Mineralwasser wird in ein Glas gegossen
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Stiftung Warentest Stilles Mineralwasser oft mit Keimen oder kritischen Stoffen belastet

BRISANT | 26.06.2019 | 17:15 Uhr

24. Oktober 2023, 11:20 Uhr

Stille Mineralwässer sind laut Stiftung Warentest oft mit Keimen oder kritischen Stoffen belastet oder mit Spuren aus Landwirtschaft und Industrie verunreinigt.

Ursprünglich rein und bestenfalls reich an Mineralstoffen - wer stilles Mineralwasser kauft, will etwas Besseres als Leitungswasser. Aber längst nicht jedes Flaschenwasser erfülle diese Erwartungen, so die Tester in ihrer aktuellen Ausgabe. Im Test von 32 natürlichen Wässern ohne Kohlensäure erhielten nur 15 Produkte die Note "gut", wie Stiftung Warentest am Mittwoch mitteilte. Zwei Wässer mit Bio-Label beurteilten die Tester sogar mit "mangelhaft" - in einem fanden die Prüfer außergewöhnlich viele Keime, so der Bericht in der Juli-Ausgabe des Magazins.

Bestbewertete Mineralwässer

Die drei Mineralwässer mit den besten Noten gehören auch zu den günstigsten: "Gut & Günstig" Still von Edeka, "Quellbrunn Naturell" von Aldi Nord und "Ja still" von Rewe kosten alle 13 Cent pro Liter, sind den Angaben nach aber vor allem im Norden und Osten Deutschlands erhältlich. Bundesweit verfügbar und ebenfalls an der Spitze des Testfelds sind die stillen Wasser von Adelholzener und Extaler Mineralquell für 67 beziehungsweise 46 Cent pro Liter. Vor allem viele Bio-Wässer schnitten bei der Untersuchung von Stiftung Warentest eher schlecht ab. Das einzige gute Bio-Wasser kommt von "Ensinger" (97 Cent pro Liter).

Kohlensäure hemmt Keimbelastung von Wässern

In Deutschland fließt laut Stiftung Warentest zunehmend stilles Mineralwasser aus Flaschen. Die Sorte verzeichnete 2018 deutlich höhere Verkaufszuwächse als die kohlensäurehaltigen Sorten Classic und Medium. Stillen Mineralwässern werde nachgesagt, mild und harmonisch zu sein. Mit diesen Eigenschaften werden sie auch beworben. Aber diese Wässer sind anfällig für Keime, denn sie enthalten keine Kohlensäure. Die allerdings hemmt das Keimwachstum.

Gefahr durch bedenkliche Keimkonzentrationen in zwei Mineralwässern

Stiftung Warentest nahm 32 natürliche Mineralwässer unter die Lupe. Darunter waren drei Wässer, die als Baby-Mineralwasser angeboten werden, sowie sechs mit Bio-Label. In den beiden mit "mangelhaft" bewerteten Produkten fanden die Tester auch Keime. Die können laut der Tester vor allem Menschen mit schwachem Immunsystem gefährlich werden. Besonders bedenklich sei ein Krankenhauskeim, gegen den viele Antibiotika versagen und der selbst für Gesunde ein geringes Risiko birgt. Ein mangelhaftes Qualtitätsurteil vergaben die Tester an die Wässer von "BioKristall" (still) und der "Rheinsberger Preussenquelle" (still bio).

Wassertropfen an einem Wasserhahn.
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Empfehlung: Leitungswasser trinken

Spezielle Baby-Wässer sind laut Stiftung Warentest unnötig. Sie rät, Nahrung für Babys in den ersten Monaten zur Sicherheit nur mit abgekochtem Wasser zuzubereiten. Auch für alle anderen Menschen empfehlen die Tester das Wasser aus dem Hahn. Es sei genauso gut und deutlich günstiger als stilles Wasser aus der Flasche.

Quelle: eigene Recherchen/Stiftung Warentest/quarks.de

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 26. Juni 2019 | 17:15 Uhr

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