Gemeine Bettwanze
Bettwanzen ernähren sich von menschlichem Blut. (Symbolbild) Bildrechte: imago images/blickwinkel

Ungezieferplage Tipps gegen Bettwanzen: Bisse erkennen, bekämpfen, vorbeugen

10. März 2024, 14:48 Uhr

Bettwanzen sind kleine Insekten, die nachts ins Bett krabbeln und unser Blut saugen. Ein unschöner Gedanke. Wir geben Tipps, wie man die Insekten wieder los wird - oder am besten gar nicht erst einziehen lässt.

Verstecke in kleinsten Ritzen und Ecken

Zwischen vier und sechs Millimeter groß sind die behaarten, rotbraunen Insekten und damit mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Allerdings zeigen sich Bettwanzen eher selten am Tag.

Die Tiere sind nachtaktiv und bleiben tagsüber hauptsächlich in ihren Verstecken - und dazu dienen selbst die kleinsten Ritzen und Ecken in der Fußbodenleiste, dem Bilderrahmen, dem Schrank oder einem Buch. Nachts jedoch kommen sie aus ihren Löchern, angezogen vom Geruch des Menschen und seiner Wärme.

Sie trinken sich satt an unserem Blut, denn das ist die einzige Nahrungsquelle für Bettwanzen. Nur in Ausnahmefällen suchen sie sich ein Tier als Wirt. Das ist auch der Grund, warum sie fast ausschließlich im Schlafzimmer zu finden sind - hier haben sie es nicht weit zum nächtlichen Festmahl.

Bisse führen zu heftigem Juckreiz

Um an das Blut ihres Wirtes zu kommen, beißen die Wanzen zu und saugen sich fest. Die Bisse hinterlassen mehrere rote, in einer Reihe liegende Stellen, die einen heftigen Juckreiz auslösen. Oftmals dauert es einige Tage, bis der eintritt.

Bis die Bisswunden verheilen, können sogar mehrere Wochen vergehen. Gegen den Juckreiz hilft am besten eine Salbe, die Cortison oder Antihistaminika enthält. Allergische Reaktionen sollten vom Arzt behandelt werden. Immerhin: Anders als bei Zeckenbissen ist bislang keine Übertragung von Infektionskrankheiten durch Bettwanzen nachgewiesen worden.

Bettwanzen
Bettwanzen beißen so lange, bis sie ein Blutgefäß erwischen. Bildrechte: IMAGO / blickwinkel

Kein Zeichen mangelnder Hygiene

Mangelnde Hygiene hat nichts mit der Ausbreitung von Bettwanzen zu tun. Die Parasiten können sich selbst in der reinlichsten Umgebung ausbreiten. Teilweise haben die Blutsauer bereits Resistenzen gegen chemische Bekämpfungsmittel entwickelt. Ein weiterer Grund ist der internationale Waren- und Reiseverkehr, der zugenommen hat: In Hotelzimmern haben Bettwanzen wechselnde Wirte und können, einmal in den Koffer gekrabbelt, in wenigen Stunden den Kontinent wechseln.

Ein einziges Weibchen reicht aus, um einen Haushalt komplett mit einer neuen Generation von Bettwanzen zu bevölkern, denn sie trägt bis zu 300 Nachkommen in sich.

Bettwanzen alleine bekämpfen?

Wer Bettwanzenbisse am Körper feststellt, dazu Blutspuren an der Bettwäsche und schwarzen Wanzenkot auf dem Bettrahmen oder der Umgebung des Bettes findet, der sollte schnellstmöglich einen Schädlingsbekämpfer einschalten. Alleine machen sie den Plagegeistern kaum den Garaus.

Teilweise wird gründliches Staubsaugen geraten, doppelseitiges Klebeband um die Bettfüße zu kleben, die Kleidung heiß zu waschen und zu trocken oder Fußleisten etc. mit Kieselgur - pulverisierten Kieselalgenschalen - zu bestäuben.

Doch damit sind die Parasiten nicht dauerhaft zu bekämpfen, denn selbst Profis benötigen in der Regel mehrere Einsätze, bis eine Wohnung wirklich frei von Schädlingen ist. Das liegt unter anderem auch daran, dass eine Bettwanze fast ein Jahr lang ohne Nahrung überleben kann. Wer also denkt, nach einem Urlaub dürften alle Tiere verhungert sein, der irrt.

Bettwanze
Bettwanzen leben rund ein Jahr. Fast genauso lang brauchen sie keine Nahrung! Bildrechte: IMAGO / blickwinkel

Temperatur über 50 Grad tötet Bettwanzen

Mit einer einzigen Behandlung mit Pestiziden ist es leider nicht getan. Zwei bis vier Einsätze sind nötig, um wirklich alle Tiere zu töten und langfristig Ruhe zu haben.

Als Alternative bieten einige Schädlingsbekämpfer auch thermische Verfahren an. Weil Bettwanzen bei Temperaturen mehr als 50 Grad sterben, wird der befallene Bereich in eine Art Zelt gehüllt und für mehrere Tage auf eine deutlich über 50 Grad erhitzt.

Kleider einfrieren, Koffer in die Badewanne

Wer sicher gehen will, dass er sich aus dem Urlaub keine Bettwanzen mit nach Hause bringt, sollte sowohl vor Ort als auch bei der Rückkehr einige Tipps beachten. So empfehlen Experten, den Koffer im Urlaub im Bad zu lagern. Der Raum ist weit genug vom Schlafzimmer entfernt, so dass Wanzen nicht ins Gepäck krabbeln können.

Nacht- und Unterwäsche sollte nach dem Tragen nur in einem gut verschließbaren Plastikbeutel zurück in den Koffer, damit eventuell übersehene Wanzen nicht in die restlichen Kleider kommen können. Zurück zu Hause empfiehlt es sich, den Koffer wiederum in der Badewanne auszupacken. An der glatten, steilen Wannenwand können die Tiere nicht hochkrabbeln.

Alle Kleidungsstücke, die mit im Urlaub waren, sollten sofort bei 60 Grad gewaschen werden, um eventuell enthaltene Wanzen oder Eier sicher abzutöten. Möglich ist auch, Wäschestücke für ein paar Tage in die Gefriertruhe zu packen, denn auch Temperaturen von weniger als minus 18 Grad töten die Tiere.

(Der Artikel wurde am 27.09.2019 erstmals veröffentlicht und am 03.11.2023 aktualisiert.)

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 03. November 2023 | 17:15 Uhr