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Vier auf einen Streich: Der Kombitest soll schnell Gewissheit bringen, ob man an Corona, Influenza oder dem RS-Virus leidet. Bildrechte: dpa

Selbsttest für zu HauseVierfach-Test für Corona, Grippe und RSV - Wie gut ist er und was bringt er?

Stand: 06. Februar 2023, 11:25 Uhr

Deutschland hustet, schnieft und ächzt sich durch den Winter: Millionen Menschen leiden aktuell unter Corona-, Grippe- oder RSV-Infektionen – oft ohne zu wissen, welcher Virus sie nun wirklich erwischt hat. Denn die Symptome ähneln sich. Ein Kombitest will vier Erreger gleichzeitig erkennen.

Einfach in der Anwendung, schnell und genau: Seit Dezember 2022 gibt es einen Vierfach-Test für zu Hause, der Corona, zwei Grippearten und das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) erkennen soll. Dafür braucht es – ähnlich wie bei herkömmlichen Corona-Selbsttests – nur ein Stäbchen, das in beide Nasenlöcher geschoben und ein paar Sekunden in eine Testflüssigkeit gegeben wird. 15 Minuten warten, fertig.

Der Antigen-Test  kommt zur richtigen Zeit: Im Dezember waren laut Robert Koch-Institut (RKI) etwa 10 Millionen Deutsche krank (Stand 23.12.2022). Ein historischer Höchststand. Oft fragen sich Betroffene, an welchem Erreger sie eigentlich erkrankt sind.

Für die Anwendung zu Hause benötigen Anwender nur einen Abstrich aus beiden Nasenlöchern. Bildrechte: dpa

So funktioniert der Selbsttest für Zuhause

Das Vierfach-Testkit des Hamburger Unternehmers Axel Strehlitz soll auf einen Schlag Coronaviren, Influenza A und B sowie RS-Viren nachweisen können. So können Erkrankte schnell und einfach herausfinden, an welcher Atemwegsinfektion sie leiden. Der Vorteil: Infektionsketten können dadurch frühzeitig unterbrochen und Patienten entsprechend behandelt werden.

Der Hamburger Unternehmer hatte bereits in der ersten Corona-Welle einen PCR-Test zum Gurgeln angeboten. Bisher kann der Kombitest online bestellt oder in verschiedenen Hamburger Testzentren erworben werden. Erhältlich ist der Test für 4,95 Euro.

Wie genau ist der Vierfach-Selbsttest?

Laut Angaben des Herstellers seien Sensitivität und Genauigkeit des Selbsttests "sehr hoch". Allerdings beruht diese Aussage auf einer selbst durchgeführten Studie mit wenigern Teilnehmern. Der Test wurde bisher nicht unabhängig vom Paul-Ehrlich-Institut untersucht. Bei zahlreichen anderen Corona-Schnelltests war das stets der Fall.  

Nach Herstellerangaben kann der Test die verschiedenen Infektionen mit folgender Genauigkeit nachweisen: 


  • Influenza A: 99,43 Prozent
  • Influenza B: 99,15 Prozent
  • RSV: 99,14 Prozent
  • Covid-19: 97,86 Prozent

Experten raten zur Vorsicht

Lungenspezialisten warnen jedoch vor falschen Schlüssen. So zeigte sich Martin Ehlers im NDR-Interview durchaus skeptisch. "Wenn ich aber ein negatives Ergebnis habe, kann das auch zu falschen Schlüssen führen, indem ich denke: 'Na ja, ich bin ja gar nicht krank.' Oder noch schlimmer: 'Ich bin gar nicht ansteckend.' Da sehe ich so ein bisschen die Gefahr von einem solchen Test."

Das Testkit könne eine Hilfe sein, ersetzte aber nicht die ärztliche Diagnose. 

Weitere Hersteller ziehen nach

Im Rahmen der pharmazeutischen Fachmesse "Expopharm" kündigte auch das französische Unternehmen AAZ an, 2023 einen kombinierten Test auf den Markt bringen zu wollen. Auch andere Hersteller haben unterdessen ähnliche Produkte auf dem Markt.


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