Der Leiter der Virusdiagnostik des Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI), Jonas Schmidt-Chanasit, zieht sich am 18.09.2012 in Hamburg im BNI in der Sicherheitsschleuse für seine Arbeit im Sicherheitslabor S3 um.
Infektion mit dem Hantavirus: 2019 wurden in Deutschland zuletzt viele Fälle gemeldet. Bildrechte: picture alliance / dpa | Angelika Warmuth

Virus im Kot der Rötelmaus Hantavirus: In diesen Regionen ist das Ansteckungsrisiko besonders hoch

23. Juni 2023, 14:03 Uhr

Die Gesundsheitsbehörden der Stadt Osnabrück und des Landkreises Osnabrück warnen aktuell vor einem hohen Ansteckungsrisiko mit dem Hantavirus.

Ein mittleres Risiko gibt es dem Niedersächsischen Landesgesundheitsamt zufolge in den Kreisen Grafschaft Bentheim und Wolfenbüttel. Wie stark welcher Landkreis in Niedersachsen betroffen ist, kann man hier auf einer interaktiven Karte nachschauen.

Übertragung durch den Kot der Rötelmaus

Rötelmäuse tragen das Puumala-Orthohantavirus (PUUV) in sich und scheiden es mit ihrem Kot und Urin aus. Menschen können sich bei Kontakt mit diesen Exkrementen anstecken - selbst durch aufgewirbelten Staub beim Fegen im Schuppen.

Experten raten deshalb zur Vorsicht bei der Arbeit im Garten oder in Lagerräumen. Von Mensch zu Mensch werden die Erregertypen, die bei uns vorkommen, nicht übertragen.

Rötelmaus, auf Waldboden sitzend, eine Nuss fressend.
Die Rötelmaus scheidet das Virus mit ihrem Kot aus - und da kann es gefährlich für Menschen werden. Bildrechte: imago/blickwinke

So kann man sich schützen

Schützen kann man sich, indem man möglicherweise betroffene Räume wie Keller und Schuppen vor dem Betreten 30 Minuten lüftet und die Böden befeuchtet - was die Staubaufwirbelung verringert.

Beim Fegen des Gartenschuppens sollte man immer einen gut abdichtenden Mundschutz und Arbeitshandschuhe tragen.

Mit dem Hantavirus infiziert - das sind die Symptome

Hierzulande rufen Infektionen mit dem Hantavirus meist Erkrankungen mit grippeähnlichen Symptomen hervor:

* hohes Fieber
* Kopf- und Gliederschmerzen
* Übelkeit oder Erbrechen
* Nierenprobleme, bis hin zu akutem Nierenversagen

Zuletzt viele Infektionen im jahr 2019

2019 war aus Sicht vieler Wissenschaftler ganz deutlich ein Ausbruchsjahr. Damals wurden dem Robert Koch Institut (RKI) in Berlin bis September gut 460 Fälle gemeldet. Besonders betroffen waren damals die Schwäbische Alb, Stuttgart und Osnabrück, Unterfranken, der Bayerische Wald, der Osten Hessens, der Westen Thüringens und das Münsterland.

Starke Schwankungen von Jahr zu Jahr seien beim Hantavirus aber üblich, so das RKI.

BRISANT/Robert Koch Institut/NDR/Landesgesundheitsamt Niedersachsen/Deutschlandfunk/AOK/Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 23. Juni 2023 | 17:15 Uhr

Das könnte Sie auch interessieren