Doku im MDR Auslandskader: Botschafter des Sozialismus
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Es war wohl der Traum eines jeden DDR-Bürgers: Die ganze Welt bereisen. Doch nur Auserwählte durften das: Ein Blick auf die Auslandskader.

Nichts prägte die DDR mehr als ihre Grenzen. Bürger der DDR konnten vor dem Eintritt ins Rentenalter weder ins nichtsozialistische Ausland noch in die Länder der Dritten Welt reisen. Unabhängig davon unterhielt die DDR jedoch ein großes Netz an Diplomaten, Außenhändlern, Auslands- und Reisekadern, die im Auftrag des Staates im Ausland tätig waren.
Wer war Auslandskader?
Auslandskader waren meist Lehrer, Ärzte und Ingenieure, die sich in der Regel für jeweils drei Jahre Aufenthalt in den Ländern der Dritten Welt verpflichteten, um dort an Schulen und Universitäten zu lehren, ganze Industrieanlagen aufzubauen, Land- und Kommunikationstechnik einzuführen oder Krankenhäuser zu betreiben. Mit Beginn der 1960er-Jahre wurden immer mehr Auslandskader als Aufbauhelfer in Entwicklungsländer delegiert.
Sie waren eine privilegierte Minderheit, die sich einem entsprechend strengen Auswahlverfahren stellen musste. Aus dem geschlossenen System DDR kommend, sollten sie, gemeinsam mit ihren Familien, in den Zeiten des Kalten Krieges neben der praktischen Entwicklungshilfe vor allem die Idee des Sozialismus in die Welt tragen.
Dokumentation über die Botschafter des Sozialismus
Für die Dokumentation befragt Sabine Michel ihren Vater, der selbst dazu gehörte, und weitere Auslandskader nach ihren Erinnerungen. Mit bewegendem Archivmaterial erzählt sie von sehr unterschiedlichen Auslandseinsätzen und dem Spannungsfeld von Außen- und Innenpolitik der DDR.
Über dieses Thema berichtet der MDR im TV: 15.10.19 | 22:05 Uhr