Die Spieler des Europapokal-Triumphs 1974
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Bitter für die Spieler Pommerenke, Sparwasser, Seguin, Tyll und Hoffmann: Sie mussten nach dem Endspiel sofort aus Rotterdam zur WM-Vorbereitung der Nationalmannschaft nach Stockholm fliegen. So verpassten sie die Siegesfeier in Magdeburg. In Rotterdam gab es für die Spieler nur 75 Gulden Taschengeld und nach der Rückkehr 5.000 Ost-Mark als Prämie. Die Mailänder hätten übrigens 40.000 (West-)Mark für einen Sieg erhalten. Bildrechte: imago/Kicker/Eissner, Liedel
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Bekannt war Schulze für seine weiten Abwürfe. Markenzeichen war zudem sein Humor, mit dem er in der Mannschaft ständig für gute Stimmung sorgte. Bis zu seinem Abschied 1976 war "Uli" an allen drei Meisterschaften beteiligt. Zu Nationalmannschaftsehren kam er einzig nach der WM 1974, als er im heimischen Grube-Stadion gegen Island das Tor der DDR-Elf hütete. Nach seiner aktiven Karriere war der Diplomsportlehrer u.a. bei Stahl Blankenburg, Wismut Aue und Altmark Stendal als Trainer tätig. Der Pädagoge lebt heute an der Müritz und war dort als Sportlehrer angestellt. Bildrechte: imago/Kicker/Eissner, Liedel
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Zwischen 1962 und 1975 absolvierte Wolfgang Abraham insgesamt 279 Spiele (78 Tore) für den 1. FCM sowie sieben Spiele für den Vorgängerverein SC Aufbau. Nach seiner Karriere blieb er dem Verein wie viele seiner Mitspieler verbunden. In den 1980ern kehrte er als Mannschaftsleiter zurück und übte bis 2002 verschiedene Funktionen aus. So war er als Technischer Leiter, stellvertretender Clubvorsitzender, Vorstandsmitglied und Vizepräsident engagiert. Der gebürtige Osterburger verstarb 2013 nach langer schwerer Krankheit kurz nach seinem 71. Geburtstag. Bildrechte: imago/Kicker/Eissner, Liedel
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Trainer Krügel sah ihn als den "Motor der Mannschaft" an. Seine überragende Kondition half ihm, in der Offensive und Defensive gleichermaßen seine Qualitäten auszuspielen. Seine mannschaftsdienliche Art und seine Spielübersicht waren für den FCM Gold wert. 1986 kehrte er als Mannschaftsleiter zum FCM zurück und behielt dieses Amt bis 1991. Nach dem verpassten Einzug in die zweite Bundesliga und dem Abstieg in die dritte Liga sattelte Seguin um und gründete eine Gebäude-Reinigungsfirma. Als deren Geschäftsführer engagierte er sich auch finanziell beim FCM und war mit seiner Firma zeitweise Hauptsponsor des FCM. Sein jüngster von insgesamt fünf Söhnen spielt heute in Wolfsburg. "Ein Wechsel von Paul zum FCM stand allerdings nie zur Debatte", so Seguin, der heute in Stendal wohnt. Bildrechte: imago/Kicker/Eissner, Liedel
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Und Trainer Krügel war sich sicher, dass sein Schützling in jeder europäischen Spitzenmannschaft eine Führungsrolle hätte übernehmen können. Für ein Kuriosum sorgte einer seiner Freistöße 1975 in Halle. Der Ball flog in das obere Torangel, allerdings durch das Netz! Somit pfiff der FIFA-Schiri Glöckner auf Abstoß. Zum Glück gewann der FCM trotzdem. Dem Club hielt Pommerenke immer die Treue und war nach seinem Karriere-Ende 1984 im FCM-Nachwuchsbereich tätig, saß Anfang der 90er für ein Jahr als FCM-Cheftrainer auf der Bank, ehe er seit 1999 als FCM-Nachwuchskoordinator sein Wissen weitergab. Heute trainiert er Nachwuchstalente an einer Fußballschule. Bildrechte: imago/Werner Schulze
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Kurz nach dem Weiterkommen in der 2. Runde im UEFA-Cup gegen Schalke im Herbst 1977 landete Tyll mit Pommerenke und Decker den nächsten Treffer. Das Trio tat sich zusammen und fühlte einen Systemschein für das beliebte Tele-Lotto aus. Tatsächlich gewannen sie den Hauptgewinn von 51.000 DDR-Mark! Für die Entgegennahme des Geldes wurde sich etwas Besonderes ausgedacht. Sie tauchten als Olsenbande verkleidet in der Lottoannahmestelle auf und ließen sich als Egon, Benni und Kjeld das Geld überreichen.
Nach seinem Abschied beim FCM im Jahr 1982 (insgesamt 317 Pflichtspiele mit 41 Toren) spielte er noch einige Jahre bei Einheit Wernigerode, ehe er dort ins Traineramt wechselte. Der Mittelfeldspieler ist Diplomsportlehrer in Wernigerode. Bildrechte: imago/Kicker/Eissner, Liedel
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Auch Sparwasser hat Heinz Krügel viel zu verdanken. An eine Episode erinnert sich der Stürmer bis heute. Mit 17 Jahren bot er in seinem ersten EC-Spiel eine gute Leistung. Doch Krügels Reaktion fiel anders als erwartet aus: "Junger Mann, diejenigen, die Ihnen nur auf die Schulter klopfen, können Sie ganz schnell vergessen. Nehmen Sie die ernst, die Ihnen gratulieren, aber gleichzeitig darauf hinweisen, dass es noch viel zu verbessern gibt."
Nach seiner Karriere arbeitete Sparwasser als Diplomsportlehrer an der Pädagogischen Hochschule in Magdeburg. Sparwasser sollte Cheftrainer des FCM werden. Doch nach mehreren Absagen waren für den Vorzeigesportler alle Wege in der DDR verbaut. Mit seiner Frau flüchtete er 1988 in die BRD und war Trainer in Frankfurt und Darmstadt. Nach der Wende scheiterte eine Rückkehr zum Club an den Vereinsverantwortlichen: "Nostalgie war nicht angesagt, uns wollten sie damals nicht." Sparwasser lebt heute in Bad Vilbel in Hessen und ist Projektleiter des Talentetrainings an einer Frankfurter Fußballschule. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK