Erleichterung und Freude Thailand feiert die Rettung der Fußball-Mannschaft
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BRISANT | 11.07.2018 | 17:35 Uhr
Über die Grenzen Thailands hinaus ist die Freude groß. Alle Eingeschlossenen der Fußballmannschaft wurden gerettet. Sie sollen in guter körperlicher und geistiger Verfassung sein.
Jubel und Dank vor dem Krankenhaus
Mehr als zwei Wochen lang hat ganz Thailand um die eingeschlossene Jungen-Fußballmannschaft gebangt. Nach ihrer spektakulären Rettung wird nun gefeiert. "Juhu! Mission beendet", schreibt die thailändische Zeitung "The Nation" am Mittwoch (11.07.2018) auf ihrer Titelseite. Unter dem triumphierenden Stichwort "Hooyah" (etwa: Juhu) freuten sich viele Menschen auch im Internet mit den zwölf Jungen und ihrem Trainer, von denen am Dienstag die letzten nach 18 Tagen aus der dunklen Höhle befreit wurden.
Hunderte thailändische Schulkinder versammelten sich vor dem Krankenhaus, in das die Geretteten gebracht wurden. Gemeinsam mit ihrem Lehrer bedankten sich die Kinder lauthals bei "allen, die zu dem erfolgreichen Einsatz beigetragen haben".
Kinder in guter Verfassung
Nach Angaben des thailändischen Gesundheitsministeriums konnten einige der geretteten Kinder bereits ihre Eltern wiedersehen. Drei Jungen würden an einer leichten Lungenentzündung leiden, insgesamt seien die Kinder und ihr Trainer aber in guter körperlicher und geistiger Verfassung. "Das kann daran liegen, dass sie als Team dort waren und einander geholfen haben", sagte Amtsarzt Thongchai Lertvilairattanapong. Die ganze Gruppe - zwölf Jungen im Alter zwischen 11 und 16 und ihr 25-jähriger Trainer - müssten bis zu eine Woche im Krankenhaus bleiben, um ihre weitere Behandlung sicherzustellen.
Einladung zum WM-Finale
Deshalb können die Nachwuchsfußballer auch nicht zum WM-Finale am Sonntag nach Moskau reisen, zu dem sie FIFA-Präsident Gianni Infantino eingeladen hatte. Die Ärzte versicherten aber, dass sie das Spiel im Fernsehen sehen könnten. Einer der Spieler, die am Sonntag im Luschniki-Stadion um den Weltmeister-Pokal kämpfen werden, übermittelte bereits Grüße nach Thailand: Frankreichs Mittelfeld-Star Paul Pogba twitterte, dass er den 1:0-Halbfinalsieg gegen Belgien den geretteten Jugendlichen widme: "Dieser Sieg geht an die Helden des Tages, gut gemacht Jungs, ihr seid so stark."
Trainer sorgte für Zuversicht
Ein besonderes Lob ging an den Trainer der Jungen. Nach Angaben von Amtsarzt Thongchai habe er dafür gesorgt, dass die Kinder die ganze Zeit Hoffnung und Mut hatten. "Ich bin so glücklich und erleichtert", sagte auch der Großvater des Trainers. Seinem Enkel liege sehr viel an den Kindern. Der Coach hatte sich am 23. Juni nach dem Fußballtraining mit seiner Mannschaft in die Höhle gewagt. Erst nach neun Tagen, in denen es keinerlei Lebenszeichen gab, wurden die Jungen und ihr Trainer von Höhlentauchern entdeckt. Die Rettung wurde zu einem Kampf gegen Wetter und Zeit.
Ein Todesopfer unter den Rettern
Experten hatten es kaum für möglich gehalten, das Team aus seinem Zufluchtsort in vier Kilometern Tiefe durch die großenteils überflutete Höhle sicher nach draußen zu bringen. Der Weg zurück ans Licht dauerte jeweils mehrere Stunden. Keiner der Jungen hatte Erfahrung im Tauchen, weshalb sie von Profis ins Schlepptau genommen wurden. Das Kernteam der Retter bestand aus 19 Spezialtauchern. Ein Taucher kam auf dem Rückweg von der Gruppe zum Höhleneingang ums Leben.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 11. Juli 2018 | 17:35 Uhr