Eine Waage wo jemand darauf steht un dein gelbes Maßband.
Jedes Jahr erkranken etwa 500.000 Menschen in Deutschland an einem Tumor. Die Erkenntnisse einer neuen Studie könnten die Krebsvorsorge nun erheblich verbessern. Bildrechte: imago images/Panthermedia

Studie enthüllt Diese Figurtypen sind besonders krebsgefährdet

03. Februar 2023, 17:14 Uhr

Es ist bekannt, dass ein hoher BMI und Körperfettanteil ungesund sind. Klar ist auch: Fettiges Essen und Adipositas können das Risiko erhöhen, an Krebs zu erkranken. Wissenschaftler glauben jetzt aber sogar, dass auch die Körperform - also klein, groß, breite Hüfte oder schmale Taille - für eine Diagnose entscheidend sein kann.

Jährlich wird bei etwa 500.000 Menschen in Deutschland Krebs diagnostiziert - bei vielen leider viel zu spät. Es käme einem Durchbruch gleich, wenn man allein anhand der Figur eines Menschen dessen Krebsrisiko einschätzen könnte. Diese Erkenntnisse würden die Krebsvorsorge und Früherkennung erheblich erleichtern.

Tatsächlich konnte nun ein internationales Forscherteam deutliche Zusammenhänge zwischen der Körperform und dem Auftreten verschiedener Krebsarten erkennen. Aber wie?

Wie hängen Körperform und Krebsrisiko zusammen?

An der Untersuchung, die Teil der "European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition" (EPIC) ist, war auch die Krebsabteilung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beteiligt. Das internationale Forscherteam hat über 15 Jahre hinweg die Daten von mehr als 340.000 Männern und Frauen zwischen 35 und 65 Jahren aus neun europäischen Ländern ausgewertet.

Aus den Merkmalen Körpergröße, Gewicht, BMI, Taillenumfang, Hüftumfang und dem Verhältnis von Taille zu Hüfte leiteten die Forscher vier verschiedene Figurtypen ab. Diese Körperformen konnten wiederum mit 17 verschiedenen Krebsarten in Verbindung gebracht werden.

Ein Mann der sich ein Maßband um die Hüfte gelegt hat.
Menschen mit überdurchschnittlich viel Bauchfett haben ein Risiko für besonders viele Krebsarten. Bildrechte: IMAGO/Bihlmayerfotografie

Figurtyp 1: Übergewichtig, breite, untersetzte Statur, gerade Taille

Die erste Körperform weist einen übermäßigen Fettanteil auf (leichtes Übergewicht bis zu Adipositas). Das Gewicht verteilt sich gleichmäßig über den ganzen Körper.

Menschen mit diesem Figurtyp haben ein erhöhtes Krebsrisiko. Besonders gefährdet sind allerdings folgende Bereiche: Gebärmutter, Speiseröhre, Leber, Nieren, Gallenblase, Dickdarm, Bauspeicheldrüse, Brust, Knochenmark und Enddarm.

Figurtyp 2: Überdurchschnittlich groß, Hüfte und Taille gleich breit

Der zweite Figurtyp repräsentiert größere Menschen mit geradem Körperbau. Hüfte und Taille sind gleich breit, die Schultern meist etwas breiter. 

Bei diesem Typ zeigt sich ein höheres Risiko für Krebs in folgenden Bereichen: Haut, Schilddrüse, das zentrale Nervensystem, Knochenmark und bei Frauen die Brust vor den Wechseljahren (seltener danach).

Figurtyp 3: Bauchansatz trotz Normalgewicht, dünne Arme und Beine

Der dritte Figurtyp beschreibt größere Personen mit einer fülligen Körpermitte. Diese Menschen haben ein erhöhtes Risiko für Speiseröhrenkrebs, aber auch Kehlkopf, Speiseröhre, Magen, Mund- und Rachenraum sowie die Lunge sind Risikobereiche - vor allem bei Rauchern.

Figurtyp 4: Normalgewicht, muskulöser Körperbau, geschwungene Taille

Menschen mit Figurtyp vier haben einen athletischen Körperbau. Sie haben das niedrigste Krebsrisiko von allen vier Kategorien der Studie. Das heißt aber natürlich nicht, dass Menschen mit diesem Körperbau nie an Krebs erkranken.

Brisant/British Journal of Cancer/bundesgesundheitsministerium.de

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 24. Januar 2023 | 17:15 Uhr

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