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In vielen Urlaubsländern gehören streunende Hunde zum Straßenbild. (Archiv) Bildrechte: IMAGO / YAY Images

Vierbeiner im UrlaubHunde streicheln, füttern, mitnehmen? Das müssen Sie über Streuner im Ausland wissen

30. Juni 2022, 21:29 Uhr

Hunde, überall Hunde: In einigen Urlaubsregionen treffen Reisende auf viele Streuner. Die sind meistens nicht gefährlich - sofern Urlauber einige Regeln beachten. Auch, was bei einer Mitnahme mit nach Hause zu beachten ist, erfahren Sie hier.

In Deutschland ist es eher die Ausnahme, in vielen Urlaubsregionen wie etwa Griechenland oder Italien, aber auch in Osteuropa oder Südostasien gehören streunende Hunde allerdings zum Straßenbild. Beim Umgang mit ihnen gibt es einiges zu beachten.

Streuner meist freundlich und aufgeschlossen

Das Wichtigste vorweg: Die Tiere sind nach Angaben der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" meistens sehr freundlich und Menschen gegenüber aufgeschlossen. Es gibt aber auch misstrauische und verängstigte Hunde, die von schlechten Erfahrungen geprägt sind und sich selbst, ihre Welpen, das Revier oder Futter verteidigen könnten. Urlauber sollten im Zweifel also lieber Distanz halten, rät "Vier Pfoten".

Ohne schlechte Erfahrungen sind Streuner im Ausland meistens freundlich und aufgeschlossen. (Archiv) Bildrechte: IMAGO/ITAR-TASS

Distanz das Mittel der Wahl

Wer Angst vor Hunden hat, muss sich in der Regel aber keine Sorgen machen. Solange Distanz besteht und die Tiere nicht in Bedrängnis geraten, verhalten sie sich gelassen. Missverständliche Signale sendet allerdings, wer panisch wegrennt, schreit oder mit den Armen herumfuchtelt. "Verhalten Sie sich ruhig und ziehen Sie sich langsam aus der Situation zurück", rät Vier Pfoten.

Tiere können Parasiten übertragen

Und weiter: Hundefreunde sollten autarken Rudeln, insbesondere in abgelegenen Gegenden, besser aus dem Weg gehen. "Hunde schützen sich gegenseitig in ihrer Gruppe. In Gebieten, wo die Tiere nicht permanent Menschen sehen, können sich diese Gruppen durchaus territorial verhalten". Abstand halten ist auch aus einem anderen Grund sinnvoll: Streunende Tiere leiden häufig unter Flöhen, Zecken, anderen Parasiten oder sogar Tollwut.

Füttern - Gut gemeint, aber keine Hilfe

Eine weitere wichtige Regel: Streuner sollten nicht regelmäßig gefüttert werden. "Besonders in Hotels ist es verlockend, etwas vom Frühstücksbuffet an die Tiere zu geben. Dies hilft den Tieren jedoch langfristig nicht, denn wenn die Saison zu Ende ist und die Touristen weg sind, versiegt diese Futterquelle und die Tiere haben sich in der Zeit keine andere aufgebaut. Außerhalb der Saison bleiben die Tiere dann letztlich unterversorgt", heißt es von "Vier Pfoten". Wer den Tieren helfen möchte, sollte am besten eine Tierschutzorganisation vor Ort unterstützen.

Streuner mit nach Hause nehmen. Geht das so einfach?

Ein Tier, mit dem Gedanken ihm zu helfen, mit nach Hause zu nehmen, ist mit erheblichem Aufwand verbunden. Selbst für Reisen innerhalb der Europäischen Union geht der Weg durch den Zoll. Das wichtigste Dokument für die Einführung eines Hundes nach Deutschland ist der EU-Heimtierausweis. Diesen stellt ein Tierarzt aus, nachdem das Tier gegen Tollwut geimpft wurde. Die Erstimpfung gehört, gemäß EU-Verordnung, ebenfalls zu den Einreisebedingungen. Sie muss mindestens drei Wochen vor der Einreise erfolgen. Außerdem muss der Hund einen Mikrochip tragen, dessen Nummer im Heimtierausweis hinterlegt ist.

Tierschutzvereine helfen bei Fragen

Wer die Regeln missachtet, riskiert, dass Hund oder auch Katze kostenpflichtig zurückgeschickt, lange in Quarantäne gesteckt oder sogar eingeschläfert werden. Hilfe bei den bürokratischen Hürden bieten Tierschutzvereine vor Ort. Sie bereiten Straßentiere und Fundtiere auf die Ausreise ins Ausland vor und stehen bei Fragen mit Rat und Tat zur Seite.


(BRISANT/dpa/Stiftung Warentest/bmel)

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Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 30. Juni 2022 | 17:15 Uhr