Als Willy Brandt 1969 Kanzler wird, setzt er alles daran, den Eisernen Vorhang zu öffnen. Die unzähligen Mauertoten sollten ein Ende haben - es wurde eines der zentralen Ziele seiner neuen Ostpolitik.
Eine Geste war es, nicht mehr. Aber mit großer Wirkung. Aus dem Impuls heraus. Eine Geste, die weltweit beachtet wurde, in der Bundesrepublik zu Protesten führte und in der DDR totgeschwiegen wurde.
Unbeschreibliche Szenen spielen sich am 19. März 1970 vor den laufenden Kameras ab. Die DDR-Führung sieht sich vor der Weltöffentlichkeit bloßgestellt. Und Walter Ulbricht gerät weiter ins politische Abseits.
Mit der sozial-liberalen Regierung unter Willy Brandt änderten sich die deutsch-deutschen Beziehungen ab 1969 erheblich. Das Transitabkommen 1971 war der erste Vertrag zwischen den beiden deutschen Staaten.
Es hat Geschichte geschrieben, das Haus in der Hannoverschen Straße 28 in Ost-Berlin. 15 Jahre lang wirkte die Ständige Vertretung wie ein Fenster zum Westen - für manche auch wie ein Tor in die Freiheit.
19. März 1970: Bundeskanzler Willy Brandt trifft sich in Erfurt mit DDR-Ministerpräsident Willi Stoph. Rainer Erices und Jan Schönfelder haben das Ereignis in einem Dokumentarfilm beleuchtet.
MDR KULTUR - Das Radio | 28. September 2019 | 06:45 Uhr