Zwei Millionen Hektar Ackerland wurden nach dem Ende der DDR privatisiert. Aus den meisten LPG entstanden große Agrargesellschaften. Sie arbeiten bis heute profitabel.
Ihr Browser unterstützt kein HTML5 Video.
Das Video wird geladen ...
Bei der Privatisierung der genossenschaftlich organisierten LPGs gab es zahlreiche Konflikte, die bis heute fortwirken. Viele Bauer monierten, finanziell betrogen worden zu sein.
Im Westen ist Ackerland knapp, im Osten gibt es große Flächen. Und so sind ostdeutsche Äcker begehrt, auch bei Bodenspekulanten. Denn bei den Preisen geht immer noch was.
Mehr als 6.000.000 Hektar Agrarfläche gab es in der DDR. Wie sich die Bodenpreise in Ost und West über die Jahre entwickelt haben, zeigt diese Statistik.
Seit 1992 privatisiert die Bodenverwertungs- und -verwaltungsgesellschaft (BVVG) die ehemals volkseigenen Flächen der DDR. Noch immer sind Äcker, Wiesen und Wälder im Angebot, inzwischen aber nicht mehr als große Stücke.
In der Landwirtschaft haben sich so viele Ostdeutsche wie in sonst keinem Wirtschaftszweig am Transformationsprozess beteiligt. Aber oft behielten alte Führungskader das Heft in der Hand.
Der Einigungsvertrag erkannte die Bodenreform von 1945 an, aber die Betroffenen gaben sich damit nicht zufrieden. Warum gingen sie dennoch leer aus?
"Der Sozialismus erobert das Dorf!", "Unser Platz ist in der LPG" - mit diesen und anderen Aufrufen auf Plakaten wurde in den 50er und 60er-Jahren in der DDR für den Eintritt in die Genossenschaft geworben.
Frieda Sternberg gehörte 1952 zu den Mitbegründern der LPG "Ernst Thälmann" in Bennewitz bei Wurzen. Die führende SED-Funktionärin machte die LPG zu einer der leistungsstärksten und bekanntesten in der DDR.
Irmgard Mahlows Eltern sind Bauern, die sich weigern, einer LPG beizutreten. Das junge Mädchen steht zwischen den Fronten – als FDJ-Mitglied muss sie ihre eigenen Eltern für den Beitritt in die Genossenschaft werben ...
Die Kollektivierung der Landwirtschaft schlägt auch in der Kultur Wellen: "Die Umsiedlerin", das als "konterrevolutionär, antikommunistisch" abgestempelte Stück Heiner Müllers, wurde nach der Uraufführung verboten.
Betriebe, Wohnungen, Schlösser, Seen und die meisten Wälder waren in der DDR volkseigen. Äcker und Wiesen gehörten den LPGs. Nach dem Mauerfall stand man vor der schwierigen Frage: Wem soll all das in Zukunft gehören?
Wem gehört der Osten? Das Land | 18.10.2016 | 22:05 Uhr Der LPG-Skandal | 11.07.2016 | 22:05 Uhr Heute im Osten - Reportage: Wem gehört der Osten? Bauernland in neuer Hand | 27.06.2015 | 18:00 Uhr