FAKT IST! | am 25.01.2020 aus Magdeburg | 22:10 Uhr bis 23:10 Uhr Lockdown und kein Ende – Psyche in Not
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Der Corona-Lockdown wird verlängert. Das ist besonders hart für Menschen mit einer psychischen Erkrankung. Wie es um ihre Versorgung in der Pandemie bestellt ist – darüber diskutiert die Runde bei „FAKT IST!“.
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Bund und Länder haben es angekündigt und beschlossen: die aktuell geltenden Corona-Beschränkungen werden verlängert - zunächst bis zum 14. Februar. Das heißt – neben vielen anderen Einschränkungen – auch weiterhin zwischenmenschliche Kontakte auf einem absoluten Minimum. Hart für alle – für manche aber ganz besonders.
Fast jeder dritte Mensch leidet im Laufe seines Lebens an einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung. Und gerade diesen Menschen – die etwa an einer Depression erkrankt sind – setzt das Fehlen einer klaren Perspektive in besonderem Maße zu. Ihre Zahl hat sich in den letzten Jahren deutlich erhöht.
Zu wenige Therapeuten in Sachsen-Anhalt
Dieser zunehmende Behandlungsbedarf trifft auf unzureichende Strukturen. Es gibt zu wenige Therapeuten, besonders auf dem Land. In Sachsen-Anhalt etwa müssen Patienten zum Teil bis zu 20 Wochen auf einen Therapie-Platz warten, das ist deutlich länger als im Bundes-Durchschnitt. Bei der Versorgungsdichte mit Psychotherapeuten liegen die drei mitteldeutschen Bundesländer nicht nur deutlich unter dem Bundesdurchschnitt; im deutschlandweiten Vergleich gehören sie zu den Schlusslichtern.
Situation der Betroffenen seit Pandemie verschlechtert
Und seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Situation für die Betroffenen noch einmal kritischer geworden. Denn nicht nur erleben depressiv Erkrankte Lockdown und Isolation deutlich belastender als die Allgemeinbevölkerung. Ausgefallene Behandlungstermine und verschobene Klinikaufenthalte verschlimmern die Belastung. Zugleich steigt der Druck auf Psychiater und Psychotherapeuthen, die wachsenden Zahl von Patientinnen und Patienten zu behandeln.
Was macht die Pandemie mit psychisch kranken Menschen? Wie kann man die Versorgungssituation für sie verbessern? Welche Rolle spielen dabei Apps und digitale Lösungen? Über diese und andere Fragen diskutiert Anja Heyde mit folgenden Gästen:
- Prof. Ulrich Hegerl – Vorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Facharzt für Psychotherapie
- Victoria Müller – Radio-Moderatorin und Buchautorin, hat selbst eine Depression überwunden
- Dr. Sabine Ahrens-Eipper – Ostdeutsche Psychotherapeutenkammer
- Axel Wiedemann, Landesgeschäftsführer der BARMER in Sachsen-Anhalt
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Quelle: MDR/jd
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | FAKT IST! | 25. Januar 2021 | 22:10 Uhr