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Unsichtbare GefahrGiftiges Kohlenmonoxid - Wie CO-Melder Leben retten können

20. Oktober 2023, 09:33 Uhr

Kohlenmonoxid wird oft unterschätzt, denn man riecht, schmeckt oder sieht es nicht. Es entsteht bei defekten Kaminen, Gasthermen, beim Grillen mit Holzkohle oder Rauchen einer Shisha-Pfeife. Spezielle Warnmelder können Leben retten, doch die sind in Deutschland gesetzlich nicht vorgeschrieben.

Kohlenmonoxid - kurz CO - ist ein besonders giftiges Gas. Es entsteht überall dort, wo etwas verbrannt wird. Solange der Abzug frei ist, besteht keine Gefahr. Können die Brandgase nicht richtig entweichen, weil zum Beispiel eine Gastherme verdreckt oder der Abzugsschacht eines Kamins verstopft, wird es allerdings schnell gefährlich!

Warum ist Kohlenmonoxid gefährlich?

Kohlenmonoxid setzt sich direkt an die roten Blutkörperchen und verhindert die lebensnotwendige Sauerstoffversorgung der Körperzellen. Das Blut nimmt das giftige Gas 200 Mal schneller auf als Sauerstoff.

Erste Symptome einer CO-Vergiftung sind Atemnot, Schwindel und Kopfschmerzen. In höherer Konzentration oder ist man dem Gas längere Zeit ausgesetzt, folgen Herzrhythmusstörungen, Krampfanfälle und Bewusstlosigkeit. Kommt dann keine Hilfe, stirbt man an Sauerstoffmangel.

Heizungen sollten regelmäßig gewartet und gereinigt werden. Bildrechte: IMAGO / Rolf Poss

Mehrere Tausend Patienten kommen jährlich mit CO-Vergiftung ins Krankenhaus, knapp ein Drittel davon sterben. Häufige Spätfolgen wie Angst- oder Bewegungsstörungen sind Auswirkungen mangelnder Sauerstoffversorgung.

Damit dieser Fall nicht eintritt, sollen CO-Warngeräte Alarm schlagen. Sie melden sich, sobald die Menge an Kohlenmonoxid in der Raumluft über einen festen Grenzwert steigt.

Gefährlich: Holzkohle, Shisha-Bars, Heizstrahler

Besonders gefährlich sind Feuerstätten in geschlossenen Räumen, etwa Heizungen mit Verbrennungssystemen (Gasthermen und Kamine). Auch die im Winter beliebten Heizpilze können zur tödlichen Gefahr werden. Wintergrillen mit Holzkohle bitte nur im Freien!

Ist die Drosselklappe am offenen Kamin falsch eingestellt, kann Kohlenmonoxid austreten und zur Gefahr werden. Bildrechte: imago/imagebroker

Selbst Holzpellets können bei der Lagerung Kohlenmonoxid freisetzen, ganz ohne Verbrennungsprozess, vor allem dann, wenn die Holzpellets noch frisch sind.

Eine relativ neue Gefahrenquelle sind Shisha Bars. Kohlenmonoxid wird hauptsächlich durch die Kohle freigesetzt, die auf den Tabak aufgesetzt wird. Je mehr Shishas nebeneinander stehen, desto mehr Kohlenmonoxid entsteht. Oft dürfen die Bars wegen des Lärmschutzes nicht ausreichend lüften, so dass sehr hohe Gas-Konzentrationen freigesetzt werden.

CO-Warnmelder im Haushalt

Während Rauchwarnmelder in Privatwohnungen weit verbreitet sind, sind Kohlenmonoxid-Melder eher die Ausnahme. Das liegt an der fehlenden Gesetzgebung. Denn anders als zum Beispiel in Großbritannien oder Irland fehlen hierzulande klare Regelungen für den Einsatz dieser speziellen Warnmelder. Herkömmliche Rauchwarnmelder können Kohlenmonoxid nicht erfassen.

Ein Kohlenmonixid-Warnmelder kann Leben retten. Bildrechte: IMAGO/Steinach

CO-Warnmelder richtig platzieren

CO-Melder brauchen nicht unbedingt vom Fachmann installiert zu werden. Sie müssen allerdings richtig platziert werden: Zum Beispiel in unmittelbarer Nähe des Abzugsschachtes einer Gastherme oder in direkter Nähe einer offenen Feuerstätte. Im Zweifelsfall übernimmt der Schornsteinfeger die Montage.

Die Geräte halten, je nach Modell, zwischen drei und zehn Jahren. Weil die Lebensdauer des Sensors beschränkt ist, muss das Gerät dann ausgetauscht werden. Fachleute raten zu Geräten mit fest verbautem Akku. Da der Akku so lange hält wie das Gerät selbst, ist es immer betriebsbereit.

(Dieser Artikel wurde am 17.10.2020 erstmals veröffentlicht.)

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