen.
Sorgen Sie auch für ein sauberes Wohnumfeld! Bildrechte: Colourbox.de

Händewaschen will gelernt sein ...

Schmutz und auch Krankheitskeime abwaschen - das klingt eigentlich ganz einfach. Richtiges Händewaschen erfordert jedoch ein sorgfältiges Vorgehen.

  1. Halten Sie die Hände zunächst unter fließendes Wasser. Die Temperatur können Sie so wählen, wie es für Sie angenehm ist.
  2. Seifen Sie anschließend Ihre Hände gründlich ein - sowohl die Handinnenflächen als auch Handrücken, Fingerspitzen, Fingerzwischenräume und Daumen. Denken Sie auch an die Fingernägel! Hygienischer als Seifenstücke sind Flüssigseifen, vor allem in öffentlichen Waschräumen.
  3. Massieren Sie die Seife an allen Stellen sanft ein. Gründliches Händewaschen dauert 20 bis 30 Sekunden.
  4. Dann die Hände unter fließendem Wasser abspülen. In öffentlichen Toiletten sollten Sie zum Schließen des Wasserhahns ein Einweghandtuch oder Ihren Ellenbogen nutzen.
  5. Trocknen Sie Ihre Hände sorgfältig ab, auch in den Fingerzwischenräumen. Greifen Sie in öffentlichen Toiletten auf Einmalhandtücher zurück. Zu Hause sollte jeder sein eigenes Handtuch benutzen.

Eine Person wäscht Hände in fliessendem Wasser.
Gründliches Händewaschen ist Pflicht! Bildrechte: imago images / Panthermedia

Hand vorn Mund beim Husten? Richtig husten und niesen!

Beim Husten oder Niesen sollte möglichst kein Speichel oder Nasensekret in die Umgebung gelangen. Sich beim Husten oder Niesen die Hand vor den Mund zu halten, gilt als höflich. Aus gesundheitlicher Sicht ist es alles andere als sinnvoll. Denn dabei gelangen Krankheitserreger an die Hände - und können anschließend über gemeinsam benutzte Gegenstände oder beim Hände schütteln an andere weitergereicht werden.

Um keine Krankheitserreger weiterzuverbreiten und andere vor Ansteckung zu schützen, sollten folgende Husten- und Nies-Etikette beachtet werden:

  • Halten Sie beim Husten oder Niesen mindestens einen Meter Abstand von anderen Personen und drehen Sie sich weg.
  • Niesen oder husten Sie in ein Einwegtaschentuch. Das nur einmal verwenden und anschließend in einem Mülleimer mit Deckel entsorgen. Wird ein Stofftaschentuch benutzt, sollte das anschließend bei mindestens 60°C gewaschen werden.
  • Nicht vergessen: Nach dem Naseputzen, Niesen oder Husten immer gründlich die Hände waschen!
  • Ist kein Taschentuch griffbereit, sollten Sie sich beim Husten und Niesen die Armbeuge vor Mund und Nase halten und sich dabei von anderen Personen abwenden.

Frau im Regen
Richtig husten und niesen? Einwegtaschentuch statt Hand vor den Mund! Bildrechte: imago/Bernd Friedel

Wirksame Barrieremaßnahmen: Abstand halten!

Unser Immunsystem kann viele Krankheitserreger abwehren, denen wir ausgesetzt sind. Das kann man unterstützen, indem man dafür sorgt, Krankheitserreger auf Abstand zu halten. Unterschiedliche Barrieremaßnahmen helfen dabei.

Enge Kontakte meiden
Menschen mit ansteckenden Infektionskrankheiten sollten Abstand zu anderen halten, um eine direkte Übertragung von Krankheitserregern zu vermeiden. Vor allem besonders gefährdete Menschen, wie Schwangere, Säuglinge, alte oder immungeschwächte Menschen, solten fern gehalten werden.

Zu Hause auskurieren
Akut Erkrankte sollten zu Hause bleiben, um sich auszukurieren und eine Weiterverbreitung der Krankheitserreger zu verhindern. Aber auch innerhalb eines Haushalts können weitere Maßnahmen helfen, eine Ansteckung zu vermeiden:

  • separate Toiletten nutzen
  • in getrennten Räumen aufhalten
  • regelmäßiges Lüften der Räumlichkeiten
  • persönliche Utensilien wie Handtücher, Zahnbürste und Kosmetik nicht teilen

Wundschutz
Bereits kleine Verletzungen können eine Eintrittspforte für Krankheitserreger sein. Wunden sollten deshalb gesäubert, mit einem Wundspray desinfiziert und mit einem Pflaster oder Wundverband abgedeckt werden, um zu verhindern, dass Keime eindringen.

Schutzkleidung
Kleidung kann als Barriere gegen Krankheitserreger wirken und vor Infektionen schützen. Dazu zählen Badeschuhe im Schwimmbad oder Sporteinrichtungen bis hin zu Schutzhandschuhe und Mund-Nasen-Schutzmasken bei erhöhtem Infektionsrisiko.

Eine Mund-Nasen-Schutzmaske verringert die Anzahl der Keime, die ein Erkrankter in der Umgebung verbreitet. Lassen Sie sich von einer medizinischen Fachkraft beraten, ob diese Maßnahme in Ihrem konkreten Fall empfehlenswert ist, welche Maske sich für Sie eignet und wie man die Maske richtig anlegt bzw. wechselt.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 24. Februar 2020 | 17:15 Uhr

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