Der Osten – Entdecke wo du lebst | MDR FERNSEHEN | 23.04.2019 | 21:00 Uhr Das Geheimrezept der "Sachsenklinik"
Hauptinhalt
Ein Film von Stephan Heise
Wer sich der Krankenhausserie "In aller Freundschaft" nähern will, kommt an Superlativen nicht vorbei: Mit mehr als fünf Millionen Zuschauern jede Woche ist es die erfolgreichste Arztserie im deutschen Fernsehen. Seit über 20 Jahren fiebern die Zuschauer mit, wenn es um medizinisch komplizierte Fälle oder um persönliche Dramen und Schicksalsschläge geht. Seit unserem letzten Besuch in der "Sachsenklinik" vor sechs Jahren ist viel passiert - Zeit mal wieder hinter die Kulissen zu blicken.
Zweimal gab es dafür die Goldene Henne und außerdem einen Publikumsbambi. Warum ausgerechnet "In aller Freundschaft"? Was ist das Erfolgsrezept? Hinter den Kulissen geht der Film "Das Geheimnis der Sachsenklinik" auf Entdeckungen: Was macht die Serie aus Sicht der Macher und Stars so erfolgreich? Kaum ein ostdeutscher Publikumsliebling, der nicht schon mal in der Sachsenklinik mitgespielt hat. Eine, des treuen Millionenpublikums, die jeden Dienstag pünktlich um 21 Uhr vor ihrem Fernseher sitzt, ist Inge Hochstein. Wir begleiten die Schneebergerin an einem ganz besonderen Tag. Sie darf die Sachsenklinik persönlich betreten und ihren Stars leibhaftig begegnen. Kennt Inge Hochstein nun vielleicht das Erfolgsrezept?
Prominente Gaststars aus ganz Deutschland
Jede Woche übernehmen promintente Schauspieler aus ganz Deutschland gern eine Gastrolle. Erstaunlich auch, dass das Ende einer Geschichte bis zum Ausstrahlungstermin geheim bleibt. Wer überwacht das? Wie entstehen die Geschichten, die so erfolgreich sind? Eines hat in der Sachsenklinik auf jeden Fall Priorität. Fachlich möchte man sich nichts ankreiden lassen. Wir lernen echte Krankenschwestern und Ärzte kennen, die die Schauspieler beraten, damit alle Handgriffe und Dialoge der Realität entsprechen.
Die Serie als Forschungsprojekt
Wie sehr Arztserien in die Realität einwirken, hat den Chirurgen Kai Witzel interessiert. Immer wieder sprachen ihn Patienten auf die Methoden von Fernsehärzten an. Bald stellte sich der Arzt die Frage, ob und wie Arztserien den realen Klinikalltag beeinflussen. Beim kritischen Seriengucken fielen dem Chirurgen einige Widersprüche auf, die in einer Fernsehklinik allerdings unvermeidbar sind. Den echten Chirurgen irritierte, dass seine Fernsehkollegen nahezu alles können. Die Fernsehärzte aus der Sachsenklinik zum Beispiel transplantieren Herzen, erstellen differenzierte internistische Diagnosen und vor allem nehmen sie sich für ihre Patienten viel Zeit. So viel Zuwendung wie in den Serien können echte Ärzte ihren Patienten nicht bieten.
Für eine wissenschaftliche Studie befragte Kai Witzel 162 Patienten und kam zu einem erstaunlichen Ergebnis: Wer häufig Arztserien schaut, verhält sich im Krankenhaus tatsächlich anders. Zuschauer, die sich regelmäßig Krankenhauserien ansehen, haben mehr Angst vor einer Operation als diejenigen, die nur selten Arztserien sehen. Auch mit dem gesamten Aufenthalt im Krankenhaus sind Fans von Arztserien oft unzufriedener als die nicht "vorbelasteten" Patienten.
Die Arztserien haben einen ganz außerordentliche Wirkung auf den Patienten. Und der Patient nimmt in der Regel das, was er da sieht, für bare Münze.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Der Osten, entdecke wo du lebst | 23. April 2019 | 21:00 Uhr