Zugefrorene Seen - Vorsicht vor zu dünnem Eis
Aus Winterspaß aus dem Eis kann schnell Lebensgefahr werden. (Archiv) Bildrechte: imago/7aktuell

Unterschätzte Risiken Gefährliche Versuchung - Ab wann darf man aufs Eis?

12. Januar 2024, 14:49 Uhr

Gefrieren Seen und andere Gewässer, laden sie zum Eislaufen oder Eispazieren ein. Doch dieser Spaß kann schnell gefährlich werden. Worauf man achten sollte und was zu tun ist, wenn man doch einbricht, erfahren Sie hier.

Das eisige Winterwetter kann nach Einschätzung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) für Bürger auf vielerlei Weise zur Gefahr werden. "Zugefrorene Seen oder andere gefrorene Gewässer sind beispielsweise sehr gefährlich", warnen die Bevölkerungsschützer.

Es schaue zwar so aus, als könne man einfach über die Eisfläche laufen. "Doch oft kann man nicht sehen, wie dick das Eis ist und es besteht die Gefahr, dass man einbricht und ertrinkt. Erst ab einer Eisschicht von 15 cm sollte man die Eisflächen betreten", so das BBK. Die Gemeinde, in der man wohne, gebe die entsprechende Fläche frei.

Eis kann tückisch sein

Doch auch wenn das Eis stabil aussieht, kann das täuschen. Warme Strömungen unter dem Eis oder unterschiedliche Seetiefen machen es stellenweise dünn - und das Betreten damit lebensgefährlich. Dunkle Flecken im Eis, die auf dünne Stellen hinweisen, sind nicht immer vorhanden.

Erst wenn es über einen längeren Zeitraum richtig kalt ist, bildet sich eine so dicke Schicht aus, dass sie auch mehrere Menschen trägt. Häufig werden Seen dann offiziell für den Wintersport freigegeben. Fließgewässer, die zugefroren sind, sollte man hingegen niemals betreten, denn die Tragfähigkeit des Eises schwankt strömungsbedingt und ist deshalb nie richtig einschätzbar. Auch Eisschichten, die an offenes Wasser grenzen, sind fast immer zu dünn. Hier besteht erhöhte Einbruchgefahr. 

Grundsätzliche Regeln

Grundsätzlich sollte niemals alleine eine Eisfläche betreten. Es sollte immer eine zweite Person am Ufer sein, die im Notfall Hilfe rufen kann. Wenn das Eis knackt und Wasser an die Oberfläche tritt, gilt: Sofort mit dem Bauch flach aufs Eis legen, um das Gewicht zu verteilen. Möglichst langsam und gleichmäßig versuchen, ans Ufer robben, ruckartige Bewegungen können das Eis zum Brechen bringen. 

Falls Sie doch einbrechen:

  • Versuchen, die Nerven zu bewahren.
  • Rufen Sie laut um Hilfe und machen auf sich aufmerksam.
  • Zappeln Sie nicht wild herum, da der Körper bei Bewegung schneller auskühlt.
  • Kommen Sie keinesfalls unter das Eis. Sie verlieren schnell die Orientierung.
  • Versuchen Sie, sich am Rand der Bruchstelle festzuhalten und - wenn möglich - auf dickeres Eis hochzuziehen.
  • Bricht das Eis weiter beim Versuch, darauf zu klettern, arbeiten Sie sich langsam Richtung Ufer vor, indem Sie mit Ellenbogen oder Fäusten die Eisfläche zerschlagen.

Tipps von der DLRG:

BRISANT/ten/dpa/br/dlrg/wb

(Dieser Beitrag wurde am 11.02.2021 erstmals veröffentlicht.)

Mehr zu Sicherheit in Schnee und Eis:

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 12. Januar 2024 | 17:15 Uhr

Weitere Themen