Frau isst Eis
Auch Speise-Eis könnte im Urlaub eine Lebensmittelvergiftung auslösen. (Archiv) Bildrechte: IMAGO / Panthermedia

Essen und Trinken Lebensmittelvergiftung vermeiden - So wird der Traumurlaub nicht zum Albtraum

25. Juli 2023, 16:35 Uhr

Es ist Urlaubszeit und viele Menschen freuen sich nicht nur auf den Strand oder die schöne Natur, sondern auch auf leckeres Essen und exotische Getränke. Doch Vorsicht: Lebensmittel im Urlaub könnten Probleme bedeuten.

Zwei Kugeln Speise-Eis, Obst vom Stand oder mal eben ein Stück Pizza auf die Hand: Im Urlaub ist die Schlemm-Laune meist groß, doch verunreinigte Lebensmittel oder verschmutztes Wasser können schnell zu Magen- oder Darmproblemen führen. Erbrechen und Durchfall sind zwar meistens schnell überstanden, im schlimmsten Fall können exotische Vitaminbomben und Co. aber auch eine gefährliche Lebensmittelvergiftung auslösen. Um den langersehnten Traumurlaub nicht in einen gesundheitlichen Albtraum zu verwandeln, sollten Sie, wenn es um Speis und Trank geht, folgende Tipps beachten.

Eine Frau liegt mit Bauchschmerzen auf einem Sofa.
Magen-Darm-Probleme sind meist nach ein paar Tagen verschwunden, es kann aber auch ernster werden. (Archiv) Bildrechte: imago/Westend61

Vorsicht bei Obst, Gemüse und Streetfood

Es gibt eine ganz wichtige Grundregel, wenn es um Lebensmittel im Ausland geht. Und die lautet: "Peel it, boil it, cook it or forget it!" Sinngemäß auf deutsch: "Schäle es, gare es, koche es oder vergiss es!" Der Hintergrund ist, dass Lebensmittel, die man roh essen kann, in vielen Ländern unter hygienisch fragwürdigen Bedingungen verarbeitet werden und dadurch mit Keimen belastet sein könnten. Das bezieht sich vor allem auf Obst und Gemüse. Um Fertig-Salate sollte man im Zweifel einen großen Bogen machen.

Bei Streetfood sollte man ohnehin besonders achtsam sein und eher nicht zu Gerichten von Imbissständen oder Garküchen greifen, die bereits fertig zubereitet sind. Sie sollten lieber Speisen wählen, die frisch zubereitet werden. Auch ein Blick auf die hygienischen Zustände der Verkaufsumgebung kann nicht schaden. Der mahnende Zeigefinger geht auch bei Eiscreme von der Bude nach oben, da die enthaltenen Milchprodukte mit Keimen belastet sein könnten.

Markttreiben auf einem Wochenmarkt auf Mallorca
bei Obst und Gemüse ist besondere Vorsicht geboten. (Archiv) Bildrechte: IMAGO/Eibner

Finger weg von Leitungswasser

Auch wenn es unerträglich warm ist, gilt ein weiterer wichtiger Grundsatz: Kein Wasser aus dem Wasserhahn trinken. In Deutschland ist es üblich, Leitungswasser zu konsumieren, im Ausland kann die Qualität aber deutlich schlechter sein und zu Problemen führen. Das gilt auch für banale Dinge wie Zähneputzen oder Geschirrspülen und für Eiswürfel im Glas!

Wasser sollte daher in vielen Urlaubsregionen, vor allem außerhalb Europas, nur aus verschlossenen Flaschen verwendet werden - auch wenn es für die Umweltbilanz nicht gut ist. Das Auswärtige Amt rät dabei, Wasser mit Kohlensäure zu kaufen. So kann man leichter herausfinden, ob Flaschen bereits geöffnet wurden.

Kein Trinkwasser steht auf einem Hinweisschild an einem Spiegel
Von Leitungswasser sollte man im Ausland die Finger lassen. (Archiv) Bildrechte: imago images/Manfred Segerer

Wann muss ein Arzt eingreifen?

Wenn man nach dem Verzehr einer Mahlzeit Magen-Darm-Probleme bekommt, muss das nicht zwingend auf einen minderen Standard hindeuten. Oft liegt es auch daran, dass Gerichte im Ausland anders oder stärker gewürzt sind und der Magen Anpassungsschwierigkeiten hat.

Bei Übelkeit oder Durchfall heißt es zunächst: Ruhe bewahren, viel trinken und schonen. Je nachdem, wie stark das Erbrechen oder der Durchfall sind, kann der Körper viel Flüssigkeit und Salze verlieren. Trinken Sie deshalb ausreichend – bevorzugt nicht nur reines Wasser, sondern eher gesüßten Tee. Spezielle Elektrolyt-Lösungen aus der Apotheke helfen auch, den Salzhaushalt wieder zu normalisieren.

Wenn die Beschwerden länger als ein paar Tage andauern oder sogar Fieber hinzu kommt, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Bei Kindern oder immungeschwächten Personen auch schon früher.


(BRISANT/mdr/tk/reisereporter)

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 08. Juli 2022 | 17:15 Uhr

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