17. Juni 1953 Zeitzeugen erinnern sich Wie Peter Sodann den 17. Juni erlebte

Peter Sodann hatte mit knapp 17 Jahren gerade seine Lehre im VEB Elektrowärme Sörnewitz abgeschlossen, als der Volksaufstand am 17. Juni auch das heimische Elbtal erreichte. Die Proteste erlebte Sodann als Nachkriegsjugendlicher. Wir fassen seine Erinnerung an die Ereignisse zusammen.

Peter Sodann - Als Werkzeugmacher im Streik

Peter Sodann wurde 1936 als Sohn einer Arbeiterfamilie in Meißen geboren. Er wuchs allein bei seiner Mutter in Weinböhla bei Meißen auf. Sein Vater war im 1944 im Krieg gefallen. Im VEB Elektrowärme Sörnewitz begann er nach der Schule eine Lehre zum Werkzeugmacher. Als junger strebsamer Mann war er durch seine Mitgliedschaft in der Freien Deutschen Jugend (FDJ), der Deutsch Sowjetischen Freundschaft (DSF) und auch in der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) bestens in der sozialistischen Gesellschaft integriert. Doch eines Morgens hieß es für den frisch ausgebildeten Werkzeugmacher mitten in der Frühschicht, nun würde gestreikt. Der Volksaufstand vom 17. Juni 1953 hatte den Ort Sörnewitz, ein Ortsteil der Stadt Coswig im heutigen Landkreis Meißen, erreicht. Erst schien alles nach einem Strohfeuer auszusehen, doch als am kommenden Tag auch ein russischer Panzer auf dem Werksgelände auffuhr, wurde es Ernst.

Peter Sodann machte auch nach den Ereignissen vom 17. Juni seinen Weg. Auf der Arbeiter- und Bauernfakultät holte er sein Abitur nach und begann an der Karl-Marx-Universität ab 1957 ein Jurastudium.

Wenige Jahre später wechselte er das Fach und ging an die Leipziger Theaterhochschule. Es sollte kein gerader Weg werden, den Peter Sodann mit seiner Schauspielerkarriere noch vor sich hatte.