Trümmer des Titan-Tauchboots, das vom Meeresboden in der Nähe des Wracks der Titanic geborgen wurde, werden am Mittwoch, 28. Juni 2023, am Pier der kanadischen Küstenwache in St. Johns vom Schiff Horizon Arctic entladen.
Trümmerteile der "Titan" werden im kanadischen St. Johns verladen. Bildrechte: IMAGO / ZUMA Press

Traurige Gewissheit Vermutlich menschliche Überreste in Trümmern der Titan gefunden

11. Juli 2023, 17:29 Uhr

Gut eine Woche nach dem Verschwinden der "Titan" im Nordatlantik haben Experten in den Trümmern des implodierten Tauchboots "mutmaßliche menschliche Überreste" entdeckt. Sie seien "vorsichtig im Wrack an der Unglücksstelle sichergestellt" worden und sollen nun von Fachleuten in den USA analysiert werden, teilte die US-Küstenwache am Mittwoch (28.06.) mit. Bei dem Unglück waren alle fünf Insassen der "Titan" gestorben.

Ermittlungen der US-Küstenwache

Nach Angaben der Behörde hatte das Schiff "Horizon Arctic" die Wrackteile nach St. John's auf der kanadischen Insel Neufundland gebracht. "Es gibt noch viel zu tun, um all die Faktoren zu ergründen, die zu dem katastrophalen Verlust der 'Titan' geführt haben", teilte Jason Neubauer von der US-Küstenwache mit, der die Untersuchungen der Behörde leitet. Ermittlungen seien notwendig, damit sich eine solche Tragödie nicht wiederhole.

Trümmer des Titan-Tauchboots, das vom Meeresboden in der Nähe des Wracks der Titanic geborgen wurde, werden am Mittwoch, 28. Juni 2023, am Pier der kanadischen Küstenwache in St. Johns vom Schiff Horizon Arctic entladen.
Die US-Küstenwache hat Ermittlungen eingeleitet, damit sich eine solche Tragödie nicht wiederhole. Bildrechte: IMAGO / ZUMA Press

Großangelegte Suche

Das Tauchboot war am Sonntag (18.06.) vor einer Woche verschollen, nachdem es zu einer Erkundungstour des "Titanic"-Wracks aufgebrochen war. Die US-Küstenwache hatte mit Hilfe vor allem kanadischer Kräfte rund 700 Kilometer südlich von Neufundland eine großangelegte Suche gestartet.

Titan hält Wasserdruck nicht stand

Gerade einmal knapp 500 Meter vom Bug des "Titanic"-Wracks entfernt wurden Trümmer des Gefährts entdeckt. Damit war klar: Die fünf Insassen sind tot. Alles deutet darauf hin, dass der Rumpf des Boots dem enormen Wasserdruck nachgab und implodierte. Die "Titanic" liegt in rund 3.800 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund. Der Luxusdampfer ist im Jahr 1912 gesunken.

Das «Titan»-U-Boot des Unternehmens OceanGate Expeditions.
So sah die "Titan" vor dem Unglück aus. (Archiv) Bildrechte: picture alliance/dpa/OceanGate Expeditions | OceanGate Expeditions

Fünf Opfer an Bord

An Bord der "Titan" befanden sich der Chef der Betreiberfirma OceanGate Expeditions, Stockton Rush, der britische Unternehmer und Abenteurer Hamish Harding, der britisch-pakistanische Geschäftsmann Shahzada Dawood und sein 19-jähriger Sohn Suleman sowie der französische "Titanic"-Experte Paul-Henri Nargeolet

(Dieser Artikel wurde erstmals am 10.07.2023 veröffentlicht)


BRISANT/dpa/afp

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 29. Juni 2023 | 17:15 Uhr

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