Chinesische Stinkwanze
Stinkwanzen hassen den Winter – und suchen sich aktuell ein Plätzchen in der Wärme. Bildrechte: IMAGO / Panthermedia

Ungeziefer Stinkwanzen im Anmarsch: So werden Sie die Krabbeltiere los

18. Oktober 2023, 15:39 Uhr

Viele Haushalte haben im Winter mit unerwünschten Gästen zu kämpfen: Stinkwanzen. Die Insekten sind zwar nicht schädlich, machen aber ihrem Namen alle Ehre und können ordentlich stinken. Wir erklären, wie Sie die Tierchen erkennen und wieder loswerden.

Sobald es kühler wird, sind Stinkwanzen im Anmarsch. Nicht nur in der Natur, sondern leider auch in Häusern und Wohnungen. Die kleinen Tierchen gelangen über offene Türen, Fenster oder Rollläden in die Innenräume - und das zu Dutzenden. Dieses Jahr sprechen Experten sogar von einer Wanzen-Invasion. Weshalb gibt es aktuell so viele der lästigen Insekten? 

Wanzen-Invasion: Weshalb gibt es 2022 so viele Stinkwanzen?

Kaum zu glauben: Allein in Deutschland wird zwischen knapp 1.000 verschiedenen Wanzenarten unterschieden, so der Naturschutzbund Deutschland (NABU). Die meisten Wanzen, die hierzulande vorkommen, sind: die Marmorierte Baumwanze, die Grüne Stinkwanze (auch als Chinesische Stinkwanze bekannt), die rötlich-braune Zapfenwanze und gräulich-braune Feldwanze. Die Krabbeltiere sind etwa 13 Millimeter groß. 

Stinkwanze (Palomena prasina), Larve auf einem Blatt
Die frisch geschlüpften Stinkwanzen sind hellgrün. Bildrechte: IMAGO / blickwinkel

Stinkwanzen vermehren sich ideal bei Trockenheit und Wärme. Die Hitzewellen und die seltenen Niederschläge in diesem Jahr haben die Ausbreitung der Tiere enorm begünstigt. 

Ähnlich wie Spinnen vertragen auch Stinkwanzen Temperaturen unter zehn Grad überhaupt nicht. Sobald es kühler wird, suchen sich die Insekten ein warmes und trockenes Plätzchen - gern auch in unseren Häusern und Wohnungen. Im Frühjahr gehen die Stinkwanzen dann wieder in die Natur hinaus.

Sind Stinkwanzen gefährlich?

Zugegeben: Der Anblick der Wanzenherden kann einen erschrecken. Doch es gibt Entwarnung: Stinkwanzen sind eklig, aber ungefährlich. Sie beißen nicht und übertragen keine Krankheiten. Im Haus möchte man sie trotzdem nicht haben.

Nichtsdestoweniger können die kleinen Krabbler in Obstplantage großen Schaden anrichten. Sie saugen an den Früchten, wodurch diese verkümmern und nicht mehr verkauft werden können.

Nicht zu verwechseln sind übrigens Stinkwanzen und Bettwanzen. Letztere können durch ihre Bisse unangenehm juckende Quaddeln auslösen und den Menschen dadurch heftig piesacken. 

In Sachen Gesundheit sind die Stinkwanzen also harmlos - für die Nase allerdings nicht. Ihr Name kommt nicht von ungefähr. Kommt man den Stinkwanzen zu nahe, versprühen sie zur Abwehr ein unangenehm riechendes Sekret, auch wenn man sie zertritt. Letzteres sollte man also genauso wenig tun, wie die Tiere wegzusaugen.

So hält man Stinkwanzen fern

Um sich von vornherein vor den Tieren zu schützen, sollte man darauf achten, Türen und Fenster geschlossen zu halten und Ritze abzudichten. Es kann schon helfen, die Fenster mit einem Fliegengitter auszurüsten, dann können Sie wie gewohnt lüften, ohne dass die Wanzen in Ihre Wohnräume gelangen.

Wenn Sie lüften, sollten Sie alle Lichter ausmachen. Denn Wanzen werden von Helligkeit angelockt.

Grüne Stinkwanze
Die Grüne Stinkwanze kann ihre Farbe ändern. Im Frühjahr ist sie grün und im Herbst braun. Bildrechte: IMAGO / Shotshop

Hausmittel: Wie wird man Stinkwanzen wieder los?

Haben sich die Wanzen bereits im eigenen Heim eingenistet, ist Schnelligkeit geboten. Denn eine einzige Wanze kann bis zu 450 Eier legen und sich damit rasant vermehren. Doch so schwer es auch fallen mag: Bei Stinkwanzen sollte man Gnade walten lassen und die Tiere nicht töten. Besser ist es, die Stinktiere vorsichtig einzufangen und in der freien Natur wieder auszusetzen. Am besten funktioniert das, indem man ein Glas über die Tiere stülpt und ein Papier unter die Wanzen schiebt.

Das klingt natürlich einfacher, als es tatsächlich ist. Schneller helfen kann ein altes Hausmittel: Essig mit Spülmittel und Wasser mischen (Mischverhältnis: 4:2:1) und damit die betroffenen Stellen in der Wohnung besprühen. Der Essiggeruch sollte die Tiere fernhalten. Auch andere stark riechende Essenzen wie Salmiak, Nelkenöl oder Ammoniak können in Sachen Stinkwanzen Wunder wirken.

Transparenzhinweis In einer früheren Version des Artikels haben wir berichtet, dass Bettwanzen Krankheiten übertragen können. Diese Fehlinformation wurde inzwischen korrigiert.

Quellen und weiterführende Links


Brisant
NABU
br.de
wdr.de

(Dieser Artikel wurde erstmals am 21.10.22 veröffentlicht und am 16.10.23 aktualisiert.)

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 18. Oktober 2022 | 17:15 Uhr

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