Vermisstenfall Spuren führen ins Ausland: Vermisste Schwangere Alexandra R. aus Nürnberg
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Seit Anfang Dezember fehlt jede Spur von Alexandra R. aus Nürnberg-Katzwang. Die Mordkommission der Nürnberger Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen - und mittlerweile auch Spuren im Ausland gefunden. Es soll außerdem zwei Tatverdächtige aus dem Umfeld der Vermissten geben. Die Polizei bittet weiterhin die Bevölkerung um Mithilfe bei der Suche nach der 39-Jährigen.

Am 9. Dezember 2022 verschwand Alexandra R. aus Nürnberg-Katzwang und gilt seither als vermisst. Die 39-jährige Frau war zu dem Zeitpunkt hochschwanger. Gefunden hat man sie bislang nicht.
Spuren führen ins Ausland
Inzwischen hat die Polizei auch Spuren im Ausland überprüft. Die Ermittler hätten ein Rechtshilfeersuchen an Rumänien gestellt, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken am 6. Februar. So können die deutschen Ermittler dort Personen befragen oder Fakten überprüfen. Alexandra R. soll aus Rumänien stammen.
Zwei Tatverdächtige aus dem Umfeld der Vermissten?
Mit dem Verschwinden zu tun haben könnten der ehemalige Lebensgefährte der Frau und einer seiner Geschäftspartner. "Wir haben Verdachtsmomente gegen zwei Personen aus dem Umfeld von Alexandra R.", bestätigte Polizeihauptkommissar Michael Konrad der "Süddeutschen Zeitung". Der SZ zufolge gebe es Hinweise, dass die beiden Männer gemeinsam am Verschwinden der 39-Jährigen beteiligt waren.
Dabei vermuten die Ermittler weiterhin ein Kapitalverbrechen, also dass Alexandra R. getötet wurde, so Hauptkommissar Konrad. Davon würden auch die hinzugezogenen Fallanalytiker aus München ausgehen. Wichtige Hinweise auf einen möglichen Tathergang könnte die Leiche der Vermissten geben, sofern es sie gibt. Die Polizei versucht deshalb nach wie vor, den Aufenthaltsort von R. zu bestimmen.
Neue Details der Polizei zum Fall
Auf der Suche nach der vermissten Schwangeren bittet die Polizei nach wie vor um Hinweise aus der Bevölkerung. Nun geht es um zwei Autos, die am Tag des Verschwindens von Alexandra R. in Schwabach vor einer Kita gesehen wurden. Dazu führte die Polizei Ende Januar Befragungen vor Ort durch und verteilte Flyer, wie Polizeisprecherin Janine Mendel gegenüber BRISANT bestätigte. Schwabach liegt etwa 30 Kilometer südlich von Nürnberg.
Bei den Autos handelt es sich um einen Mitsubishi Outlander mit Nürnberger Kennzeichen und einen 1er BMW mit Münchner Kennzeichen. "Die Autos sind sichergestellt, die Halter und deren Hintergründe überprüft", so Polizei-Sprecherin Mendel. Dennoch erhofft sich die Polizei viel von möglichen Zeugenaussagen.
Gesucht werden nun Menschen, die diese Autos oder Personen in ihnen gesehen haben. Auch für Handyfotos oder Dashcam-Aufnahmen von dem Tag rund um die Kita in Schwabach interessiert sich die Polizei. Wie genau die Autos helfen sollen, den Vermisstenfall zu lösen, wollte die Polizei nicht sagen.
Immer noch im Fokus: der schwarze Range Rover
Ein paar Tage zuvor war ein schwarzer Range Rover in den Fokus der Ermittlungen gerückt: Das Auto mit Nürnberger Kennzeichen ist ebenfalls sichergestellt worden und könnte im Zusammenhang mit dem Verschwinden der 39-Jährigen stehen. Auch diese Spur verfolgt die Polizei Nürnberg weiter.
Die Sonderkommission erhofft sich immer noch Hinweise von Menschen, die das Auto am 9. Dezember 2022 zwischen 5 und 18 Uhr gesehen haben. In diesem Zeitraum soll es sich fahrend oder auch parkend südlich des Autobahnkreuzes Nürnberg Hafen-Ost befunden haben.
Schwangere Frau am 9. Dezember zum letzten Mal gesehen
Zum letzten Mal gesehen wurde Alexandra R. am 9. Dezember im Nürnberger Stadtteil Katzwang. Seitdem ist ihr Aufenthaltsort unbekannt.
In den Abendstunden des 9. Dezembers wurde Frau R. von ihrem Lebensgefährten bei der Polizei als vermisst gemeldet. Seitdem fehlt jede Spur von ihr.
Unglücksfall oder Opfer eines Gewaltverbrechens?
Da die Vermisste Geld, Ausweise und Mutterpass in ihrer Wohnung zurückgelassen hat, geht die Polizei mittlerweile von einem Gewaltverbrechen aus. Bereits einen Tag nach ihrem Verschwinden hat die Nürnberger Kriminalpolizei die weiteren Untersuchungen übernommen.
Suche am Main-Donau-Kanal beendet
Seit dem 27. Dezember wurde im Zusammenhang mit dem Vermisstenfall auch der Main-Donau-Kanal abgesucht. Dabei kamen neben Polizeitauchern auch Sonarboote und Drohnen zum Einsatz. Ebenso Leichenspürhunde, die vom Boot aus die Wasseroberfläche absuchten.
Die Suchmaßnahmen sind ergebnislos beendet worden. Insgesamt suchten die Beamten den Kanal auf einer Länge von rund 15 Kilometern ab.
Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe:
- Wer hat die Vermisste seit Freitag, den 9. Dezember 2022, gesehen?
- Wer kann Angaben zum aktuellen bzw. letzten Aufenthaltsort der Vermissten machen?
- Wer kann Hinweise zu dem Range Rover machen?
Personenbeschreibung:
Alexandra R. ist etwa 165 cm groß und war, als sie verschwand, sichtbar schwanger (8. Monat). R. hat braune Augen, halblanges dunkelblondes Haar und einen Seitenscheitel.
Zuletzt war die Frau mit einer blauen Jeans, einer halblangen schwarzen Winterjacke, einem hellen Halstuch und schwarzen Sportschuhen mit weißer Sohle bekleidet.
Hinweise bitte an ...
- den Kriminaldauerdienst Mittelfranken, Tel.: 0911 21123333
- sowie jede andere Polizeidienststelle
- oder den Polizeinotruf 110.
BRISANT/BR24/dpa/presseportal.de/SZ
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 23. Januar 2023 | 17:15 Uhr