Büttenreden in der DDR Politik - nur zwischen den Zeilen

15. Juni 2011, 17:16 Uhr

In der Faschingszeit wurde der politische Spott auf die Spitze getrieben. Trotz aller Bemühungen der leitenden Organe gab es legendäre Büttenreden gespickt mit feinster Kritik an Partei, Staat und Verhältnissen, die garantiert im Stasi-Protokoll zitiert wurde. "Durch die Blume, zwischen den Zeilen" - war damals das Motto. Wir hatten Sie aufgerufen, uns Ihre Büttenreden von damals zu schicken, lesen Sie hier die Einsendungen:

Büttenrede von Rüdiger Tauer aus Leipzig (1985/86):

Der Leipzger Rüdiger Tauer hatte für die Karnevalssaison 1985/86 die Rede "Ich sag' nischt über Politik" geschrieben und gehalten. Erst am Rosenmontag kam ein Anruf von der Stasi und die Rede wurde verboten. In seiner Stasi-Akte fand Rüdiger Trauer die Rede wieder und stellte sie uns zur Verfügung. Die Idee für die Rede verdankt er Heinz Schenk vom "Blauen Bock".

Büttenreden von Siegfried Arnold aus Dresden (1985-89):

Siegfried Arnold 1985 beim Verlesen der Büttenrede "Der Zirkus DeDeRe"
Bildrechte: Siegfried Arnold

Siegfried Arnold aus Dresden hat uns ein paar Kostproben seiner Büttenreden zugeschickt. Seit 1985 hielt er in der DDR Büttenreden - öffentlich, im Betrieb, privat. Auch Hartmut Ködelpeter ist unserem Aufruf gefolgt und hat uns eine Rede aus dem Jahr 1989 über einen missglückten Eintrag ins Guinessbuch der Rekorde geschickt. Ködelpeter trug seine Büttenreden seit 1986 vorwiegend in kirchlichen Kreisen.

Büttenrede von Hartmut Ködelpeter: