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Kann, aber muss nicht glücklich machen: unsere Nahrung. Bildrechte: IMAGO/Westend61

Glück zum EssenHappy Food, Soulfood: Diese Lebensmittel machen glücklich

Stand: 21. März 2023, 19:36 Uhr

Essen macht glücklich? Kommt ganz darauf an, WAS man isst. Einige Lebensmittel haben tatsächlich das Zeug zum Happy Food - und können ganz wesentlich zum menschlichen Wohlbefinden beitragen. Was sollte fürs persönliche Glück regelmäßig auf dem Teller landen - und was muss man dabei beachten?

Geht es um Glücksgefühle, spielt das "Glückshormon" Serotonin eine entscheidende Rolle. Im menschlichen Körper übernimmt der Botenstoff Serotonin gleich mehrere Aufgaben: Es steuert unseren Schlaf-Wach Rhythmus, beeinflusst die Körpertemperatur, unseren Appetit - und auch unsere Stimmung.

Was bringen Lebensmittel mit viel Serotonin?

In einigen Lebensmitteln ist reichlich Serotonin enthalten: in Ananas, Kiwis, Pflaumen, Tomaten oder Bananen. Doch glücklicher wird es einen kaum machen, wenn man hier herzhaft zulangt.

Der Grund dafür: Serotonin, das über die Nahrung aufgenommen wird, landet nicht im entscheidenden Hirnareal. Schuld daran ist die sogenannte Blut-Hirn-Schranke, die Grenze zwischen Blut und Zentralnervensystem. Sie sorgt dafür, dass nur bestimmt Stoffe ins Hirn übertreten können. Serotonin gehört nicht dazu.

Wird im Gehirn zu Serotonin: Tryptophan

Doch es gibt einen Trick, wie man Serotonin dennoch ins Gehirn bekommt - und der heißt: Tryptophan. Die Aminosäure Tryptophan ist eine Vorstufe von Serotonin. Nimmt man sie mit der Nahrung auf, wird sie im Gehirn zu körpereigenem Serotonin umgewandelt. Reichlich enthalten ist Tryptophan in Käse, Eiern, Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchten, Vollkorngetreide und Haferflocken oder Nüssen.

Von alleine findet aber auch Tryptophan nicht den Weg ins Gehirn. Dafür benötigt es als Transportmolekül Insulin. Und das wiederum wird gebildet, wenn wir Kohlehydrate zu uns nehmen: zum Beispiel Kartoffeln, Reis oder Nudeln.

Soll das Essen Glücksgefühle in uns wecken, sollten Lebensmittel mit hohem Tryptophan-Gehalt also genau damit kombiniert werden.

Der Haken: Die meisten Effekte von Essen auf unser Glück zeigen sich erst langfristig. Ein einmaliger Verzehr von "Happy Food" reicht leider nicht.

Kombiniert man Lebensmittel mit vielen Aminosäuren mit Insulin bildenden Kohlehydraten, kann das auf Dauer glücklicher machen. Bildrechte: imago images/marilyna

Gesunder Darm, glücklicher Mensch?

Nicht nur die Glückshormone im Gehirn sind für unser Empfinden von Glück verantwortlich. Auch die Zufriedenheit unseres Darms ist für das menschliche Wohlbefinden entscheidend.

Ursächlich dafür verantwortlich ist das Darm-Mikrobiom, also alle Bakterien, Viren und Pilze, die in unserem Darm leben. Ist das Darm-Mikrobiom ausgeglichen, schlägt sich das auf unsere Stimmung nieder. Zwischen Darm und Gehirn existiert eine Wechselwirkung.

Joghurt und Vollkornprodukte

Joghurt und Vollkornprodukte helfen dem Darm, sein Gleichgewicht wieder herzustellen bzw. zu bewahren. Joghurt wirkt probiotisch, bringt also gute Bakterienstämme in unser Darm-Mikrobiom ein. Eine ähnliche Wirkung haben fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut.

Vollkornprodukte hingegen haben eine präbiotische Wirkung. Sie regen Wachstum, Aktivität und Vermehrung dieser guten Darmbakterien an und tragen dadurch zu einem günstigen Mikrobiom bei.

Geht's dem Darm gut, wirkt sich das aufs menschliche Wohlbefinden aus - und umgekehrt. Bildrechte: IMAGO/Science Photo Library

Macht Schokolade glücklich?

Ein Gerücht, das sich hartnäckig hält: Schokolade soll glücklich machen. Doch viel dran ist leider nicht. Zwar schüttet der Körper reichlich Dopamin aus, wenn man sich sehnlichst eine bestimmte Speise wünscht und dieses Bedürfnis schließlich befriedigt wird. Doch dieser Effekt ist schnell verpufft - und das nächste Schoko-Gelüst wartet darauf, befriedigt zu werden.

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