Wanderrucksack - Wanderstock - Wanderschuhe
Was gehört für den Notfall in den Wanderrucksack? Bildrechte: imago stock&people

Sicher unterwegs Für den Notfall gewappnet: Was man beim Wandern in den Bergen dabei haben sollte

18. Oktober 2023, 17:05 Uhr

Urlaub in Deutschland machen: Die einen zieht es ans Meer, andere in die Berge. Und je höher die sind, desto gefährlicher kann's werden. Was sollte man im Notfall beachten - und vor allem im Gepäck haben, damit der Traumurlaub nicht zum Alptraum wird?

Mit leichtem Gepäck unterwegs zu sein, hat seinen Reiz. Denn wer wie ein Packesel in die Berge zieht, wird schnell an seine Leistungsgrenzen stoßen. Doch was ist, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert, das Wetter umschlägt, Dunkelheit hereinbricht, man sich verletzt oder Hilfe benötigt wird?

Nicht immer kann die Bergwacht in wenigen Minuten zur Stelle sein - und schon so mancher Wanderer musste eine unfreiwillige Nacht im Freien verbringen. Eine kleine Notfallausrüstung sollte deshalb in jedem Wanderrucksack stecken, um für den Fall des Falles gewappnet zu sein.

Ausreichend Flüssigkeit

Tagesproviant und mindestens ein Liter Flüssigkeit pro Person sollten immer dabei sein - auch wenn man plant, in den Bergen einzukehren. Die Gastro könnte wider Erwarten geschlossen sein - oder man schafft es nicht, sie zu erreichen.

Schutz gegen UV-Strahlung 

Auch wenn man prinzipiell kein Problem mit der Sonne hat, die UV-Strahlung ist in den Bergen nicht zu unterschätzen. Eine Kopfbedeckung, Sonnencreme und -brille gehören in jeden Wanderrucksack.

Erste-Hilfe-Set und Rettungsdecke

Um bei kleineren Verletzungen reagieren oder eine Wunde erstversorgen zu können, ist ein Erste-Hilfe-Set unumgänglich. Das sollte auch eine Rettungsdecke enthalten, um den Verletzten gegebenenfalls gegen Kälte schützen zu können. Fertig konfigurierte Sets von wenig Gewicht gibt es in jedem Trekkingladen.

Erste Hilfe Set
Niemals ohne Erste-Hilfe-Set zur Wanderung aufbrechen! Bildrechte: imago/Michael Eichhammer

Handy für Notruf 112 und Notfall-App

Mittlerweile hat fast jeder ein Smartphone. Auch wenn Sie auf ihrer Bergtour gerne offline sein möchten - nehmen Sie das Gerät unbedingt mit! Benötigen Sie schnelle Hilfe, kann das Handy Ihr Lebensretter werden. UND: Sind Sie in den Alpen unterwegs, sollten Sie sich im Vorfeld die kostenlose SOS-EU-Alp App installieren. Darüber kann man schnell und einfach einen Notruf absetzen, der samt Standortdaten (GPS-Koordinaten) und Kontaktdaten (direkte Telefonnummer) an die jeweilige Rettungsleitstelle übermittelt wird.

App Store iOS: apple.co/2klqArO
Play Store Android: bit.ly/2k2Guah

Wanderkarte

Auch wenn Sie ihr Handy oder ein GPS-Gerät zur Orientierung nutzen: Drucken Sie sich ihre Route im Vorfeld aus oder packen Sie zusätzlich eine Wanderkarte ein. Technik kann jederzeit aussteigen - und orientierungslos sollte man in den Bergen niemals sein.

Signalpfeife im Funkloch

Auch wenn Sie ihr Handy dabei haben - Winkel ohne Funkkontakt, sogenannte Funklöcher, sind gerade in den Bergen keine Seltenheit. Auch der Akku könnte mal schlapp machen. Eine laute Signalpfeife ist dann die beste Möglichkeit, um mit dem alpinen Notsignal auf sich aufmerksam zu machen.

Das alpine Notsignal - SOS am Berg Das alpine Notsignal besteht jeweils aus sechs (akustischen) Signalen pro Minute und einer Minute Pause. Die Antwort erfolgt mit drei Signalen.

Taschenlampe oder Knicklicht

Eine Taschen- oder Stirnlampe ist nicht nur für den Fall eines Notbiwaks nützlich. Vielleicht gibt es unterwegs eine Höhle zu besichtigen oder man verspätet sich und muss in der Dämmerung absteigen. Auch für das alpine Notsignal kann die Lampe genutzt werden. Eine leichtere aber weniger helle Alternative sind Leuchtsticks, die einmal geknickt werden und dann für mehrere Stunden Licht abgeben.

GPS-Gerät

Sinnvoll aber nicht zwingend notwendig ist es, ein GPS-Gerät dabei zu haben. Es sei denn, man ist im Schnee unterwegs, auf unmarkierten Wegen oder weiß schon im Vorfeld, dass die Sicht nicht gut sein wird. Auch die meisten Smartphones können GPS- oder GLONASS-Signale empfangen, allerdings zieht das viel Akku-Leistung.

Biwaksack gegen Kälte und Nässe

Selbst wer nicht plant, draußen zu übernachten, sollte bei Hochgebirgstouren und in der kalten Jahreszeit einen Biwaksack dabei haben, um im Notfall nicht auszukühlen. Denn selbst in lauen Sommernächten wird es im Gebirge empfindlich frisch. Zieht ein Gewitter auf, fällt die Temperatur schnell in den Keller. Möglichst ein Modell in Signalfarben wählen, das hilft der Bergwacht, Sie zu finden.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 22. September 2022 | 17:15 Uhr

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