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Geschichte
Im Herbst 1989 hatten Volkspolizisten noch den Befehl, gegen friedliche Demonstranten vorzugehen. Ein Jahr später schworen viele von ihnen einen Eid auf das deutsche Grundgesetz. Eine unglaubliche Geschichte.
Heute leisten Polizisten einen Eid auf das Grundgesetz. In der DDR schworen die Volkspolizisten auf die Deutsche Demokratische Republik und ihre Regierung. Ein Bruch des Eides wurde strafrechtlich verfolgt.
Niederknüppeln und auflösen oder begleiten und absichern? Die Herbstdemos 1989 in der DDR stellten viele Volkspolizisten vor eine Aufgabe, die sie überforderte. Ein Gespräch mit dem Historiker Matthias Ohms.
1990 befand sich die Volkspolizei in einer "Identitätskrise". Die neue Lage und der Autoritätsverlust hatten sie verunsichert. Ihre Aufgaben nahmen sie nur noch oberflächlich wahr. Eine Art rechtsfreier Raum entstand.
Wie überfordert die Polizei in Ostdeutschland Anfang der 1990er-Jahre ist, zeigt der gescheiterte Einsatz in Rostock-Lichtenhagen. Als 1992 Randalierer ein Ausländerheim angreifen, kommt es zu krassen Fehlentscheidungen.
Quelle: Entwicklung der Kriminalität in den neuen Bundesländern in 'Schriftenreihe der Polizei-Führungsakademie, S. 52
Nach der Wende herrschte auf den ostdeutschen Straßen Narrenfreiheit: Jeder fuhr, wie er wollte – Gesetze waren außer Kraft, und die Polizei sah hilflos zu.
Die Transportpolizisten der DDR sorgten für Ordnung und Sicherheit auf den Bahnhöfen und in den Zügen der Deutschen Reichsbahn. Doch nicht nur das: Zivilfahnder der "Trapo" spionierten auch Reisende aus.
1989 fallen die Grenzen nicht nur für die Bürger der DDR. Sie fallen auch für Glücksritter, Gauner und Kriminelle, die sich auf den Weg gen Osten machen. Es folgt eine beispiellose Verbrechenswelle.