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Böller und Alkohol bescheren Rettungsdiensten zu Silvester stets arbeitsreiche Stunden. (Symbolbild) Bildrechte: dpa

Tipps und Erste HilfeVerletzungen vermeiden und behandeln - So kommen Sie sicher durch die Silvesternacht

Stand: 29. Dezember 2022, 18:18 Uhr

Das Jahresende mit der Silvesternacht ist für viele Menschen alljährlich ein Highlight. Es wird ausgelassen gefeiert, getrunken und munter drauf los geböllert. Doch die Knallerei schindet nicht nur optisch und akkustisch Eindruck, sie kann auch schwere Verletzungen zur Folge haben. Wie Sie diese möglichst vermeiden und was im Fall der Fälle zu tun ist, erfahren Sie hier.

Fahrlässiger Umgang mit Böllern und Feuerwerkskörpern sorgt jedes Jahr immer wieder für schwerwiegende Verletzungen. Damit der Rutsch ins neue Jahr ohne Blessuren gelingt, hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Tipps und Regeln für die Erste Hilfe zusammengestellt. Ein Überblick:

Kühlen bei Verbrennungen

Leichte Verbrennungen, die die Größe der Handfläche nicht überschreiten, sollten für kurze Zeit mit Leitungswasser gekühlt werden. Bei großflächigen Verbrennungen gilt das nicht. Sie sind nach Angaben von DRK-Bundesarzt Prof. Peter Sefrin immer ein Fall für den Notarzt.

Leichte Verbrennungen sollten mit Leitungswasser gekühlt werden. (Symbolbild) Bildrechte: dpa

Was tun mit abgerissenen Fingern?

Sollten durch Böller großflächige Wunden an den Händen entstanden sein, müssen diese steril abgedeckt werden. Tritt größerer Blutverlust auf, sollte sofort der Notarzt alarmiert werden. Falls durch eine Explosion Finger abgerissen wurden, sollten diese nach Möglichkeit eingesammelt und den Rettungskräften mitgegeben werden.

Wichtig ist die Lagerung des Amputats: Dieses sollte nach Angaben von Prof. Sefrin in ein möglichst keimfreies Stück Stoff gewickelt werden, welches in einen Plastikbeutel kommt. Dieser Beutel sollte dann in einer weiteren Plastikbeutel gelegt werden, der mit Wasser und Eis gefüllt ist.

Böller können für gefährliche Wunden und abgerissene Finger sorgen (Symbolbild) Bildrechte: dpa

Augen besonders gefährdet

Bei typischen Verletzungen am Auge durch eingedrungene Fremdkörper oder Verbrennungen sollte umgehend der Notruf gewählt werden. Bis der Rettungsdienst eintrifft, rät das DRK, beide Augen zu verbinden, damit das verletzte Auge nicht mehr bewegt wird.

Damit es gar nicht erst zu Verletzungen durch Böller kommt, rät das DRK, nur zugelassene Feuerwerkskörper zu verwenden und vor dem Abbrennen die Herstellerhinweise zu lesen. Außerdem gilt: Blindgänger nie ein zweites Mal anzünden und stets einen ausreichenden Abstand halten.

Bei Verletzungen im Auge sollten immer beide Augen verbunden werden, damit das verletzte Auge ruhig gestellt ist. (Symbolbild) Bildrechte: Colourbox.de

Gefährliche Alkoholvergiftung

Nicht nur Böller sorgen in der Silvesternacht für volle Notaufnahmen, sondern auch Alkohol. Ein leichter Rausch ist noch kein Notfall, aber der maßlose Konsum von Alkohol kann lebensgefährliche Folgen haben. Sobald jemand durch exzessiven Alkoholgenuss zusammenbricht, gilt erhöhte Alarmbereitschaft.

Bleibt die Person auch nach wiederholtem Ansprechen bewusstlos und zeigt keine Reaktion, sollte unbedingt der Notruf gewählt werden. Anschließend gilt es, darauf zu achten, dass sich die Person in der stabilen Seitenlage befindet und warm gehalten wird.

Übermäßiger Alkoholkonsum kann zu Vergiftungen führen. (Symbolbild) Bildrechte: dpa

Faustregel für den Alkoholkonsum

Damit die Silvesterparty vor allem bei Jugendlichen nicht im Vollrausch endet, der möglicherweise mit Gewaltdelikten, sexuellen Übergriffen oder Alkoholvergiftungen einher geht, hat Prof. Sefrin noch einen Tipp: "Zu jedem Glas Alkohol ein großes Glas Wasser. Und zuvor eine gute Grundlage mit einer ausgewogenen Mahlzeit schaffen." Ganz auf Alkohol verzichten müsse man nicht, wichtig sei aber, Maß zu halten.


BRISANT/drk

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Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 29. Dezember 2022 | 17:15 Uhr