Ein Mann geht 2021 auf der Theresienwiese an einem Plakat der Aufschrift "Impfen" vorbei.
Post-Vac-Syndrom? Betroffene können sich bei einer Hotline in Bayern und einer Ambulanz der Uniklinik Marburg melden. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sven Hoppe

Mögliche Impfschäden Gesundheitliche Probleme nach einer Corona-Impfung? Hier finden Sie Hilfe

20. Oktober 2023, 09:55 Uhr

Anhaltende gesundheitliche Störungen nach einer Covid-19-Impfung sind sehr selten. Daten des Paul-Ehrlich-Instituts zufolge führt weniger als eine von 10.000 Impfungen zu schweren Schäden.

Dennoch: Bei einer Zahl von rund 65 Millionen Menschen die sich zumindest einmal gegen das Virus haben impfen lassen, können Tausende Menschen von sogenannten Impfschäden oder Langzeitfolgen betroffen sein (Stand: 21. August 2023, impfdashboard.de). Treten anhaltende gesundheitliche Beschwerden auf, spricht man vom sogenannten Post-Vac-Syndrom.

Vorbereitete Spritzen für die Corona-Impfung
Selten, aber nicht auszuschließen: Weniger als eine von 10.000 Impfungen gegen das Coronavirus führt zu schweren Schäden. Bildrechte: picture alliance/dpa | Martin Schutt

Post-Vac-Syndrom: Hotline für Betroffene

Leidet man nach einer Coronaimpfung unter gesundheitlichen Beschwerden, die nicht verschwinden wollen, kann man sich an den impfenden Arzt oder den Hausarzt wenden.

Bislang ist das sogenannte Post-Vac-Syndrom wenig erforscht. Die Symptome werden ähnlich beschrieben wie bei Long-Covid: etwa als Erschöpfungssyndrom oder Multisystemisches Entzündungssyndrom. Ein Allheilmittel dagegen ist bislang nicht gefunden.

In Bayern gibt es eine Telefonhotline für Betroffene. Sie informiert über das Vorgehen und verschiedene Angebote bei möglichen Impffolgen, bietet aber keine individuelle medizinische Beratung. Die Hotline ist beim Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen angesiedelt.

Tel.: 09131 68087878

Montag bis Freitag: 9.00 - 13.00 Uhr
Donnerstag: 9.00 - 13.00 Uhr und 14.00 - 18.00 Uhr

Post-Vac-Ambulanz der Uniklinik Marburg

Post-Covid-Ambulanzen gibt es in Deutschland einige. Die Uniklinik Marburg hat ihre nun um eine Post-Vac-Ambulanz erweitert, die sich gezielt möglicher Impfschäden annimmt. Wer glaubt, durch die Corona-Impfung einen längeren gesundheitlichen Schaden erlitten zu haben, kann dort vorstellig werden.

Aber: Die Warteliste ist lang. Professor Dr. Bernhard Schieffer zufolge, der die Ambulanz leitet, warten Tausende Menschen auf einen Termin.

Das Schild der Uniklinik Marburg, 2016
Die Uniklinik Marburg hat ihre Post-Covid-Ambulanz um eine Post-Vac-Ambulanz erweitert. Bildrechte: picture alliance / dpa | Uwe Zucchi

Wie bekommt man einen Termin?

Wer bei Prof. Dr. Bernhard Schieffer und seinem Team vorstellig werden möchte, muss sich zuvor per E-Mail anmelden und einige Fragen beantworten: post-covid-impfung.mr@uk-gm.de.

  • Kontaktdaten mit Name mit Geburtsdatum und Telefonnummer 
  • Zeitpunkt der Impfung oder Corona Infektion 
  • Aktuelle Symptome (in kurzen Stichpunkten) 
  • Zeitlicher Verlauf der Symptome
  • Vorerkrankungen / Allergien / Unverträglichkeiten (in Stichpunkten) 

Impfschäden - Wie werden Betroffene behandelt?

Nimmt sich die Ambulanz eines Post-Vac-Verdachts an, wird nicht nur geprüft werden, ob es tatsächlich einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Beschwerden und Impfung gibt.

Wichtig ist auch zu unterscheiden, ob der Patient nur geimpft ist oder auch infiziert war. Dafür wird ein sogenannter Nukleokapsid-Proteintest eingesetzt, der die Antikörper gegen das Virus und die Antikörper gegen das Spike-Protein des Impfstoffes unterscheiden kann.

BRISANT/dpa/ukgm.de

(Dieser Beitrag wurde am 6. April 2023 erstmals veröffentlicht und am 21.August.2023 aktualisiert.)

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 21. August 2023 | 17:15 Uhr

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