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Eine Krebspatientin, die während der Chemotherapie eine sogenannte Kühlkappe trägt. Bildrechte: picture alliance / dpa | Daniel Bockwoldt

KrebsHaarausfall bei Chemotherapie: Kühlkappe kann helfen

30. Januar 2024, 14:36 Uhr

Moderatorin Sonya Kraus hat ihre Brustkrebs-Erkrankung öffentlich gemacht. Wie für viele andere Frauen, war auch für sie der Verlust ihres Haars eine große Sorge, mit der sie in die Chemotherapie gegangen ist. Geholfen hat ihr eine sogenannte Kühlkappe. Wie funktioniert diese Kühl- oder auch Kältekappe - und werden die Kosten dafür von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen?

Fast 70.000 Frauen müssen jedes Jahr allein in Deutschland mit der Diagnose Brustkrebs fertig werden. Wird der Krebs frühzeitig erkannt, stehen die Heilungschancen mittlerweile gut. Dennoch ist für die Betroffenen vor allem der Gedanke an einen möglichen Verlust ihres Haars durch die Chemotherapie besonders belastend. Denn das macht die Krankheit für alle sichtbar. Abhilfe schaffen kann unter Umständen eine sogenannte Kühl- oder Kältekappe.

Wie funktioniert die Kühlkappe?

Die Kühlkappe aus Silikon wird ähnlich wie eine Badekappe getragen. In ihr zirkuliert Kühlflüssigkeit, die die Temperatur der Kopfhaut auf etwa fünf Grad Celsius absenkt. Dadurch verengen sich die Blutgefäße der Kopfhaut und die Durchblutung der Haarfollikel wird reduziert. Das bewirkt, dass weniger Chemotherapeutikum in die Zellen der Haarwurzeln gelangt.

Begonnen wird mit der Kühlung der Kopfhaut eine halbe Stunde vor der Chemo. Nach der Infusion muss die Kappe weitere 90 Minuten getragen werden.

Wie erfolgreich kann der Haarausfall durch eine Kältekappe verhindert werden?

Komplett verhindern kann eine Kühl- bzw. Kältekappe den Haarausfall durch eine Chemotherapie meist nicht - aber immerhin deutlich mindern. Etwa 80 Prozent der Patientinnen können auf eine Perücke verzichten.

Den beiden deutschen Herstellern für Kühlkappen zufolge, hängt der Erfolg von verschiedenen Faktoren ab: unter anderem von der Krebsart und dem Stadium der Krankheit, von der Zusammensetzung der Chemotherapie, vom Alter der Patientin, ihrem Haartyp sowie ihrem allgemeinen Gesundheitszustand.

Mit welchen Nebenwirkungen ist zu rechnen?

Typische Nebenwirkung beim Einsatz von Kühlkappen ist ein kältebedingter Kopfschmerz. Der klingt in der Regel aber schnell ab und bringt nur wenige Betroffene dazu, die Anwendung abzubrechen. Weitere Nebenwirkungen oder ein negativer Einfluss auf die Chemotherapie sind bislang nicht bekannt.

Wer trägt die Kosten für eine Kühlkappen-Behandlung?

Die Behandlung mit einer Kühlkappe während der Chemotherapie muss von den betroffenen Patientinnen selbst getragen werden. Für eine Sitzung muss man mit 80 bis 100 Euro rechnen. Verliert man bei einer Chemotherapie sein Haar, trägt die Krankenkasse die Kosten für eine Perücke.

gesundheitsinformation.de/test.de/stiftung-mammazentrum.de

Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 18. Februar 2022 | 17:15 Uhr